Ein Teich ist ein wichtiges Element für den amphibiengerechten Garten, jedoch noch nicht alles. Amphibien brauchen nicht nur Wasser, sondern auch Unterschlüpfe, Winterquartiere und Plätze wo sie zu fressen finden.
Asthaufen
Ast und Laubhaufen dienen als Tagversteck und Überwinterungsraum für verschiedene Tierarten wie Amphibien, Igel, Insekten und viele mehr.
Ein sonniger Standort ist wichtig um vor allem im Winter ein mildes Versteck zu bieten. Ein solcher Haufen beansprucht etwa eine Fläche von 1-2 x 1-2 m und weist eine Höhe von 1-1.5m auf. Kleinere Haufen bieten im Winter nur ungenügenden Witterungsschutz.
Auf den Boden werden erst dickere Äste aufgeschichtet um Hohlräume zu schaffen. Darauf wird dann eine Schicht dünnere Zweige gelegt gefolgt von einer Schicht Laub. Mehrere Schichten werden dann abwechslungsweise eingebracht um verschiedene Hohlräume zu bilden. Die letzte Schicht ist mit Vorteil eine Schicht aus Zweigen, die das Laub zusammenhält.
Es können auch reine Laub- oder reine Asthaufen aufgeschichtet werden.
Laub- und Asthaufen müssen alle paar Jahre erneuert werden da sie mit der Zeit vermodern. Der Abbauprozess ist umso langsamer je dicker die verwendeten Äste sind und je weniger Laub eingebracht wurde.
Eine weitere Anleitung findet sich auch hier: http://www.birdlife.ch/pdf/asthaufen.pdf
Eine Holzbeige an der Fassade, am Gartenhaus oder einfach so aufgeschichtet kann für Amphibien als Tagesversteck oder an der Fassade als Winterquartier dienen.
Eine Variante für ein diskreteres und frostsichereres Winterversteck ist, die Holzbeige in einem Hügel zu integrieren. Dazu wird ein ca. 30 cm tiefes Loch schräg nach unten gegraben. Darauf wird etwas Sand gegeben. Danach werden die Holstücke wie in folgendem Bild eingelegt und rund 50 cm hoch aufgeschichtet. Das ganze wird dann mit 20 cm Erde zugedeckt, so dass nur noch die Holzenden an der höheren Seite herausragen. Abdecken kann man den Hügel auch mit Grasnaben. Der Hügel kann dann bepflanzt oder mit Gras angesät werden.
Holzbeige integriert in Hügel als Unterschlupf
Ein grösserer Steinhaufen der auf der Nordseite mit Erde bedeckt ist
Einfache Trockenmauer in einem Garten
Etwas Wildnis im Garten schafft viele Kleinstrukturen und kann sogar sehr hübsch
aussehen
Magerwiese
Eine
Hecke am Gartenrand schafft einen vielfältigen Lebensraum
Steinhaufen werden von Eidechsen und anderen Reptilien besiedelt und dienen manchen Amphibien als Tagesversteck oder Winterquartier. Die Geburtshelferkröte beispielsweise besiedelt gerne Steinhaufen. Steinhaufen in schattigen Lagen sind für Reptilien nicht geeignet, dafür umso mehr für Amphibien die diesen als Tagesversteck nutzen.
Beim Errichten eines Steinhaufens wird an gut besonnter Stelle die Erde auf einer Fläche von mindestens 1.5 x 1 m rund 30 cm tief abgegraben, je grösser desto besser. Danach wird das Loch mit Sand verfüllt. Darauf kommen nun grössere Steine zu liegen, die so angeordnet werden, dass Hohlräume entstehen. Runde Steine dienen als Stützen und darauf gelegte flache Steine bilden die Hohlräume. Der Haufen wird auf eine Höhe von 1-1.5 m aufgeschichtet. Ein Teil, mit Vorteil auf der Schattenseite, kann mit Kies und danach rund 20 cm Sand und Erde bedeckt werden. Die darunter liegenden Hohlräume bilden dann ein frostsicheres Winterquartier. Es sollte aber höchstens ein drittel des Haufens überdeckt werden. Dieser Teil kann dann auch überwachsen.
Eine Anleitung findet sich auch hier: http://www.birdlife.ch/pdf/steinhaufen.pdf
Trockenmauern haben eine ähnliche Bedeutung wie Steinhaufen. Früher waren sie in unserer Landschaft oft anzutreffen, heute sind sie jedoch selten geworden.
Erst wird ein rund 40 cm tiefes Loch für das Fundament gegraben. Es sollte rund 20 cm breiter sein als die Mauer. Das Loch wird mit Kies verfüllt, der mit einem Rüttler verdichtet wird. Darauf kommen nun die Steine zu liegen. Die Mauer sollte sich nach oben pro Meter um rund 15 cm auf beiden Seiten verjüngen und sie sollte bei der Mauerkrone eine Breite von 40 cm aufweisen. Für eine 1m hohe Mauer wird also die erste Steinreihe mit einer Breite von 70 cm ausgelegt. Die Steine werden der Länge nach in Schichten aufgetragen. Wichtig ist, dass sie fest sitzen. Dies erreicht man, indem man sie mit kleinen, flachen Steinen verkeilt. Die schönsten Steine werden für die Vorderseite verwendet, weniger schöne finden für die Rückseite Verwendung. Die Mauerkrone sollte aus grösseren Steinen gefertigt werden, damit diese nicht gleich herunterfallen.
Unkräuter gibt es im Naturgarten eigentlich nicht, fast alles was wächst hat seine Funktion. Die Erde unter Sträuchern muss nicht klinisch gesäubert werden. Laub wird dort belassen, darin verstecken sich gerne Insekten und andere Kleintiere. Daher finden auch Vögel dort zu fressen. Kräuter die dort wachsen lässt man stehen, diese bieten weitere Versteckmöglichkeiten und sind ein ideales Jagdrevier für Amphibien und anderes Getier.
Eine Magerwiese bietet Lebensraum für viele spezialisierte Insekten. Mit den Insekten kommen auch deren Räuber, unter anderem die Amphibien. Der lichte Bewuchs bildet ein ideales Jagdrevier.
Für eine Magerwiese wichtig ist der nährstoffarme Untergrund. Dies kann einerseits erreicht werden, indem auf Düngung des Bodens verzichtet wird, das Gras regelmässig geschnitten und weggeführt wird (Ausmagerung). Dieser Prozess ist jedoch langwierig (mehrere Jahre). Andererseits gibt es die Möglichkeit den nährstoffreichen Oberboden rund 30 cm tief abzutragen. Diese Methode eignet sich gut für einen Garten. Der nährstoffarme Unterboden wird entweder nackt belassen oder mit einem Gemisch aus Kies, Sand und nährstoffarmer Erde verfüllt. Die nährstoffarme Erde kann auch aus dem Unterboden genommen werden, es muss dann einfach etwas tiefer gegraben werden.
Die geschaffene Fläche wird entweder belassen oder mit Samenmischungen die speziell für Magerwiesen konzipiert sind angesät.
Magerwiesen werden ein mal pro Jahr oder auch nur alle 2 Jahre geschnitten. Der Schnitt erfolgt im Spätsommer. Das Schnittgut wird weggeführt um die Nährstoffarmut zu erhalten.
Eine Hecke ist nicht nur für Vögel ein wichtiger Brutplatz, auch Laubfrösche gehen in den Gehölzen auf Beutefang und Grasfrösche nutzen die feuchten Stellen um vor der Hitze des Tages zu entfliehen. Die Laubfrösche sind auch gerne in Brombeergestrüpp anzutreffen, da sie in den Dornsträuchern vor Fressfeinden einigermassen sicher sind.
Geeignete Hecken beinhalten ausschliesslich einheimisches, standortgerechtes Gehölz. Die Hecken werden von wenigen Metern bis über 10 m hoch. Ein Schnitt alle 1-3 Jahre kann nötig sein um die Hecke nicht zu hoch werden zu lassen. Wichtig ist, dass man die Gehölze nicht einfach alle auf einer bestimmten Höhe abschneidet, sondern lieber einzelne grosse Sträucher stark zurückschneidet, so dass man sie wieder einige Jahre wachsen lassen kann.
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