Facharbeitthema Kaulquappe

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Celina

Facharbeitthema Kaulquappe

Beitrag von Celina »

Hallo,

ich bin auf dieses Forum gestossen, weil ich auf der Suche nach einem geeigneten Facharbeitsthema über Kaulquappen bin. Ich würde mich gerne mit Einflüssen auf die Metamorphose beschäftigen, habe aber leider noch keine genaue Vorstellung welcher genau das sein sollte. Ich habe gelesen, dass Nitrat eine negative Wirkung auf die Entwicklung der Kaulquappen ausübt.

Hätte vielleicht jemand einen Vorschlag, was man sonst beobachten könnte?
Wäre wirklich sehr lieb, wenn mir jemand helfen könnte.

Liebe Grüße
Celina
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Benedikt
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Beitrag von Benedikt »

Wann machst du die Arbeit? Wie lange dauert die Arbeit? Wieviel Zeit kannst/willst du in die Arbeit investieren? Ohne mehr über diese Dinge zu wissen kann man kaum sinnvolle Vorschläge machen.

Gruss, Benedikt
Celina

Beitrag von Celina »

Ich habe genau ein Jahr Zeit dafür. Ich habe vor sehr viel Mühe und Zeit darin zu investieren. Nicht nur weil es ein Fünftel der Abiturnote ausmacht sondern auch weil meine Begeisterung sehr groß ist.
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Benedikt
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Beitrag von Benedikt »

In einem Jahr kannst du viel machen. Allerdings haben bis Mitte Jahr fast alle Amphibien die Metamorphose gemacht.

Was willst du machen? Eine Feldstudie oder ein Experiment? Ein Experiment ist sicher einfacher als eine Feldstudie.

Es gibt viele Faktoren, deren Einfluss auf die Metamorphose du testen kannst. Futtermenge und Wassertemperatur sind am einfachsten zu handhaben. Aber was du anschauen willst, hängt auch von deinen Interessen ab! Vieles hängt auch davon ab, welches Material dir zur Verfügung steht (Aquarien, Aquarienheizer, etc.).

Denke auch dran, dass Amphibien geschützt sind und dass du eine Bewilligung zum Fangen und Halten der Tiere brauchst. Allenfalls brauchst du auch eine Tierversuchsbewilligung.

Soweit mal ein paar Tipps. Wenn du mehr schreibst über deine Pläne/Vorstellungen, so kann ich dann auch konkretere Tipps geben.

Grüsse, Benedikt
alex
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Beitrag von alex »

Ich hätte da eine für diesen Umfang sinnvolle Frage:
Wie viel Molche und wie viel Libellenlarven (der Grosslibellen)
reichen um den Reproduktionserfolg eines Grasfroschpaares zu verhindern?

Hintergründe- in Kürze die Du durch entsprechendem Literatursearch vertiefen kannst:
Beide Predatorarten können sich auch ohne Anurenlarven in recht hoher Dichte in entsprechenden Gewässer halten.
Grasfrösche weisen in der Regel nur in Temporährgewässer eine hohe Metamorphoserate auf.
In 90% der permanenten Stehgewässer erreichen fast keine oder gar keine Grasfroschlarven die Metamorphose.

Vorgehensweise:
1. Teich leerpumpen um alle Libellenlarven zu eliminieren
2. Ein Zaun um den Teich bauen
3. Zählen der Schwanzurchen und der Froschlurchen die in den Teich wollen.
4. Zählen was der Teich verlässt- (Adult und Juveniel)

Die Libellenlarven -Frage würde ich mittels Experiment in Drei 100L Aquarien durchführen.
1x ein Laichballen mit 2 Libellenlarven
1x ein Laichballen mit 4 Libellenlarven
1x ein Laichballen mit 8 Libellenlarven
- Zählen was die Metamorphose erreicht.
zusätzlich die Zahl der im leeren Teich gefundenen Libellenlarven festhalten.
Fehlerquote diskutieren.
Gleichzeitig kann man durch Molchzählungen im Frühsommer (Wassertemperatur beachten)
die Molchdichte anderer Gewässer ermitteln, in dem mann die Tiere zählt welche innert 20min Luft holen, und mit der Zahl aus dem "eingezäunten" Teich, in dem die Molchzahl bekannt ist, in Bezug setzt.

Na, Interesse?

Gruss Alex
Celina

Beitrag von Celina »

Ich möchte ein Experiment machen. Eine Feldstudie würde sich zu schwierig gestalten. Wir hätten zwar einen kleinen Teich aber den könnte man nicht einzäunen und mein Vater würde mir auch nie erlauben da noch mehr Laubfrösche rein zu packen. (Es gibt schon einen und wegen dem kann er nicht schlafen.)

Am liebsten würde ich etwas eindeutiges machen. Zum Beispiel die Beobachtung von irgendeinem Stoff auf die Metamorphose oder sowas in der Richtung. Bei Temperaturen oder so könnte ich mir vorstellen, dass es zu schwierig ist die Temperaturen zu finden, bei denen man einen Unterschied deutlich erkennen kann, die Tiere aber nicht sterben.
Chemische Stoffe würde ich von der Schule gestellt bekommen und die anderen Utensilien wie Aquarien und so würde ich mir besorgen. Das ist es mir schon wert.

Ich wusste, dass man Amphibien nicht aus seinem natürlichen Lebensraum entnehmen darf aber die Sache mit der Haltungs- und Tierversuchbewilligung ist mir neu. An wen muss ich mich denn da wenden?

Danke für die Hilfe. :)
alex
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Beitrag von alex »

Deine "eindeutigen" Experimente sind grenzwertige Tierversuche die man immer in Bezug zum Nutzen bewilligt bekommt oder eben nicht.
Deine Idee mit dem Nitrat ist auch komplexer als Du per seh erwartest.
Denn einfach eine bestimmte Menge ins Wasser kippen und sehen was passiert wird Dir niemand bewilligen.

Hierzu gilt es in erster Linie sich mal über die Abbauprozesse von Nitrit, Nitrat und Ammonium etwas schlau zu machen.

Ueberleg Dir doch mal ein konkretes Konzept.
Dann helfen wir Dir gerne weiter.
Gruss Alex
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Benedikt
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Beitrag von Benedikt »

Alex hat recht: Wenn du konkreter wirst, kann man gezielter helfen. "Ein Stoff" ist doch recht vage.

In Sachen Bewilligungen: Wenn du in der Schweiz wohnst, so kann ich dir weiter helfen.

Gruss, Benedikt
Celina

Beitrag von Celina »

So jetzt hätte ich etwas. Entweder die Wirkung von Tributylzinnhydrid (TBT) oder eben anders rum Somatotropin. Je nachdem was mir eher bewilligt wird. Sofern ich überhaupt etwas mit Kaulquappen machen darf.
An wen müsste ich mich denn jetzt in Deutschland wenden? Könnte mir da jemand helfen?
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Benedikt
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Beitrag von Benedikt »

Wieso ausgerechnet Tributylzinn? Dazu gibt es bereits ein paar wissenschaftliche Arbeiten. Was würdest du an neuen Erkenntnissen bieten können?

Ein Versuch, bei welchem du Kaulquappen einem giftigen Stoff aussetzt, wäre in der Schweiz ein bewilligungspflichtiger Tierversuch, den du nur durchführen darfst, wenn du die entsprechende Grundausbildung und Weiterbildung in Tierversuchskunde hast. Von so einem Versuch, der eine Belastung für die Kaulquappen ist, würde ich absehen.

Grüsse, Benedikt
Celina

Beitrag von Celina »

War halt das einzige was ich gefunden hab. :(
Und wie wärs dann mit dem Wachstumshormon?
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Benedikt
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Beitrag von Benedikt »

Celina hat geschrieben:Und wie wärs dann mit dem Wachstumshormon?
Auch das ist ein Tierversuch, wenigstens nach schweizer Recht. Denk bei deinen Plänen daran, dass du mit Tieren arbeiten willst. Wenn du etwas machst, bei dem du die Gesundheit und/oder Wohlbefinden des Tieres beeinflusst, so musst du dir sehr genau überlegen, ob der Erkenntnisgewinn das Leiden des Tieres rechtfertigt. Deswegen haben ich früher etwas vorgeschlagen mit der Futtermenge und/oder der Temperatur.

Gruss, Benedikt
Celina

Beitrag von Celina »

Das wäre natürlich das einfachste. Allerdings habe ich ein wenig die Befürchtung, dass die Ergebnisse nicht wirklich eindeutig genug wären bzw. die Tiere womöglich sterben. Oder habt ihr da Erfahrungen?
alex
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Beitrag von alex »

Guten Morgen,
Irgend wie lässt mich der Eindruck, dass Du ein tolles Ergebnis ohne jeglichen Aufwand und Grundverständnis erzielen willst, nicht los.
Ich möchte Dich an Deine Worte erinnern:
Ich habe vor sehr viel Mühe und Zeit darin zu investieren. Nicht nur weil es ein Fünftel der Abiturnote ausmacht sondern auch weil meine Begeisterung sehr groß ist.
Unter Mühe verstehe ich zB. ein sinnvolles Experiment zu planen und nicht eines mit bereits erhobenen Daten und bekannten Effekten "nachkochen".

Wir verzeichnen in langjährigen Populationsverläufe stehts ein Rückgang der Individuenzahl!
Hierzu ein sinnvolles Experiment währe sicher nicht schlecht.
oder:
Gartenteiche eignen sich nicht um eine stabile Anurenpopulation zu halten.
Warum?
Wie könnte man mit einfachen Eingriffen die Situation ändern?

Vielleicht findest Du, wenn Du dich mit diesen Themen auseinandersetzt ein durchführbaren Experimentansatz.
Gruss Alex
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