[ Merkmale | Verwechslungsarten | Kaulquappen | Laich | Lebensweise und Lebensraum | Verbreitung | Gefährdung/Schutz | Literatur ]
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Erklärung zu Kalender
1 2 3 | Monate |
Winterruhe | |
Aktivität ausserhalb Laichzeit | |
Laichzeit | |
Landpaarungszeit |
Der grazil wirkende Braunfrosch erreicht eine Grösse von 5.5 cm (Männchen) bis 6.5 cm und selten 7 cm (Weibchen). Das Trommelfell ist mit einem Durchmesser von 1/2 bis 2/3 des Augendurchmessers relativ klein und ist etwa um die selbe Distanz vom Auge entfernt. Es ist nur undeutlich auszumachen. Die Hinterbeine sind lang, das Fersengelenk des nach vorne umgebogenen Hinterbeins überragt die Schnauzenspitze deutlich. Die Schnauze ist kurz und meist abgerundet, manchmal aber auch spitz. Der Kopf ist seitlich betrachtet weniger zugespitzt und abgeflacht wie beim Springfrosch. Vom Auge bis in die Lendengegend ziehen sich zwei Rückendrüsenleisten, die im Schulterbereich weiter auseinander sind.
Die Oberseite des Italienischen Springfroschs ist hellbraun, beige bis rotbraun (besonders die Weibchen) und manchmal auch dunkler gefärbt. Eine dunkle Fleckung ist meist vorhanden, jedoch weniger deutlich wie beim Grasfrosch. Zudem kommen bunte Tiere wie bei diesem nicht vor. Vom Auge über das Trommelfell bis zum Mundwinkel zieht sich ein dunkler Schläfenfleck. Diesem schliesst sich an der Oberlippe ein heller Streifen an, der unter dem Auge abrupt aufhört. Die Hinterbeine sind mit dunklen Bändern durchsetzt die manchmal sich vom Hintergrund nur schwach abheben. Der helle Bauch ist oft gefleckt, die Kehle hat ein grobes Fleckenmuster, das in der Mitte der Kehle durch eine helle Linie getrennt ist.
Die Paarungsrufe erinnern an ein Miauen und bestehen aus einem einzelnen, langgezogenen Ton. Die Männchen rufen sowohl tags als auch nachts unter Wasser, so dass der Ruf meist nur in Gewässernähe zu hören ist.
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Im Februar bis März ziehen die Italienischen Springfrösche zu ihrem Laichgewässer, oft zusammen mit dem Springfrosch. Die Männchen warten am Gewässergrund auf die später eintreffenden Weibchen. Weibchen werden nach der Ankunft im Wasser sofort von den Männchen umklammert. Die Männchen klammern die Weibchen wie bei den anderen Echten Frösche in der Achselgegend. Das Weibchen legt zwischen 400 und 1200 Eier in einem kompakten Ballen, die an Strukturen 10-30 cm unter Wasser geheftet werden. Meist sind dies schräg ins Wasser ragende Äste und seltener auch Pflanzenstängel wo die Ballen in Trauben angeheftet werden. Die Eier sind inklusive Gallerthüllen mit 6-7mm kleiner als die der anderen Braunfrösche.
Als Laichgewässer dienen alle Arten von Tümpeln und Gräben in Laubwäldern bis zu langsam fliessenden Bächen und Flüssen. Stehende Gewässer sind meistens von Grundwasser gespeist. Ruhige Partien wie Kolken dienen in Bächen und Flüssen als Laichplatz, wobei hier der Feinddruck durch Fische besonders gross ist. Die Besonnung scheint eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Die Paarungszeit erreicht ihren Höhepunkt im März, kann aber vom Mitte Februar bis in den April hinein dauern. Das Laichgeschäft ist jedoch in einem bestimmten Gewässer meist innerhalb drei Wochen beendet. Die Weibchen verlassen das Wasser nach der Eiablage, die Männchen buhlen derweil noch einige Tage weiter um später eintreffende Weibchen. Gegen Ende April ziehen aber auch diese ab in Richtung Sommerlebensraum. Die Embrionalphase dauert etwa zwei Wochen bis die Kaulquappen aus den Eiern schlüpfen. Ungefähr im Juni steigen die frisch metamorphisierten Jungtiere an Land. Die Italienischen Springfrösche sind etwa nach einem Jahr Geschlechtsreif. Die Weibchen nehmen aber erst im Folgejahr am Laichgeschäft teil, da es ihnen noch nicht reicht, rechtzeitig Laich anzusetzen.
Der Sommerlebensraum vom Italienischen Springfrosch ist einige hundert Meter bis einen Kilometer vom Laichgewässer entfernt, jedoch weniger weit als beim Springfrosch. Ein typischer Lebensraum sind weite Tiefebenen die einen hohen Grundwasserstand aufweisen. Die ursprünglichen Auenwälder und lichten Eichen- und Hagebuchenwälder, die eine dichte Krautschicht aufweisen sind vielerorts verschwunden, so dass Ausweichlebensräume besiedelt werden. So findet man den Italienischen Springfrosch auch in Pappelhainen die nicht zu trocken sind.
Die meisten Italienischen Springfrösche überwintern an Land bis zu einem Kilometer vom Laichgewässer entfernt. Es wurden aber auch schon Tiere entdeckt, die sich bereits im Herbst im Laichgewässer aufhielten und wohl auch in diesem überwintert haben.
copyright KARCH September 2002, Kartengrundlage GEOSTAT (BFS) BLT
CH: Nur noch in der Grenzregion Tessin-Italien
Europa: Sehr kleines Verbreitungsgebiet, Tiefland von Norditalien bis Kroatien, es sind nur rund 250 Vorkommen bekannt
Das Absenken des Grundwasserspiegels und Vernichten der Auenwälder sind die Hauptursachen für den Rückgang des Italienischen Springfroschs. Als Tieflandbewohner lebt er in diesen Gebieten, die auch vom Menschen am intensivsten genutzt werden und bekommt dessen Druck besonders zu spüren.
Die noch verbleibenden Lebensräume müssen unbedingt geschützt und wo nötig aufgewertet werden. Weitere Grundwasserabsenkungen sollten vermieden und wo möglich sollte der Grundwasserspiegel wieder angehoben werden, indem beispielsweise Entwässerungsgräben aufgestaut werden. Diese können dann auch als Laichplatz dienen. Kanalisierte Bäche und Flüsse sollten wieder renaturiert werden und Pappel Monokulturen durch standortgerechte Arten mit reicher Krautschicht ersetzt werden.
Durch Anstrengungen im Schutz dieser Art im Tessin konnte der Status dieser Art von "vom Aussterben bedroht" in den neusten Roten Listen auf verletzlich zurückgestuft werden. Ausserdem wurden durch intensive Kartierungen neue Populationen entdeckt. Sollten jedoch die Schutzanstrengungen nachlassen, wird diese Art wohl bald wieder vom Aussterben bedroht sein.
Schweiz: verletzlich (VU)
Deutschland: nicht heimisch
Österreich: nicht heimisch