Spätherbst / Winter = Zeit für Biotopsanlage

[Ranita]

Hallo zusammen,

da in den kalten Monaten die Amphibienbeobachtung zum großen Teil ruht, hat vielleicht der eine oder die andere Zeit und Energie, sich für den Lebensraum von Amphibien einzusetzen.
Eigenes Erfolgserlebnis: Nicht nur im Regenrückhaltebecken des Ortes, sondern auch im Überlauf haben die in Bayern auf der Vorwarnliste stehenden Grasfrösche gelaicht. Im Überlauf, der normalerweise eigentlich nur wenig Wasser führen sollte, aber wegen einer Verstopfung sehr viel voller war, sogar eine erhebliche Anzahl (eine große Menge Laich fiel vor zwei Jahren trocken, als der Klärwerksbeauftragte ganz unschuldig die Verstopfung beseitigt hat, ohne nach Laich zu gucken).
Jetzt haben wir mit der Gemeinde vereinbart, dass unterhalb des Beckens und Überlaufs ein neuer alternatier Laichtümpel gebaggert wird. Win--win: Die Amphibien bekommen ein Ausgeweichgewässer, die Gemeinde muss nicht mehr die Rüge des Wasserwirtschaftsamts fürchten.
Demnächst kommt der BAgger auf die Fläche und gräbt los.
Ich berichte, wie es im Frühjahr dann aussieht (und ob noch nachgebessert und Laich evakuiert werden muss).

Könnt Ihr Euch vorstellen, in Eurer Gemeinde so etwas anzustoßen?

Auch jetzt eine gute Idee:
Falls noch nicht geschehen, forscht doch mal nach, wo bei euch in der Nähe ein Amphibienzaun aufgestellt wird. Helfer für Aufbau und tägliche Kontrolle sind immer gern gesehen.
Übigens: Schon bei einer Frequenz von 7 Fahrzeugen pro Stunde überleben nur mehr 50% der zum Laichgewässer wandernden Erdkrötenmännchen (Quelle: Amphibien und Reptilien in Bayern, Andrä u.a.).

Bleibt gesund und viele Grüße
Ranita

[Froschloeffel]

Sehr schön Ranita, freut mich.

Wir haben die letzten Jahre an die 20 Weiher und Tümpel angelegt.

Die mittlerweile von vielen Arten erfolgreich besiedelt sind.

LG

[Froschloeffel]

Zu den Amphibienzäunen, die sind in manchen Gebieten bei uns echte Amphibienkiller.

Waschbären und Wildschweine fressen die Eimer nachts leer oder zerstückeln die Tiere. Leider ist hier bei uns der Waschbär mit Abstand die größte Bedrohung für die Frösche und Kröten.

[Ranita]

Hallo Froschlöffel,

das ist ja schlimm zu hören. Wildschweine gibt es bei uns kaum, und der Waschbär ist noch sehr selten.
Bei uns sind es eher Krähen, die an die Eimer gehen würden.
Aber unser "Dienstplan" sieht einen späten Abendrundgang und einen sehr frühen Morgenrundgang vor, so dass dieses Zeitfenster praktisch geschlossen ist.
Es landen sowieso nicht so viele Tiere im Eimer bis auf zwei oder drei Spitzennächte mit mildem Regen, da wäre ein zusätzlicher Verlust natürlich bitter.

LG
Ranita