Hilfe für ein Opfer des Menschen: Der Laubfrosch

Schutzmassnahmen zum Erhalt der Amphibien und deren Lebensräume, Gefahren, Fressfeinde
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Karel Sieber

Hilfe für ein Opfer des Menschen: Der Laubfrosch

Beitrag von Karel Sieber »

In unserer Umgebung ist der Laubfrosch seit etwa 20 Jahren fast ausgestorben-leider! Ich weiß, dass ich mit unserem Grundstück alleine nicht viel für den Laubfrosch tun kann. Aber ich denke, dass es ihm trotzdem helfen wird, wenn wenigstens jemand seinen Garten etwas für ihn gestaltet, vieleicht machen`s andere dann auch! Unser Grundstück, dass direkt an einem malereischen Bach liegt, ist sehr groß und urwüchsig. Was kann man dem Laubfrosch noch recht machen? Halten sie sich auch an solch kleinen Gewässern, wie meine zwei "Tümpeln" auf? In den umliegenden Wiesen sind auch viele Wasserlachen und Gräben. Gibt es vielleicht auch bestimmte Pflanzen, die von Laubfröschen beliebt sind? um Tipps zum Schutz im eigenen Garten der Laudfrösche wäre ich sehr dankbar.
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Froschnetz
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Re: Hilfe für ein Opfer des Menschen: Der Laubfrosch

Beitrag von Froschnetz »

Ein Grund für den starken Rückgang des Laubfrosches ist, dass grosse zusammenhängende Biotope verschwunden sind. Er braucht nicht nur einzelne Tümpel sondern auch ein ihm angepasstes Umland. Ein urwüchsiger Garten ist schon ein guter Schritt dazu, alleine jedoch zu klein. Der minimale Lebensraum für eine überlebensfähige Laubfroschpopulation beträgt 10 ha. Verschiedene Laubroschpopulationen müssen sich immer wieder durchmischen können und der abwandernde Laubfrosch muss auch an anderen Orten als an seinem Geburtsgewässer geeignete Laichmöglichkeiten finden. Er ist weit weniger laichplatztreu als etwa die Erdkröte. Auf seinen Wanderungen hält er sich an lineare Strukturen, wie etwa Bachläufe, Hecken oder Waldränder. Fehlen diese, irren die abwandernden Tiere lange herum und gehen für die Population verloren. Als Laichgewässer kommen eigentlich alle Tümpel mit zumindest leichtem Bewuchs in Frage, vorausgesetzt, sie sind gut besonnt. Werden die Tümpel zu stark überwachsen und schattig, wandern die Laubfrösche ab. Sie müssen dann im Umkreis von ca. 500m ein neues geeignetes Gewässer finden, wenn das bewachsene Gewässer nicht "entrümpelt" wird. Im Sommerlebensraum sowie in der Nähe der Tümpel sollten sich Hochstauden, lichte Bäume und blütenreiche Sträucher (z.B Brombeergestrüpp) an sonnigen Standorten befinden, da die Laubfrösche in diesen jagen und die Insekten von den Blüten angezogen werden. Als Winterquartier dienen Ast- und Laubhaufen im Sommerlebensraum.
Jan Meyer
Froschnetz
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