In einem Froschleben lauern ständig Gefahren. Zu den natürlichen hinzu kommen leider heute immer mehr vom Menschen verursachte.
Einige Eier beginnen sich erst gar nicht zu entwickeln, sei es dass sie nicht befruchtet wurden oder sonst einen genetischen Defekt aufweisen. So geschieht es auch, dass manche Eier sich zu teilen beginnen, jedoch mitten in der Entwicklung absterben, verkümmern oder verkrüppeln.
Starke UV Strahlung kann einen Einfluss auf solche Gendefekte haben sowie auch vom Menschen eingebrachte Schadstoffe. Mancher Laich wird auch von Schimmelpilzen befallen, so dass oftmals sich nur wenige Eier zur Kaulquappe entwickeln.Sauerstoffarmut und bei den Frühlaichern später und starker Frost kann auch einen Teil der Eier absterben lassen. Auch Austrocknen des Laichs kann zur Gefahr werden. Der Grasfrosch beispielsweise legt seine Eier bevorzugt in flache Teile eines Gewässers, da sich diese stärker erwärmen. Wenn nun der Wasserspiegel sinkt, fällt der Laich trocken und stirbt ab.
Ist die Kaulquappe geschlüpft, lauern ihr der Gelbrandkäfer und dessen Larven auf. Diese warten in einem Hinterhalt und schnappen zu, sobald ein Opfer sich ihnen nähert. Sie fressen eine Vielzahl von Kaulquappen in allen Stadien. Eine Gelbrandkäfer Larve kann bis zur Umwandlung zum Käfer 900 Kaulquappen vertilgen.
Kleinere Larven werden von Wasserskorpion, Stab- und Ruderwanze und anderen Wasserwanzenarten erbeutet und ausgesaugt. Die Libellenlarve gehört zu den wichtigsten Feinden aller Amphibien. Auch Molche ernähren sich nicht nur von den Eiern, sondern lassen auch die Kaulquappen nicht in Ruhe.
Auch die Kaulquappen sind vor Austrocknung nicht gefeit. Vor allem bei der Kreuzkröte und der Gelbbauchunke fällt dieser Effekt stark ins Gewicht. Diese Arten laichen bevorzugt in flachen Tümpeln und Pfützen, die bei trockener Witterung bald austrocknen können. Der Vorteil ist, dass diese Gewässer auch wenig Fressfeinde enthalten.
So erstaunt es nicht, dass aus den Tausenden von Eiern nur wenige Dutzend Jungfröschchen im Sommer oder Herbst das Wasser verlassen, wo weitere Gefahren lauern.
Sind einmal die Gefahren von kleineren Tieren überwunden, werden die Frösche für grössere Vertreter interessant.
Die Krötenschmeissfliege gehört zu den bedeutendsten natürlichen Feinden der Erdkröte. Sie heftet ihre Eier in deren hintere Kopfregion. Die Larven beginnen nach und nach die Kröte von innen zu zerfressen.
Auch grössere Raubtiere wie der Fuchs erbeuten gelegentlich einen Frosch.
Die Amphibien sind aber auch von Krankheiten bedroht. Den Winter überleben zudem viele nicht, sei es weil ihr Winterquartier nicht frostsicher genug ist und sie erfrieren oder weil die im Teich überwinternden Exemplare ersticken. Letzteres Problem tritt vor allem während strengen Wintern auf wenn lange eine dicke Eisschicht auf dem Wasser liegt und den Sauerstoffaustausch verhindert. Das vermodern von Pflanzenteilen verbraucht den wenigen im Wasser gelösten Sauerstoff und setzt zudem noch giftige Gase frei. Erstickte Tiere werden vor allem in Gartenteichen oder mit abgestorbenem Pflanzenmaterial stark durchsetzten Weihern gefunden. Bei den Gartenteichen verhindert die Abdichtung den Gasaustausch mit dem Boden der diesbezüglich eine gewisse Pufferwirkung aufweist. Künstliche Weiher mit dicker Substratschicht und wenig totem Pflanzenmaterial sind geringer betroffen.
Manche Tiere sterben aber auch ganz normal an Altersschwäche.
Bei so viel Gefahren wird wohl manchem klar, warum Froschlurche so viele Eier legen müssen, um die Population aufrecht zu erhalten. Eine ungefähre Faustregel besagt, dass von 1000 Eiern sich rund die Hälfte zu Kaulquappen entwickelt. Davon entsteigen rund 50 Tiere das Wasser nach der Metamorphose. Am Schluss erreicht etwa ein Frosch die Geschlechtsreife. Dies ist aber stark abhängig vom jeweiligen Feinddruck im Gewässer und anschliessend im Landlebensraum. In Gewässern mit viel Fressfeinden hat kaum eine Quappe eine Überlebenschance, während in feindarmen, vor allem neuen, Gewässern die Überlebensrate deutlich höher liegen kann.
Die Amphibien haben aber auch andere Strategien zur Feindabwehr entwickelt.