Fortpflanzungslebensraum

Alle Froschlurcharten ausser einzelne Salamanderarten sind um sich fortzupflanzen auf Gewässer angewiesen. Während die Geburtshelferkröte und die Salamander die einzigen sind, die sich auf dem Land paaren, benötigen alle Arten zum Laichen ein Gewässer.

Von den Amphibien werden beinahe alle Gewässertypen besiedelt. Von der Wagenspur bis zum See. Einzig Flüsse selbst werden gemieden. Die stehenden Gewässer entlang von Flüssen und Altläufe werden hingegen gerne genommen. Allgemein benötigen die Froschlurche und Molche stehende Gewässer um sich fortzupflanzen. Die Salamander hingegen sind auf kleinere Fliessgewässer angewiesen.

Laich Kreuzkröte in Tümpel
Kahle Tümpel und Wagenspuren als Laichplatz der Pionierarten

Grosser Weiher
Grössere Weiher dienen dem Seefrosch als Fortpflanzungsgewässer

Die einzelnen Arten stellen sehr unterschiedliche Ansprüche an ihr Gewässer. Kleine, vegetationslose Tümpel und Pfützen werden von den Pionierarten wie etwa der Gelbbauchunke oder der Kreuzkröte besiedelt. Diese Gewässer erwärmen sich rasch und ermöglichen dadurch eine rasche Entwicklung der Larven. Zudem trockenen sie regelmässig aus, wobei Fressfeinde eliminiert werden. Dafür sind die Larven der Pionierarten angepasst. Die optimale Entwicklungstemperatur dieser Larven liegt einige Grad höher als die der anderen Arten, so dass sie sich rascher entwickeln können um die Metamorphose noch vor dem Austrocknen zu schaffen. Die Larven der Erdkröte etwa würden in diesen Gewässern zu lange brauchen um sich zu entwickeln. Deshalb besiedelt diese Art solche Gewässer nicht.

In grösseren, pflanzenreichen und permanent Wasser führenden Gewässern hätten die Pionierarten wiederum wenig Überlebenschance. Diese sind nicht an den hohen Feinddruck in diesen Weihern und Tümpeln angepasst. Würde eine Kreuzkröte in bewachsenen Tümpeln laichen, würde deren Laich von Grasfroschlarven aufgefressen, da diese viel früher im Jahr ablaichen. Hier fühlen sich beispielsweise der Wasserfrosch, die Erdkröte oder der Grasfrosch wohl. Während der Wasserfrosch vor allem sonnige Tümpel bevorzugt, legt der Springfrosch seinen Laich vornehmlich in Weihern in lichten Laubmischwäldern. Der Bergmolch laicht gerne in pflanzenreichen Tümpeln und auch Gartenweihern, kommt aber auch mit Gewässern mit weniger Bewuchs zurecht. Dies ist mit ein Grund, warum diese Molchart noch relativ häufig ist. Der Laubfrosch bevorzugt grössere und sonnige Feuchtgebiete mit Buschvegetation bevorzugt in Waldnähe. 

Erdkröten und der Seefrosch legen ihre Eier auch in grosse Weiher oder Seen. Der Seefrosch kann seinen Laich auch in langsam fliessende Bäche legen. Die Erdkröte benötigt zum Ablaichen Gewässer, die mindestens 50cm tief sind und Röhricht aufweisen. An diesem und an im Wasser liegenden Ästen spannt sie ihre Laichschnüre.


Zeitspanne in der Froschlurche am Gewässer anzutreffen sind

Nicht nur die Art der Gewässer ist sehr unterschiedlich, sondern auch der Zeitpunkt zu dem die Froschlurche diese aufsuchen differiert stark. In obenstehender Tabelle ist die Aufenthaltszeit am Gewässer einiger Arten ersichtlich. Dabei bleibt ein einzelnes Individuum jedoch nicht während der ganzen möglichen Paarungszeit am Gewässer. Das Springfrosch Weibchen bleibt nur etwa 5 Tage, während die Grünfrösche mehrere Monate dort verweilen, auch ausserhalb der Laichzeit. Auch laichen diese zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten, während bei den Grasfröschen meist die gesamte Population  innerhalb weniger Tage ablaicht.