Unter Crowding werden zwei Sachen verstanden.Mjoedvidnir hat geschrieben:Ich dachte, der Crowding Effekt würde nur bei vielen Kaulquappen der Gruppe, aber nicht bei allen, einsetzen. Dadurch entwickeln diese sich langsamer, während einige wenige sich durchsetzen und ihre Entwicklung vollziehen. Wenn es immer alle Individuen betrifft, ist der Nutzen für die Population doch gleich Null.
1) Kaulquappen geben einen Stoff ab, der das Wachstum der andern hemmt. Wie weit das in der Natur effektiv vorkommt, ist mir nicht so klar.
2) Ein reiner Dichteeffekt: Wenn mehr Kaulquappen da sind, ist für das einzelne Tier weniger Futter da. Diesen Effekt findet man auch in der Natur.
1 und 2 betreffen alle Tiere, aber nicht gleich stark.
Das Argument "der Nutzen für die Population ist gleich Null" ist falsch. Das ist ein altes Argument aus der Gruppenselektion (also gleich falsch wie "etwas ist gut für die Art"). Natürliche Selektion und damit Evolution funktionieren aber auf der Ebene des Individuums.
Es gibt viel Literatur, die klar zeigt, dass Kaulquappen in der Anwesenheit von Fressfeinden weniger aktiv sind. Bei Erdkrötenkaulquappen ist das weniger stark ausgeprägt als bei andern Arten, aber es ist da.Mjoedvidnir hat geschrieben:Und zusätzlich konnte ich noch kein Versteckverhalten bei hohen Druck durch Prädatoren beobachten. Die Kaulquappen schwimmen immer erst weg und verstecken sich, wenn der Feind bereits naht. Frühe vorsicht konnte ich nicht feststellen.
Gruss, Benedikt