Ersatzgewässer

[Karel Sieber]

Im Biologieunterricht haben wir gelernt, dass man, wenn eine Krötenwanderung über die Straße führt, auch Ersatzlaichgewässer auf der Straßenseite des Winterquartiers anlegen kann. Um diese herum kommt ein Zaun. Auch an der Straße kommt ein Zaun hin. Die an diesem Zaun eingefangenen Amphiebien werden in den umzäunten Teich gesetzt. So werden diese dazu gezwungen an diesem Platz abzulaichen. Eins ist klar: Die Jungkröten kommen, wenn sie geschlechtsreif sind zum Ersatzgewässer zurück, um sich vortzupflanzen. Aber was ist mit den Altkröten, wenn sie erwachsen sind? Kommen die dann im nächsten Frühjahr auch wieder an das Ersatzgewässer?

[Froschnetz]

Hallo und erstmal kurz ein dickes Lob für eure Seite!! Ich benötige dringend Ihre Hilfe: Ich habe für eine Studienarbeit Kaulquappen aufgezogen (Überlebensrate 100% - wenigstens spitzenmäßig gepflegt+alles richtig gemacht:-) und die Tiere sind nun schon um einiges früher Frösche geworden, als erwartet - vermutlich wegen der unerwartet höheren Zimmertemperatur in den letzten Wochen. Nun habe ich sie aber aus dem Garteneich meines Vaters (weil sie dort leider sowieso von x Libellenlarven dahingerafft wurden), der von meinem derzeitigen Wohnsitz schon zieml. weit entfernt ist. Ich fahre extra wegen den Kleinen so bald es geht - diesen Sonntag - hin, weil ich sie so schnell wie möglich freilassen will (aber doch nirgendwo anders, als dort, wo ich sie herhabe - und schon gar nicht viele Kilometer entfernt)! Der erste ist allerdings schon vor gut 1 Woche an Land gegangen und müsste nun noch bis Sonntag durchhalten - ich habe aber zieml. Angst, dass er bis dahin verhungert ist!!! Es handelt sich näml. um die Kümmerform der Erdkröte, von der ich nicht weiß, wie lange sie ohne Nahrung überleben können, wenn sie ihren Schwanz "aufgezehrt" haben, und vorallem ebenfalls nicht weiß, wo ich so winzige Asseln, Würmer etc. finden kann...(( Vielleicht und hoffentllich können Sie mir raten, was ich tun soll - ich möchte näml. wirkl. nicht, dass die Kleinen nun wegen 2 1/2 weiteren Tagen, die es noch dauert, bis ich sie in ihr Heimatgewässer bringen kann, sterben müssen...

Herzliche Grüße, Lena aus Bayern

[Froschnetz]

Dass nur wenige Kröten bleiben, heisst aber nicht, dass eine solche Teichanlage keinen Sinn macht. Im Gegenteil, dies ist eine langristige Massnahme, während das "Akzeptanzproblem" nur kurzfristig besteht. Einige Kröten werden den neuen Weiher in Beschlag nehmen und deren Nachkommen kehren sowieso dorthin zurück. Eine Idee wäre, die Kröten nach und nach an den neuen Weiher zu gewöhnen. Wenn sich der Weiher auf dem Weg zum alten Teich befindet, werden einige vorbeiwanderne Kröten diesen von alleine als neues Laichgewässer aufnehmen, beim Rest kann man etwas nachhelfen, indem man sie dorthin trägt, oder mit einem Zaun kanalisiert (von der Strasse abgewanten Seite her). Die Tiere, die nicht bleiben wollen, sollten die Möglichkeit haben, an ihr altes Laichgewässer zu gelangen, indem man beispielsweise die Tiere auf der Strassenseite des Teiches auffängt und dann hinüberträgt. Zugegeben, es ist eine relativ komplizierte Lösung, aber es wäre es mal wert, sie auszuprobieren.