Hi!
Ich hab da mal ne Frage an Froschexperten.
Stimmt es, dass Jungtiere später in das Winterquartier gehen als erwachsene? Woran liegt das?
Gruss Philippe
Jungtiere länger aktiv?
- Froschnetz
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Leider kenne ich keine Studie, die diesen Sachverhalt repräsentativ untersucht hat. Jedoch kann ich aufgrund meiner Beobachtungen deine Aussage unterstützen.
Ich beobachte bei Wasserfröschen jedes Jahr, dass sich die Jungtiere rund 2-3 Wochen länger am Wasser aufhalten als die adulten (Erwachsene). Dieses Jahr sichtete ich sogar am 19.10 den letzten Adulten, während der letzte Jungfrosch (von diesem Jahr) noch am 23.11. seinen Kopf aus dem Wasser streckte. Meine Beobachtungen sind jedoch zu wenig repräsentativ um daraus generelle Schlüsse zu ziehen. Dazu bräuchte es weitere Studien.
Ich beobachte bei Wasserfröschen jedes Jahr, dass sich die Jungtiere rund 2-3 Wochen länger am Wasser aufhalten als die adulten (Erwachsene). Dieses Jahr sichtete ich sogar am 19.10 den letzten Adulten, während der letzte Jungfrosch (von diesem Jahr) noch am 23.11. seinen Kopf aus dem Wasser streckte. Meine Beobachtungen sind jedoch zu wenig repräsentativ um daraus generelle Schlüsse zu ziehen. Dazu bräuchte es weitere Studien.
Jan Meyer
Froschnetz
Froschnetz
Hallo Zusammen,
Ich möchte etwas weiter ausholen um dieser Frage wenigstenz annähernd gerecht zu werden.
Bei Vögel wurde bei einer ähnliche Fragestellung schon mehr geforscht.
Was veranlasst die Vögel zu ihrem Aufbruch?
Sind es die sich im Jahreszyklus verändernden Tag-Nachtlängen, ist es vielleicht die Temperatur? Oder kommt der Aufbruch von innen, sozusagen aus dem Bauch heraus und ist damit genetisch bedingt?
Mit verschiedenen Experimenten in ihren Messkäfigen konnten die Forscher der Vogelwarte Radolfzell zeigen, dass das Zugverhalten in aller erster Linie genetischen Ursprungs ist. Um das herauszufinden, wurden unter anderem Vögel für mehrere Jahre unter ständig gleichbleibenden Licht- und Dunkelverhältnissen gehalten. Trotz unveränderter äußerer Bedingungen zeigten die Messgeräte ein immer wiederkehrendes Bild der Zugunruhe der Tiere, das heißt, der innere Jahresrhythmus blieb gleich. Äußere Einflussfaktoren spielen demnach für den Beginn und die Länge der Zugunruhe nur eine sehr untergeordnete Rolle. Sie werden höchstens zur Feineinstellung ihres inneren Rhythmus genutzt.
Dieser innere Zeitmesser oder Rhythmus hat für die Zugvögel eine sehr elementare Bedeutung. Er bestimmt den Abflugtermin, sorgt dafür, dass die Tiere zum richtigen Zeitpunkt Fett zulegen, ihren Flug unterbrechen und dass sie sich während des Flugs orientieren können. Ganz wichtig ist, dass die innere Uhr auch die zeitliche Dauer des Zugs festlegt. So wie die Dauer ist auch die Richtung, in die die Vögel fliegen müssen, genetisch vorherbestimmt, dies wurde anhand der Vogelspuren-Papiere ermittelt.
Vögel fliegen demnach eine genetisch festgelegte Zeit in eine genetisch festgelegte Richtung und kommen dann genau und pünktlich im Winterruhegebiet an. Diese ererbte Programmierung für Zeit und Richtung erklärt, wieso zum Beispiel ein Kuckuck, der von Standvögeln aufgezogen wurde, auch als Zuganfänger ohne elterliche Begleitung den richtigen Weg ins Überwinterungsgebiet findet. Gleichzeitig sorgt seine innere Uhr dafür, dass er auf seiner Reise nicht verhungert.
Bei Amphibien ligen mir keine gesicherten Daten vor jedoch wurde mir schon oft und aus unterschiedlichen Quellen beschrieben, dass Juveniele die nicht eingewintert wurden, also bei 12h Tag und 20°C gehalten wurden ab ende November kaum Nahrung aufnahmen, und auch die Aktivität herruntersetzten. Erst im März zeigten sie wieder mehr Aktivität und eine gesteigerte Nahrungsaufnahme.
Ich selbst kann dieses Verhalten nur bei Emys bestädigen.
Warum sehen wir die Juveniele länger?
Als wechselwarmes Tier ist die Aktivität vorallem Themperatur abhängig
da Juveniele im vergleich zur Masse eine grössere Oberfläche besitzen und somit schneller von der Sonne aufgewährmt werden sind sie in der Lage noch länger Nahrung zu verdauen.
Amphibien zeigen im Winter immernoch eine schwache Aktivität daraus schliesse ich, dass die Themperatur eine viel stärkere Rolle als bei den Vögel spielt.
Gruss alex
Ich möchte etwas weiter ausholen um dieser Frage wenigstenz annähernd gerecht zu werden.
Bei Vögel wurde bei einer ähnliche Fragestellung schon mehr geforscht.
Was veranlasst die Vögel zu ihrem Aufbruch?
Sind es die sich im Jahreszyklus verändernden Tag-Nachtlängen, ist es vielleicht die Temperatur? Oder kommt der Aufbruch von innen, sozusagen aus dem Bauch heraus und ist damit genetisch bedingt?
Mit verschiedenen Experimenten in ihren Messkäfigen konnten die Forscher der Vogelwarte Radolfzell zeigen, dass das Zugverhalten in aller erster Linie genetischen Ursprungs ist. Um das herauszufinden, wurden unter anderem Vögel für mehrere Jahre unter ständig gleichbleibenden Licht- und Dunkelverhältnissen gehalten. Trotz unveränderter äußerer Bedingungen zeigten die Messgeräte ein immer wiederkehrendes Bild der Zugunruhe der Tiere, das heißt, der innere Jahresrhythmus blieb gleich. Äußere Einflussfaktoren spielen demnach für den Beginn und die Länge der Zugunruhe nur eine sehr untergeordnete Rolle. Sie werden höchstens zur Feineinstellung ihres inneren Rhythmus genutzt.
Dieser innere Zeitmesser oder Rhythmus hat für die Zugvögel eine sehr elementare Bedeutung. Er bestimmt den Abflugtermin, sorgt dafür, dass die Tiere zum richtigen Zeitpunkt Fett zulegen, ihren Flug unterbrechen und dass sie sich während des Flugs orientieren können. Ganz wichtig ist, dass die innere Uhr auch die zeitliche Dauer des Zugs festlegt. So wie die Dauer ist auch die Richtung, in die die Vögel fliegen müssen, genetisch vorherbestimmt, dies wurde anhand der Vogelspuren-Papiere ermittelt.
Vögel fliegen demnach eine genetisch festgelegte Zeit in eine genetisch festgelegte Richtung und kommen dann genau und pünktlich im Winterruhegebiet an. Diese ererbte Programmierung für Zeit und Richtung erklärt, wieso zum Beispiel ein Kuckuck, der von Standvögeln aufgezogen wurde, auch als Zuganfänger ohne elterliche Begleitung den richtigen Weg ins Überwinterungsgebiet findet. Gleichzeitig sorgt seine innere Uhr dafür, dass er auf seiner Reise nicht verhungert.
Bei Amphibien ligen mir keine gesicherten Daten vor jedoch wurde mir schon oft und aus unterschiedlichen Quellen beschrieben, dass Juveniele die nicht eingewintert wurden, also bei 12h Tag und 20°C gehalten wurden ab ende November kaum Nahrung aufnahmen, und auch die Aktivität herruntersetzten. Erst im März zeigten sie wieder mehr Aktivität und eine gesteigerte Nahrungsaufnahme.
Ich selbst kann dieses Verhalten nur bei Emys bestädigen.
Warum sehen wir die Juveniele länger?
Als wechselwarmes Tier ist die Aktivität vorallem Themperatur abhängig
da Juveniele im vergleich zur Masse eine grössere Oberfläche besitzen und somit schneller von der Sonne aufgewährmt werden sind sie in der Lage noch länger Nahrung zu verdauen.
Amphibien zeigen im Winter immernoch eine schwache Aktivität daraus schliesse ich, dass die Themperatur eine viel stärkere Rolle als bei den Vögel spielt.
Gruss alex