Neues Fachbuch: Heimische Amphibien ganz nah

Alle Arten erkennen, beobachten und schützen
Ein neues Fachbuch von Dieter Glandt und Benny Trapp ist erschienen.
Amphibien zählen seit Langem zu den beliebtesten Tieren in Mitteleuropa. Dieses Buch stellt sämtliche in Deutschland, Österreich und der Schweiz lebenden Arten detailliert vor und beschreibt deren faszinierendes Verhalten. Jedes Artporträt informiert über Verbreitung, Lebensraum, Laichgewässer und Laich, Nahrung, Kennzeichen und Besonderheiten. Das Buch fördert die Freude am Beobachten, gibt Hilfestellung beim Bestimmen und vermittelt gleichzeitig das notwendige Wissen über die besonderen Lebensbedingungen dieser Tiergruppe. Auch werden Gefahren aufgezeigt, denen Amphibien in ihrer Umwelt und unserer Gesellschaft ausgesetzt sind. Grosser Wert wird deshalb auf praktische Ratschläge zum Amphibienschutz gelegt. Für all diejenigen, die sich mit der Anlage und Pflege von Teichen oder anderer Stillgewässern beschäftigen, hält dieses Praxisbuch wertvolle Tipps für die erfolgreiche Ansiedlung unserer heimischen, mittlerweile zu den bedrohten Tieren gehörenden Amphibien bereit.

258 S., ca. 400 farb. Abb.
Verlag: Quelle & Meyer (30. August 2024)
ISBN 978-3-494-01932-1

Jetzt kaufen

Die Amphibien sind erwacht

Ein Grasfrosch Paar wandert zum Laichgewässer

Durch die wiederum milden Temperaturen sind die Amphibien heuer früh in der Schweiz unterwegs. Teilweise können seit zwei Wochen einzelne Amphibien beobachtet werden. Mancherorts hat nun die Wanderung eingesetzt. Für die richtig grosse Laichwanderung fehlt aktuell jedoch noch der Niederschlag. Sollte es idealerweise nachts mal regnen, wird die erste Massenwanderung wohl losgehen. Dort, wo die Froschzäune noch nicht aufgestellt worden sind, sollte dies nun raschmöglichst passieren.

Rote Listen der Amphibien aktualisiert

Der Status des Europäischen Laubfroschs hat sich auf der Roten Liste verbessert.

Die Roten Listen der Amphibien und Reptilien wurden aktualisiert. Der Anteil der Arten, die auf den Roten Listen stehen, blieb nahezu konstant. Einzelne Arten, wie etwa der Laubfrosch, haben sich etwas verbessert. Heisst dies nun, dass es ihnen besser geht? – Mitnichten.

Dies bedeutet nur, dass der Bestandsrückgang abgebremst wurde. Die Roten Listen beurteilen nämlich primär die Veränderung gegenüber der letzten Liste von 2005. Der vorher starke Rückgang der Populationen wird nur in geringem Masse berücksichtigt. Dies liegt an den internationalen Vorgaben der Weltnaturschutzunion ICUN.

Vier Arten haben sich verbessert, bei zwei ist die Gefährdung gestiegen. Bei den restlichen Amphibienarten blieb der Status gleich.

Der gebremste Rückgang bei manchen Arten ist erfreulich. Die getroffenen Massnahmen zum Schutz der Amphibien entfalten ihre Wirkung. Dort, wo viele Massnahmen umgesetzt wurden, stabilisieren sich die Bestände. Es braucht aber weiterhin ein verstärktes Engagement für unsere Frösche, Kröten und Molche. Davon profitieren nicht nur die Amphibien und Wasserlebewesen, sondern auch terrestrische Arten.

Download der Roten Liste beim BAFU

Die Amphibien sind unterwegs

Frösche und Kröten im Fangeimer
Zahlreiche Frösche und Kröten sind im Fangeimer entlang eines Amphibienzauns gelandet und werden sicher über die Strasse getragen.

Mit den aktuell milden Temperaturen haben sich die Amphibien wieder auf den Weg zu ihren Laichgewässern gemacht. Sobald es genug warm ist und Regen fällt, begeben sie sich auf Wanderschaft. Dabei können sie mehrere hundert Meter zurücklegen. Leider liegen oftmals Strassen ihren Wanderrouten im Weg. Dank Froschzäunen und vielen freiwilligen Helfern, die sie einsammeln und über die Strasse bringen, können viele Amphibien gerettet werden. Für diese Aktionen werden immer wieder freiwillige Helfer gesucht. An ungesicherten Strassen fallen jedoch viele Frösche, Kröten und Molche dem Strassenverkehr zum Opfer. Hier heisst es als Autofahrer vorsichtig und langsam zu fahren.

Die kühlere Witterung in den nächsten Tagen wird die Wandertätigkeit der Amphibien abbremsen. Sobald es wieder wärmer wird und Regen fällt, werden wieder zahlreiche Kröten und Frösche auf Wanderschaft angetroffen werden und in den Teichen das kurze Laichgeschäft beobachtet werden können.

Der Kleine Wasserfrosch ist Lurch des Jahres 2023

Männchen des Kleinen Wasserfroschs
Männchen des Kleinen Wasserfroschs

Wasserfrösche sind eine der bekannteren Amhibienarten. Manche dieser grünen und schwarz gefleckten Froschlurche sind auch an Gartenweihern anzutreffen. Doch Wasserfrosch ist nicht gleich Wasserfrosch. Der Kleine Wasserfrosch, Pelophylax lessonae ist der kleinste Vertreter vom Wasserfroschkomplex und zunehmend gefährdet. Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT e. V.) hat diese seltene und zugleich gefährdete Art nun zum Lurch des Jahres 2023 ausgerufen, um für ihren Schutz zu werben und auf Forschungsdefizite aufmerksam zu machen.

Zum Wasserfrosch gehören der kleine Wasserfrosch, Teichfrosch, Seefrosch und viele Hybride, die durch Paarungen der Arten untereinander entstehen. In der Schweiz hat man herausgefunden, dass auch der Italienische, Balkan und Türkische Wasserfrosch hineinspielen und sich eingekreuzt haben. Dabei gerät der Kleine Wasserfrosch zusehends unter Druck der grösseren Arten. Nicht nur die Nahrung und der Lebensraum wird streitig gemacht, auch der zuweilen kannibalische Seefrosch kann sich hin und wieder an einem Kleinen Wasserfrosch vergreifen.

Der Kleine Wasserfrosch lebt an eher kleineren Tümpeln, während der Seefrosch grössere bevorzugt. Durch den Erhalt von unterschiedlichen Gewässertypen können sich die Arten aus dem Weg gehen und so kann der Druck etwas genommen werden.

Herpetokolloquium der KARCH

Das Herpetokolloquium der KARCH findet dieses Jahr wieder an der Uni Bern am 3. Dezember 2022 statt.

An dieser Veranstaltung wird über aktuelle Themen aus der Welt der Amphibien und Reptilien, Erkenntnisse aus der Forschung und von Schutzmassnahmen berichtet.

Die Veranstaltung ist öffentlich. Eine  Anmeldung bei der KARCH ist dieses Jahr wieder erforderlich.

Für weitere Details und Anmeldung siehe das pdf:

Programm Herpetokolloquium 2022

Herpetokolloquium der KARCH

Wie jedes Jahr im Dezember findet das Herpetokolloquium der KARCH am 4.12.2021 statt.

An dieser Veranstaltung wird über aktuelle Themen aus der Welt der Amphibien und Reptilien, Erkenntnisse aus der Forschung und von Schutzmassnahmen berichtet.

Die Veranstaltung ist öffentlich. Eine  Anmeldung bei der KARCH ist dieses Jahr jedoch erforderlich.

Für weitere Details siehe die Seite der Karch

Laichgewässer für Amphibien schaffen

Ein Video der KARCH zeigt anhand konkreter Beispiele einige, teils ausgefallene Ideen, wie man ein für Amphibien geeignetes Gewässer anlegen kann.

Viele Amphibienarten sind auf temporär wasserführende Gewässer angewiesen. Durch das regelmässige trocken fallen der Tümpel werden Fressfeinde der Kaulquappen eliminiert. In alten, permanent wasserführenden Tümpeln leben diverse Predatordren wie Libellenlarven, Gelbrandkäferlarven, Rückenschwimmer und manchmal gar Fische. In solchen Gewässern können Pionierarten unter den Fröschen nicht erfolgreich Nachwuchs aufziehen. Dazu gehören etwa der Laubfrosch, Gelbbauchunke oder die Kreuzkröte.

Solche trockenfallenden Tümpel sind leider sehr selten geworden. Werden neue gebaut, dann oft klassich im Stil eines Gartenteichs. Das Video soll eine Inspiration sein, wie auch auf andere Art Gewässer angelegt werden können, die für die Amphibien geeignet sind.

Amphibien in den Startlöchern

Die Amphibien wandern vorwiegend bei Temperaturen ab ca. 10 °C und bei Niederschlag. Dieses Wetter war in den letzten Tagen bereits aufgetreten. Einzelne Amphibien liessen sich denn auch aus ihren Winterverstecken locken. Die grosse Wanderung blieb aber noch aus. Denn auch die Tageslänge ist ein entscheidender Faktor. Frösche, Kröten und Molche machen sich bei entsprechender Witterung ab Ende Februar massenhaft auf den Weg.

Die Karch hat hierzu eine interessante Grafik veröffentlicht, die die Wandertätigkeit im vergangenen Jahr in Abhängigkeit der Temperatur, des Niederschlags und des Datums aufzeigt: https://www.facebook.com/www.karch.ch/photos/a.217787158310739/3690195527736534/

Es ist jetzt aber Zeit, bei gefährdeten Zugstellen, die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen, um bereit zu sein, wenn es losgeht. Die Temperaturen sollen in den nächsten Tagen zwar wieder sinken, aber bei der nächsten feuchten Wärmeperiode könnte es losgehen. Dann müssen die Zugstellen wieder regelmässig kontrolliert werden und vor allem auch die Autofahrer auf strassenquerende Amphibien aufpassen.

Die Amphibien wandern sehr früh

Laichteppich des Grasfroschs (Symbolbild)

Wegen des äusserst milden Winters, der eigentlich keiner war, wandern die Amphibien dieses Jahr sehr früh. Verbreitet sind schon Frösche und Molche unterwegs. Bereits Ende Januar/Anfang Februar wurden die ersten Amphibien beobachtet.

Da um diese Jahreszeit vielerorts die Froschzäune noch nicht installiert sind, sie könnten durch den Winterdienst beschädigt werden, wurden manche Frösche auf den Strassen überfahren. Nun sollten die Zäune installiert sein. Trotzdem heisst es, vor allem Abends bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt, entlang der Wanderrouten aufzupassen,  denn nicht überall sind rettende Froschzäune installiert.