Bodensubstrat Lehm?!

Amphibien im Gartenweiher und andere künstliche Gewässer
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BAchus18
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Beitrag von BAchus18 »

Ich schreibe gerade etwas über den Bodengrund ( also das Bodensubstrat). Ich hatte ein Interview mit dem Teichbauexperte Prof.Durrer. Er sagte mir, Lehm sei schlecht als Bodensubstrat, da es ein hohes Nährstoffspeichervermögen hat. Was hat das für folgen?
Ist es so das der Lehm die Nährstoffe entzieht und die Pflanzen nicht mehr genug haben. (nehme ich nicht an!)
Was meint Ihr?
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Froschnetz
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Beitrag von Froschnetz »

Da bin ich überfragt. Ich benutze immer den Aushub aus den tiefsten Schichten als Bodensubstrat. Dieser ist stark lehmhaltig, was sich bisher sehr bewährt hat wegen der Nährstoffarmut des Lehms.
Prof Durrer weiss das sicher besser.
Jan Meyer
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Beech
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Beitrag von Beech »

Hallo Leute.
Beim "googeln" habe ich gerade eure Seite gefunden und wollte auch gleich mal einen kleinen Kommentar abgeben ;)

Lehm aus tieferen Bodenschichten ist zunächst sehr Nährstoffarm und in meinen Teichbauanfängen habe ich selbigen auch immer verwendet.
Aber Lehm ist auf Grund seiner dichten Struktur halt in der Lage, sehr viele Nährstoffe AUFZUNEHMEN, so daß er halt nur sehr kurze Zeit nähstoffarm bleibt.
Die dicken schwarzen Ackerkrumen wie es sie bei uns (Sauerland und Ruhrgebiet) gibt, sind ja auch aus Lehm.
Ich bin dazu übergegangen, das Teichsubstrat aus feinem Splitt zu benutzen. Korngrößen bis ca 5mm, eventuell 8mm, je nach dem was der Stinbruch liefern kann.
Eine gute Durchlüftung ist möglich, Pflanzen können problemlos durchwurzeln, Tiere sich eingraben. Durch absterbende Wurzeln und andere Pflanzenteile wird natürlich auch Splitt im Lauf der Zeit Nährstoffreicher, aber ansonsten bleibt Stein halt Stein - und der reichert sich ja mit NICHTS an. ;)

Ich hoffe ich konnte ein wenig für Anregung sorgen und wünsche noch einen schönen Sonntag.
Gruß Beech
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Froschnetz
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Beitrag von Froschnetz »

Wenn der Lehm Nährstoffe aufnimmt, finde ich das durchaus positiv. Die Nährstoffe stören ja vor allem gelöst im Wasser und weniger im Sediment. Auf das Algenwachstum hat die Nährstoffkonzentration im Wasser einen Einfluss. Somit ist dann zumindest am Anfang bei gleichem Nährstoffeintrag die Konzentration im Wasser des Kiesteiches höher als im Lehmteich, da der Stein keine Nährstoffe aufnehmen kann. Das deckt sich eigentlich auch mit meinen Beobachtungen, dass Kiesteiche am Anfang rascher veralgen als Lehmteiche.
Mit der Zeit nimmt also die Nährstoffkonzentration im Lehm zu. Dies würde dann ein stärkeres Pflanzenwachstum fördern. Die Pflanzen können aber aus dem Gartenteich einfach entfernt werden, so dass der Nährstoffaustrag zunimmt und die Gesamtkonzentration im Teich wieder abnimmt.
Die erhöhte Konzentration im Wasser des "Steinteiches" führt andererseits dazu, dass dort mehr Nährstoffe ausgetragen werden wenn der Teich überläuft. Auf längere Sicht ist also die Gesamtmenge an Nährstoffen geringer als im Lehmteich. Steigt jedoch die Konzentration im Wasser des Lehmteichs ebenfalls an weil der Boden gesättigt ist, dann bilden sich auch im Lehmteich vermehrt Algen, andererseits wird dann auch der Nährstoffaustrag höher. Die Gesamtmenge an Nährstoffen pendelt sich also bei einem bestimmten Wert ein, der im Lehmteich jedoch höher ist als im Steinteich. Nach diesen Überlegungen sollte jedoch die Konzentration im Wasser auf längere Sicht bei beiden Teicharten gleich hoch werden.

Aus amphibischer Sicht ist lehmige Erde vorzuziehen. Die Frösche bevorzugen es, sich im Schlamm einzugraben. Feines Kies geht zwar auch, die Tiere haben jedoch länger sich darin einzubuddeln, was sich negativ auswirkt wenn es bei Gefahr eilt. Der Lehm bildet mit der Zeit eine mehrere cm mächtige, dickflüssige Schlammschicht, ideal fürs schnelle verstecken. Einfach hineinhüpfen und verschwinden.

Ideal finde ich eine Mischung aus lehmigen und sandig/kiesigen Stellen, wobei ich mehr Lehm als Steine verwende. Grössere Kieselsteine dienen auch als Unterschlupf für Wasserinsekten oder Kaulquappen.
Jan Meyer
Froschnetz
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