Haltung Knoblauchkröte?

(Not-)Aufzucht junger und erwachsener Frösche und Kröten
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Was hast du denn für eine Kröte dort drin?

Für eine Knoblauchkröte braucht er aber keine Kletteräste. Mit den Pflanzen mache ich das generell so, daß sie im Übertopf stehen. Das Pflanzwasser darf nicht das Terrariumwasser berühren. Und die Kröten würden auch die Pflanzen wieder ausgraben und rumwühlen.

Bei einem Tockenterrarium der Wechselkröte eignen sich am besten Pflanzen für Trockengebiete, z.B.Heidekraut. Ist billig, kann er öfters austauschen. Ich mache das auch so und werfe die alten weg. Das muß öfters gemacht werden.
Sind artgerechter für die Knoblauchkröte.
Gruss Donny
Cavetroll
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Beitrag von Cavetroll »

Das ist nicht meine Kröte :) Heidekraut wird aber auch ganz schön groß bzw. wächst ziemlich hoch oder? Ich würde die töpfe immer mit in die Erde eingraben, finde ich optisch schöner als wenn man die so sieht...

Ja Kletteräste brauchen die nicht, das is mir auch klar :)

Gruß Maddin
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Eingraben natürlich aber mit Übertopf, so lassen sie sich leicht entfernen und zu groß gewordene muß man sowieso austauschen, wenn sie groß werden im Terrarium. Also ich habe ein Kalmus drinstehen, das hält sich ganz gut im Terrarium. Und auch bei der Knoblauchkröte muß das Wasserbecken öfters gereinigt werden. Da Kröten abends herauskommen, füttert man sie abends. Die gewöhnen sich auch an den Pfleger wenn man sich mit ihnen beschäftigt, ist mit meinen Fröschen auch so. Wenn sie Hunger haben, kommen sie angeschwommen und zeigen das auch. Sie sind sehr zahm. Und Kröten werden auch mit der Zeit zahm.
Wenn er das Terrarium so artgerecht einrichtet, dann sind auch Knoblauchkröten nicht heikel. Und wenn man ein Wasserfroschbiotop artentsprechend einrichtet, dann hat man auch keine Probleme. Ich habe auch immer etwas Moos drin, da sich mein Paolo immer eine Höhle daraus baut, wo er oftmals ruht. Die Seefrösche ruhen immer unter Wasser oder hinter den Steinen im Wasser.
Gruss Donny
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B. Viridis
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Beitrag von B. Viridis »

@Valentino:
Ein ausführliches Kapitel über die Knoblauchkröte und ihre bevorzugten Lebensräume findest du in:
Die Amphibien und Reptilien Baden-Württembergs von Laufer, Sowig und Fritz.
Darin sind auch noch viele weitere Literaturangaben vorhanden.
Eventuell lohnt es sich beim Laurenti Verlag mal die Inhaltsverzeichnisse der Zeitschrift für Feldherpetologie zu durchforsten: www.laurenti.de

Die Knoblauchkröte ist - wie viele andere Arten auch - ein Kulturfolger und bevorzugt offene Flächen mit leicht grabbaren Böden, dazu gehören feuchte Ackerflächen und extensiv genutztes Feuchtgrünland (gerne sandige Böden, die zum Spargelanbau genutzt werden, auch Gemüse-, Kartoffel- und Maisfelder), ansonsten Böden aus Kies-, Lehm- oder Sandabbaugebieten. Urpsrünglicher Lebensraum waren, wie bei vielen Arten mal die Überschwemmungszonen großer Flusstäler und dort vor allem die Sandbereiche (Löss- und sandige Lehmböden).
Ein passendes Laichgewässer muss mindestens 20 cm tief sein und entsprechend flache und gut sonnenexponierte Flachwasserbereiche aufweisen mit entsprechender Unterwasservegetation.

An sich finde ich es aber nicht gut, sich eine Art anzuschaffen, die so anspruchsvoll ist, bevor man sich über ihre Haltung informiert. Das würde ich von einem erfahrenen Terrarianer schon erwarten. Die Knoblauchkröte halte ich auch für eine Art, der man ein Freilandterrarium auf jeden Fall ermöglichen sollte und wenn das nicht möglich ist, dann verzichtet man auf die Haltung einer solchen Art.
Der Arten- und Naturschutz wird nur dann unterstützt, wenn man gezielt Lebensräume erhält udn vernetzt; die Arbeit mit Nachzuchten, sollte nur in absoluten Notfällen und in Zusammenarbeit mit Behörden und Experten in entsprechenden Projekten erfolgen. Biotopschutz geht vor Terrarienhaltung einheimischer Arten.
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Viridis du erzählst einen oberflächlichen Mist.

Fakt ist er hat die Kröten und muß für sorgen. Die Tips sind sehr gut und er wird sie auch befolgen.

Ich halte Seefrösche seit Jahren auch im Zimmer und sie haben sogar Junge. Wären sie draußen, wären sie schon tot.

Übrigens warum sollten Deutsche Frösche schwerer zu halten sein als andere Kontinental oder Sibirische oder Nordamerikanische Amphibien. Ist mir wirlich schleierhaft?????????????
Gruss Donny
Cavetroll
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Beitrag von Cavetroll »

Muss ich donny wieder Recht geben.. ich hatte früher sogar mal die "im Terrarium nicht bzw. schwer zu haltende" Berg- Waldeidechse erfolgreich vermehren können... leider war das Pärchen ein Wildfang (ich war jung)

Hatte sie dann mit den Jungen wieder raus gesetzt.... aber wie gesagt auch heimische Amphibien und Reptilien kann man im Terrarium pflegen!

gibt ja genug Züchter :)
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Na zur Waldeidechsenhaltung stand ja viel in Terrarienbüchern.

Übrigens im Freilandterrarium hat man seine Tiere abzuschirmen vor Füchsen, Mardern, Krähen, Igeln, Ratten und Mäusen und sonst noch was für Viehzeug, das unerfreulicherweise die Gärten heimsucht. Würde ich nicht machen. Auf dem Balkon ist es möglicherweise sicherer.

Habe heute das Buch über Wasserfrösche von Laurentiverlag erhalten. Es wird dort sicher etwas über die Knoblauchkröte geben.

www.laurentiverlag.de

oder so heißt das wohl.
So nun haben meine Seefrösche eine ganze Packung großer Steppengrillen heute verspeist. Waren bloß 10 drin. Wird auch immer teurer.
Gruss Donny
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B. Viridis
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Beitrag von B. Viridis »

@Cavetroll: Ich verneine gar nicht, dass man einheimische Arten nicht auch im Terrarium halten und sie sich dort reproduzieren können. Ich wünsche mir nur für die eigentlichen Ansprüche der Tiere eine möglichst naturnahe und artgerechte Haltung im Freilandterrarium und dass man die Tiere nicht einfach aussiedelt bzw. sich vor der Anschaffung gut informiert.

Die Terraristik rühmt sich gerne damit Arten einen Lebensraum zu bieten, den sie in der Natur nicht mehr finden, während das in einigen Fällen zutrifft, erscheint es mir in anderen Fällen oft als Ausrede, weil man einfach die Tiere genial findet und haben will.
Ich fände es persönlich schöner, sich mehr für den Erhalt der Lebensräume bei uns einzusetzen, sonst können wir bald alles in Terrarien und Zoos bewundern. Das kann keine Zukunft sein.
Und wer sich einheimische Amphibien "Just for fun" hält, der soll das eben offen zugeben und sich dann trotzdem anständig schlau machen.

@DonnyDarko: Ich erzähle sicher keinen oberflächlichen Mist. Ich habe nur eine ganz andere Einstellung zum Thema Terrarienhaltung und einheimische Amphibien, als du, was darauf zurückzuführen ist, dass ich sowohl ehrenamtlich als auch nebenberuflich viel in der Feldherpetologie unterwegs bin, auf viele Probleme stoße und überlege, wie man diese am besten lösen kann.
An sich ist es eigentlich mein Ziel viel Wissen an die Bevölkerung weiterzutragen und das Interesse am Natur- und Artenschutz vor allem im Bereich Amphibien und Reptilien zu fördern.

Wenn du meinen Beitrag genau liest, wirst du feststellen, dass ich nirgends geschrieben habe, dass einheimische Arten schwieriger in Terrarien zu halten sind, ich habe lediglich hervorgehoben, dass ich die Knoblauckröte für keine einfache Art halte, was vor allem daran liegt, dass man aufgrund ihrer Nachtaktivität wenig weiß.
So wird es bei nicht einheimischen Tieren auch einfache und schwer zu haltende Arten geben, je nach Informationsstand und Lebensweise der einzelnen Arten.

Dass deine Seefrösche in der freien Natur schon tot wären, das wird so sein. Sinnvoller wäre trotzdem der Erhalt des ursprünglichen, natürlichen Gewässers gewesen, denn damit hätte man der ganzen Population helfen können und wenn man auf dieser Linie für den Erhalt kämpft, dann weiß man auch, was Naturschutz bedeutet und wie schwierig das ist.
Nachzuchten wahrscheinlich unüberlegt auszusetzen, was bringt dir das, wenn du nicht gewähren kannst, dass das Gewässer deiner Wahl auf Dauer erhalten bleibt?
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Ich bin auch dafür, dass Biotope erhalten bleiben. Deshalb sollte man auch wenn man sie hält, so gut wie möglich das nachgestalten, in was sie vorkommen. Ich wünsche hier auch dem Halter der Knoblauchkröte dass er das Terrarium nach ihrem Lebensraum gestaltet und nicht dunkel und zu dicht bepflanzt. Heidesand wäre hier der beste Bodengrund und diese Art ist wärmeliebender. Alle Kröten, auch Frösche brauchen auch trockene warme Plätze, die sie gerne aufsuchen.

Beim Seefroschkanal ist das Problem das Baumholz, das den Fluß und den Frischwasserkreislauf, der dort künstlich eingeleitet wird, verstopft. Deshalb ist der Kanal zu flach und die Tiere sterben im Winter. Es sterben aber auch viele in den Flüssen bei strengen Wintern hier, unähnlich anderer Amphibien. Deshalb hatte ich ja die meisten Kaulquappen an den angrenzenden Fluß gebracht. Dort leben auch einige im Schilf. Einige wenige Frösche habe ich behalten und sie sind beträchtlich zahm, wie die Alten auch. Es heißt das sie nur alle 2 Jahre laichen sollen. Werde ja sehen, ob sie dieses Jahr auch wieder laichen und ob die Baggerarbeiten am Kanal bald beginnen. Das ist notwendig, hat mir jemand dort erzählt, sonst fließt das Wasser gar nicht mehr und es verdreckt und Seefrösche sind sowieso empfindlich gegen Verschmutzung. Sie sind auch wärmeliebender als andere Wasserfrösche. Meine sitzen oft unter der Wärmelampe. Die Hera ist um 2 cm gewachsen. Wenn sie im Wasser steht, mißt sie gute 25 cm mit Beinen. Wenn man sich dem Becken nähert, schart sie mit der Hand und bettelt nach Futter und kommt angeschwommen. Komisch, sie zeigt immer, wenn sie was will. Die war noch nie scheu gewesen.
Übrigens steht in dem Buch von Plötner, dass diese Frösche gar keine Ridibundas sein sollen, sondern einer anderen Art zuzurechnen sind, Rana fortis. Wird wohl bald der Name geändert werden. In dem Buch habe ich unsere hier auch nicht gesehen. Nur die an der Oder hier in Brandenburg waren abgebildet und südosteuropäische.

Ich beobachte aber auch sehr gerne wilde Frösche in der freien Natur, die ich niemals würde halten wollen. Man kann zwar keine Portraitfotos von der Seite schießen, aber ich kriege sie eigentlich ganz deutlich hin. Bei uns sind die Stadt- und Waldbiotope zumeist ungestört und keiner kümmert sich darum. Es war schon immer so gewesen und es gab schon früher dort viel Amphibien.
Gruss Donny
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