Rote Liste der Amphibien und Reptilien der Schweiz

Die neue Rote Liste der Amphibien und Reptilien der Schweiz ist erschienen. Diese wurde vom Bundesamt für Umwelt und der KARCH erstellt und löst die alte von 1994 ab. Da neu nun die internationalen Kriterien der IUCN angewendet wurden, gibt es in der Liste einige Veränderungen. Bei den Amphibien gelten nebst dem Grasfrosch neu auch der Alpensalamander und der Bergmolch nicht mehr als gefährdet.

Von den 20 in der Schweiz einheimischen Amphibienarten gehören 14 (70%) der Roten Liste an und eine Art ist potentiell gefährdet. Davon sind 4 verletzlich, 9 stark gefährdet und eine ist in der Schweiz ausgestorben.

In der Schweiz ausgestorben:
Wechselkröte (Bufo viridis)
Vom Aussterben bedroht:
keine
Stark gefährdet:
Alpen Kammolch (Triturus carniflex)
Teichmolch (Triturus vulgaris)
Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans)
Gelbbauchunke (Bombina variegata)
Kreuzkröte (Bufo calamita)
Laubfrosch (Hyla arborea)
Italienischer Laubfrosch (Hyla intermedia)
Springfrosch (Rana dalmatina)
Verletzlich:
Feuersalamander (Salamandra salamandra)
Fadenmolch (Triturus helveticus)
Erdkröte (Bufo bufo)
Italienischer Springfrosch (Rana latastei)
Potenziell gefährdet:
Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta und lessonae)
Nicht gefährdet:
Alpensalamander (Salamandra atra)
Bergmolch (Triturus alpestris)
Grasfrosch (Rana temporaria)
Ungenügende Datengrundlage:
Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)
Moorfrosch (Rana arvalis)

Obwohl nun weniger Arten auf der Roten Liste stehen (70% statt 95%) kann keineswegs von Entwarnung gesprochen werden. Die Änderungen sind nur aufgrund der neuen Kriterien entstanden. Der Amphibienbestand hat weiter abgenommen. Nur der Italienische Springfrosch, der in der Schweiz nur im Tessin isoliert vorkommt, hat seinen Bestand vergrössert. Besonders kritisch ist die Situation der Pionierarten (Kreuzkröte, Gelbbauchunke, Laubfrosch…), die auf periodisch austrockende Gewässer angewiesen sind. Hier ist dringender Handlungsbedarf gefordert. Es müssen wieder vermehrt Landschaften der natürlichen Dynamik unterweorfen werden, wie Flussauen die regelmässig überschwemmen können und so neue Tümpel entstehen lassen.

Der ganze Bericht kann auf umwelt-schweiz.ch abgerufen werden: http://www.umwelt-schweiz.ch/buwal/shop/files/pdf/phpIxdEgK.pdf (pdf)