Guten Tag Liebe Kröten- und Frösche-Freunde !
Seit Jahren habe wir einen grossen Teich im Garten, zwar in Beton (70er-Jahre gebaut), aber er ist sehr belebt mit klarem Wasser - seit Jahren schon. Wir greifen in keiner Weise in dieses kleine Universum ein ... Grösse: ca. 10x4 m. Jedes Jahr laichen Erdkröten in unserem Teich. Im Moment haben wir hunderte Kaulquappen. Bis vor zirka 5 Jahren haben sich diese entwickelt und haben irgendwann den Teich verlassen. Zwischenzeitlich nicht mehr: Die Kaulquappen werden immer weniger und sind irgendwann nicht mehr da. Nun vermuten wir, dass Vögel (ev. Krähen) die Kaulquappen fressen. Wir haben auch schon ein Entenpaar beim Fressen im unserem Teich entdeckt. Was sie frassen, konnten wir allerdings nicht genau erkennen.
Unsere Frage: Was können wir tun, damit die Erdkröten in unserem Teich sich wieder entwickeln? Welches könnte der Fressfeind sein? Würden Sie uns raten, ein Schutznetz über den Teich zu spannen? Da rel. aufwändig, sind wir froh um Rat. Vielen herzlichen Dank!!
Eine Ferndiagnose ist schwierig. In einem Teich, der permanent Wasser führt, siedeln sich nach wenigen Jahren immer mehr Fressfeinde der Kaulquappen an, die diese dezimieren. Dieser Feinddruck kann so gross werden, dass sich gewisse Arten nicht mehr fortpflanzen können. Allerdings ist die Erdkröte davon am wenigsten betroffen, denn deren Kaulquappen schmecken für viele Fressfeinde bitter und werden grösstenteils gemieden, aber nicht komplett. Evtl. ist der Feinddruck nun so gross geworden, dass selbst die Erdkröten Kaulquappen gefressen werden.
Dass Krähen Erdkröten Kaulquappen fressen ist mir nicht bekannt. Enten fressen gelegentlich Laich und Kaulquappen. Das könnte allenfalls eine Ursache sein. Normalerweise ist die Nahrung aber pflanzlich. Enten lassen sich in der Regel gut vertreiben. Wenn man sie ein paar Mal weg gescheucht hat, kommen sie meist nicht mehr.
Auch möglich wäre eine schlechte Wasserqualität. Aber dann verenden die Kaulquappen in einer kurzen Zeitspanne.
Sind Molche im Teich? Sie fraßen bei uns die Kaulquappen. Wir haben eine Möglichkeit gefunden, sie stark zu dezimieren. Schreiben Sie mir bitte, dann berichte ich..... plugi
Herzlichen Dank für diese interessanten Beiträge!!
Der Teich ist eigentlich einzigartig und auch in Bezug auf das, was alles darin lebt, wunderschön: Klares Wasser ohne jeden Eingriff, allerlei Pflanzen - Tannenwedel, Schwanenblume, Schilf, Seerosen - am Grund natürlich gewachsenes Grün, eine Algenart, in der sich - ja! - Molche verstecken. Wenn wir sie sehen (z.B. im Pool) bringen wir sie zum Teich. Natürlich auch Kröten, wenn Paarungszeit ist. Alles in allem scheint mir, dass der Teich extrem geschätzt wird von allerlei Lebewesen - auch Insekten: Libellen, Wasserläufer. Nichts scheint suspekt zu sein. Bin wirklich etwas ratlos.
Vor zwei Wochen habe ich im Giesswasser - aus unserem Gartenteich für die Innenpflanzen geholt - eine lebendige Kaulquappe entdeckt, die ich unbeabsichtigt über eine Pflanze gegossen habe. Ein erstaunter Blick in unseren Teich (siehe bereits Juni-Beitrag) hat ergeben: Wir haben im November noch immer viele unentwickelte Kaulquappen(!!!) Die Frage ist nach wie vor: Wieso?
Ich habe kurzentschlossen etwa 20-25 Kaulquappen ins Haus genommen, einen Miniteich mit (ständig ergänztem frischem, aber temperiertem) Teichwasser, Kies, Steinen Moos, Teichpflanzen errichtet und siehe da: Die Winzlinge vollziehen (nach Jahren des Beobachtens und vergeblichen Hoffens!) nun endlich die Metamorphose. Ich muss annehmen, dass die Quappen in unserem Teich über die Jahre zu wenig Licht und Wärme bekommen haben, was sie im Innenraum natürlich bekommen. Wir werden also im Frühjahr wieder mehr Licht um den Teich schaffen und die Pflanzen entsprechend runterschneidern und hoffen somit, des Rätsels Lösung gefunden zu haben.
Aber nun, wie weiter mit meiner Kröten-Brut im Haus? Wie kann ich die kleinen Kröten überwintern? So wie es aussieht, werde ich sie bald schon umsiedeln müssen. Ich habe vor einer knappen Woche gute Erde im Wald geholt in einem (zweiten) Katzenkistli (im ersten ist der Mini-Teich mit den Quappen) ein Not-Terrarium (mit Mini-Teich, viel Erde, Pflanzen) eingerichtet. Ich gehe davon aus, dass in der Walderde die Mikro-Organismen drin sind (und diese sich über die vergangenen Tage an der feuchten Wärme entwickelt haben), welche die Jungkröten zum Überleben brauchen werden. Ich befeuchte/bespraye übrigens diese Erde ständig mit Teichwasser.
Meine Fragen:
- Muss ich ein geschlossenes Terrarium kaufen, damit die kleinen Kröten mir nicht entweichen (d.h. springen sie bereits so hoch, dass dies passieren könnte?) oder sehen sie gute Alternativen für die nächste Wachstumsphase. Klar, dass ich mit den Katzenkistchen bald mal keine optimale Lösung mehr habe ...
- Reicht die feucht gehaltene Walderde mit Mini-Teich und Bepflanzung oder muss ich zufüttern? Falls ja, ab wann und wie?
- Ab wann kann ich die Kröten an unserem Teichrand wieder aussetzen? Wäre ein Frost, z.B. im Mai, eine Gefahr für sie?
Ich bin gespannt auf Ihre Antwort!
Freundlicher Gruss,
G. Schneider
Das wird nun leider ziemlich kompliziert. Das beste wäre es gewesen, die Kaulquappen im Teich zu belassen. Manche Kaulquappen können durchaus auch im Teich überwintern und sich im nächsten Jahr entwickeln. Bei Erdkröten ist das aber normalerweise nicht der Fall, da sie sich schon früh genug an Land begeben, selbst in kalten Bergseen. Ich denke daher auch nicht, dass die Wassertemperatur das Problem ist. Trotzdem macht ein Auslichten sicher Sinn. Sind es denn überhaupt Erdkröten oder eine andere Art die auch gelaicht hat?
Die kleinen Kröten im Winter aufzuziehen ist schwierig. Zudem sind sie nun in ihrem Jahresrhythmus komplett durcheinander. Aussetzen kann man sie nicht mehr. Nach der Metamorphose müssen sie sich erst mal Energie anfressen, damit sie eine Winterruhe überstehen können. Also bleibt wohl nichts anderes übrig, als sie bis im Frühling durchzufüttern. Die wenigen Insekten, die sich im Waldboden befinden, reichen nicht aus. Es muss unbedingt zugefüttert werden. In der Natur findet man momentan nicht wirklich viel, ist halt die falsche Saison. Oder man gräbt etwas tiefer im Boden und sucht sehr kleine Würmer. Es muss einfach in ihr Maul passen. Evtl. funktioniert es mit Mirkoheimchen aus der Tierhandlung. Was man ihnen sonst füttern könnte weiss ich auch nicht, da fehlt mir die Erfahrung.
Es wird ein geschlossenes Terrarium benötigt, das mit feiner Gaze abgedeckt ist. Weniger wegen den Kröten, sondern vor allem wegen deren Nahrung, die sonst abhaut. Die springfreudigen Heimchen möchte man nicht unbedingt überall im Haus haben.
Ich wünsche trotzdem viel Erfolg. Sollte die Zucht klappen, dann müssen sie im Frühling dann unbedingt raus.
Wie geht es deinen Schützlingen?
Kannst du dir nicht auch noch Rat in einer Auffangstation holen? Oder sie dort abgeben, bis du sie wieder auswildern kannst?
In München z.B. gibt es eine ganze Abteilung für Amphibien & Co an der Unitierklinik.
Gut zu wissen, dass nicht fertige Quappen im Wasser überwintern können, macht ja auch eigentlich Sinn.
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