Hallo!
Ich bin neu hier. Ich lebe in Österreich, Oberösterreich, Grein/Donau.
Ich habe einen Bauernhof, den sich sehr naturnah (Schottische Hochlandrinder und ein paar Hühner) bewirtschafte. Daneben gilt mein Interesse der allgemeinen Biotoperhaltung und den Insekten.
Beim Haus befindet sich ein alter (sicher über 40 Jahre) Feuerlöschteich. Größe - wenn voll - an der Oberfläche ca. 3x3m. Der Boden ist eine Betonplatte, er hat weder Zu- noch Abfluß. Ob die Betonplatte den gesamten Boden bildet, oder nur einen Teil davon, weiß ich nicht - der Teich wurde noch nie komplett entleert. Regenwasser aus einer Dachrinne fließt in den Teich und wahrscheinlich auch etwas Sickerwasser aus dem Hang hinter dem Teich. Im Hochsommer trocknet der Teich immer wieder aus, was ich in den letzten Jahren durch Befüllung mit dem Gartenschlauch (Wasser aus der am Eigengrund befindlichen Quelle) verhindert habe. Im Winter friert er zu - nicht komplett (der hintere Rand bleibt immer offen und in der Mitte friert er auch nicht bis zum Grund. An zwei Seiten bilden Beton (bzw. Steine) den Rand, an den restlichen Seiten Erde (eine Seite ist ein flacher Übergang). In den letzten Jahren ist er von Brombeeren und Geißblatt teilweise überwuchert worden, beide habe ich in den letzten Tagen entfernt. Jetzt beschattet ihn nur noch ein alter Obstbaum. Solange der Teich so stark beschattet war (letzte ca. 5 Jahre) ist er nur selten ausgetrocknet. Außerdem: Das Austrocknen des Teiches war für die Amphibien immer unerheblich, da es immer erst nach dem Verschwinden des letzten Tieres passiert ist. Auch als noch regelmäßig Kaulquappen überlebten und zu kleinen Fröschen wurden, hatten die längst den Teich verlassen bevor er zum ersten Mal im Jahr auszutrocknen drohte.
Jetzt sind die Brombeeren weg, der Teich bekommt wieder Sonne ab. Am teichgrund befindliche Äste, abgestorbene Blätter,... ich größtenteils entfernt.
Früher gab es im Teich Frösche, Kröten, Molche und Insekten. Ich befürchte es war die starke Beschattung und der viele Mulm am Teichboden, die dazuführten, daß es immer weniger Tiere wurden. In den letzten Jahren sind zwar immer wieder Frösche in den Teich gekommen, haben auch gelaicht, aber Kaulquappen gab es in den letzten Jahren keine mehr. Es lagen oft Froschleichen im Teich - ich befürchte die und der Laich sind erstickt. An einer Verschmutzung durch Umweltgifte oder ähnlichem kann es nicht gelegen haben.
Ich würde mich freuen, wenn der Teich in Zukunft wieder Tiere beherrbergen könnte (Frösche, Molche, Kröten, .... gibt es auf meinem Grund genug). Was kann ich tun, um da die Chancen zu erhöhen. Ich möchte den Teich nicht radikal verändern.
Zu den Bildern:
1.Bild: Zustand Sommer 2016 - Überwucherung durch Brombeere und Geißblatt, im Vordergrund noch Brennesseln und Roßminze.
2.+3.Bild: Zustand heute
Die im hinteren Teil des Teichs befindlichen Bäume (Weißdorn und Zwetschge), sowie wilde Rosen sind für Insekten sehr wertvoll; außerdem blühen die Weißdörner und Rosen wunderschön. Brombeeren und Geißblatt habe ich komplett entfernt, Brennessel und Roßminze sollen wieder kommen, aber nicht mehr so stark wuchern.
Am (auf den Bildern) linken Teichrand könnte man Pflanzen setzen.
Ich würde mich über Vor- bzw. Ratschläge freuen.
LG Ira
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alter Feuerteich
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Re: alter Feuerteich
Dem Teich wieder mehr Sonne zu geben, ist sicher richtig. Sonnige Teiche sind für Frösche attraktiver. In schattigen leben eher Molche oder teilweise Erdkröten.
Wenn der Teich im Spätsommer austrocknen kann, hilft dies, Fressfeinde der Kaulquappen zu dezimieren. Dann können sich mehr Kaulquappen entwickeln. Der Teich sollte aber erst austrocknen, wenn die Metamorphose abgeschlossen ist und sich die Jungfösche an Land befinden.
Viel abgestorbenes Pflanzenmaterial kann im Winter unter einer geschlossenen Eisdecke zu Sauerstoffentzug und Gasbildung führen und so zum Tod von im Wasser überwinternden Amphibien führen. Grasfrösche überwintern teilweise auch im Wasser.
Hauptursache für das Ausbleiben von Amphibien wird in erster Linie die Verschattung sein, in zweiter allenfalls ein zu hoher Feinddruck.
Wenn der Teich im Spätsommer austrocknen kann, hilft dies, Fressfeinde der Kaulquappen zu dezimieren. Dann können sich mehr Kaulquappen entwickeln. Der Teich sollte aber erst austrocknen, wenn die Metamorphose abgeschlossen ist und sich die Jungfösche an Land befinden.
Viel abgestorbenes Pflanzenmaterial kann im Winter unter einer geschlossenen Eisdecke zu Sauerstoffentzug und Gasbildung führen und so zum Tod von im Wasser überwinternden Amphibien führen. Grasfrösche überwintern teilweise auch im Wasser.
Hauptursache für das Ausbleiben von Amphibien wird in erster Linie die Verschattung sein, in zweiter allenfalls ein zu hoher Feinddruck.
Jan Meyer
Froschnetz
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