Beobachtungen an einem Gartenteich in Südspanien

Wenn du nicht weisst, was dir über den Weg gelaufen ist oder du was entdeckt hast
BirgitK
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Beitrag von BirgitK »

Hallo an Alle:

Zum Sehvermögen von Fröschen habe ich diesen interessanten link gefunden:

http://www.techfak.uni-bielefeld.de/~tk ... Frosch.pdf

Vielleicht kennt Ihr ihn ja auch schon ...

Hennig, von Conil sind wir etliche Kilometer entfernt. Bitte habt Verständnis, dass ich genauere Angaben im Internet ungerne mache!

Herzliche Grüsse

Birgit
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Henning
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Beitrag von Henning »

Hallo Sandra, schön mal wieder was von Dir zu hören!

Das mit den Katzen habe ich vor langer Zeit von einem Verhaltensforscher gelesen. Kann Grzimek gewesen sein oder sogar Lorenz oder auch ein Nobody. Da ich mit Katzen aufgewachsen bin, weiß ich, wie intelligent die Tiere sind. Die Angelegenheit dürfte daher nur mit jungen und daher unerfahrenen Exemplaren klappen. Vielleicht würde sich der Urheber dieser Behauptung auch damit herausreden, das beziehe sich auf eine Szene im Dunklen. Vielleicht habe ich auch nur vergessen, dass es im Dunklen gemeint gewesen sein muss.

Aber ich bin Dir dankbar für Deinen Beitrag, der für mich eine Bestätigung meiner Beobachtung ist, dass Frösche Unbewegtes nicht wahrnehmen.
Gruß Henning
Dany
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Beitrag von Dany »

Die Katzen sehen die Beute ganz klar auch als Beute. Doch wird ihr Jagdtrieb erst wach wenn sich die Maus beispielsweise bewegt. Aber sehen tut sie die Maus schon.
Beim Hund ist es so, dass er sehr kurzsichtig ist. Wenn man einen Hund von weit her ruft, dann muss man sich dazu bewegen weil er dich sonst nicht erkennen kann.
Grüsse
Dany
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Henning
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Beitrag von Henning »

Hallo Dany, Du bringst es mit dem Hinweis auf den Jagdtrieb auf den Punkt. Das erklärt, wieso die an sich intelligente Katze einer Maus nichts tun würde, die sich reglos verhält. Auf die Dunkelheit, mit der ich mich retten wollte, kommt es dann nicht an.

Wie kurzsichtig ein Hund ist, vermag ich nicht zu sagen. Ein Gegenbeispiel ist ein Vorkommnis auf der Fähre von Föhr nach Dagebüll. Als wir nachmittags die Fähre so ziemlich als erste geentert hatten, konnten wir vom Oberdeck aus die nachfolgenden Massen aus etwa 20 Metern Entfernung beobachten. Das tat auch unser Hund Benno und fing plötzlich wütend an zu knurren. Grund: er hatte in den Massen unseren Tierarzt entdeckt, von dem er gelegentlich gepiesackt worden war. Das spricht eigentlich nicht für Kurzsichtigkeit.

Gruß und schönes Wochenende!
Henning
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Henning
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Beitrag von Henning »

Hallo Birgit, da bin ich Dir wohl zu nahegetreten mit der Frage nach Deinem Wohnort! Tut mir leid! Es war im ersten Überschwang, als meine Frau auf Deine Fotos so begeistert reagierte. Auch ich würde meine persönlicheren Daten nicht ins Internet stellen. Können wir die Angelegenheit vergessen?

Gruß und auch Dir ein schönes Wochenende!

Henning
BirgitK
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Beitrag von BirgitK »

Hallo Henning,

kann doch Eure Reaktion gut verstehen! :) Nur bin ich anfangs im Internet mit meinen Daten ein wenig zu offen vorgegangen und hatte dann mal einen stalker am Hals, der überhaupt nicht auf dem Forum schrieb, aber alles heimlich mitlas und registrierte. Seither bin ich da sehr vorsichtig geworden! Nix für Ungut! Und später gibts noch ein paar Froschbilder! :)

Herzliche Grüsse

Birgit
Dany
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Beitrag von Dany »

Hallo Henning
Der Hund hat den Tierarzt mit Sicherheit nicht visuell erkannt. Vielleicht hat er ihn gerochen. Hunde riechen etwa 1000 mal besser als wir Menschen und sie "sehen" eigentlich mit der Nase. Es ist unmöglich dass ein Hund in der Menschenmasse ein einzelner Mensch erkennen kann.
Dass eine Katze eine regungslose Maus nicht nimmt, dem kann ich auch nicht ganz zustimmen. Ich habe bei eigenen Katzen beobachtet dass die Katze die Maus meistens trotzdem irgendwann packt. Der Unterschied ist aber dass sie nicht spielt damit und sie meistens irgendwo hinlegt. Hätte die Katze aber hunger würde sie sie aber verspeisen, egal ob sie sich bewegt oder nicht ;)
Das sind meine Erfahrungen aus über 20 Jahren Katzen - und Hundehaltung und Zucht.
Nun ist das hier aber ein Froschforum und bei denen ist das Verhalten einiges komplizierter, finde ich. Aber auch sehr spannend :)
Ich wünsche Dir einen schönen ersten Advent!
Liebe Grüsse
Dany (die will dass endlich Frühling wird und wieder Frösche beobachten kann *seufz*)
BirgitK
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Beitrag von BirgitK »

"Also das war ja ein Ding gestern morgen! Nur jammerschade, dass Birgit gerade eine weit entfernte Bachstelze fotografierte und sich dann beim Wegdrehen vor dem Silberreiher, der am flachen Teichteil nur etwa einen halben Meter von ihr entfernt stand genauso erschrak, wie er sich vor ihr anstatt schnell ein Foto zu schiessen!":

Bild


"Manno quakquak, können wir froh sein, dass es keinen von uns erwischt hat. Ist doch viel schöner, sich hier zu sonnen, als nun in so nem blöden Reihermagen im Dunkeln zu liegen!":

Bild


Die Frösche sind also nochmal mit dem Schrecken davongekommen. Aber ich kann Euch sagen, ich war baff, als ich dem Silberreiher direkt gegenüberstand. Innerhalb weniger Sekunden war der hinter meinem Rücken gelandet und stand seelenruhig am flachen Teichteil. Erst als ich einen Schritt zurückging und ihn ohne seine Buschdeckung sehen konnte, guckte auch er mich an und startete wie mir schien seelenruhig und genauso lautlos wie er gekommen war. Herrliche Bilder, aber zum Einen war die Zeispanne zu kurz für ein Foto, ich auch einfach perplex und zum Anderen war der Junge für das gerade montierte Teleobjektiv viiiel zu nahe dran. Den hätte ich mit dem Makro fotografieren können. :)

Es scheint tatsächlich so zu sein, dass die Reiher diesen Teich fest im Auge haben und immer mal wieder vorbeischauen. Aber die Frösche sind clever: beim geringsten Schatten tauchen sie alle ab und das macht ihnen so schnell kein Reiher nach! Hoffe ich mal ... ;)

Herzliche Grüsse

Birgit
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Henning
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Beitrag von Henning »

Hallo Dany, wünsche auch Dir einen schönen ersten Advent! Ich habe den meinigen unter Befriedigung meines Raubtierinstinktes beim Mahl einer köstlich gebratenen Ente verbracht!
Was das Verhalten von Hund und Katze einerseits und das von Fröschen andererseits anbelangt, bin ich eher der Ansicht, dass Hund und Katze komplizierter sind als Frösche. Nur von Fröschen wissen wir weniger. Und sie stehen uns auch fremder gegenüber. Hunde sind Rudeltiere, so wie wir Hordentiere (waren) sind. Und Raubtiere sind wir genauso wie die Katzen. Frösche leben zwar auch von Beutetieren. Aber sie stellen ihnen auf andere Art nach. Wenn ich es richtig sehe, warten Frösche darauf, dass ihnen die Beutetiere vor die Zunge kommen und schnappen dann zu.

Und zu Benno: ich kann mir nicht vorstellen, dass der den Geruch des Tierarztes unter den Dutzenden fremder Menschen auf zwanzig Meter Entfernung riechen konnte, auch wenn der Geruchssinn der Hunde so viel besser ist als unserer. Ich hörte mal den Faktor 40000. Außerdem kann ich Dir versichern, dass unser Tierarzt keinen "eigentümlichen" Geruch an sich hatte, jedenfalls nicht mehr nach einem Wochenende auf Föhr.
Gruß Henning
BirgitK
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Beitrag von BirgitK »

Hallo in die Runde! :)

So wie ich das bisher beobachtet habe, Henning, lernen die Frösche dazu. Wenn sie noch klein sind, hopsen sie den Fliegen oft hinterher, um zu versuchen, sie zu erhaschen. Dabei schrecken sie denn meist die Fliegen auf. Je älter sie werden, desto ausgefeilter wird die Technik, denn sie bleiben ganz ruhig liegen oder pirschen sich tigerähnlich ran, um dann zuzuschlagen. Das steigert die Treffer dann natürlich erheblich. So im Alter von vier Monaten haben sie das spätestens kapiert und auch in Punkto Tarnung einiges dazugelernt! :)

"Seit heute fliegen die Monarchfalter wieder übers Biotop und ...

Bild


... legen Eier an den Seidenpflanzen ab!":

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"Ich sag Euch eins ...

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... liebe Kollegen, wenn ...

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... wir nicht ...

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... alle so schrecklich winterfaul wären, dann ...

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... hätte Frau Monarchfalter hier nicht die geringste Überlebungschance!":

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"Und anstelle eines Adventlichts ein Palmenblatt in der Morgensonne!" ;):

Bild

Herzliche Grüsse

Birgit
Dany
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Beitrag von Dany »

Hallo Henning
Du stellst es Dir falsch vor ;) Ger Geruch ist nicht wirklich ein Geruch, jedenfalls nicht einer den WIR wahrnehmen. Jeder Mensch, Tier u.s.w. hat einen Eigengeruch. Der Hund nimmt viel mehr Nuancen wahr als der Mensch und erkennt sein Herrchen unter Hunderten von Leuten. Es ist natürlch nicht so, dass Benno nun wusste WO genau dass der Tierarzt stand, sondern irgendwo dort in diese Richtung.
Mein Hund ist praktisch blind und hört rein gar nichts mehr. Letzthin komme ich mit einem Sack Katzenfutter nach Hause, das ich aber nicht im Haus lagerte sondern in einem entfernten Raum um die Ecke, am anderen Ende des Hauses. Ich musste also NICHT mit dem Sack durch die Wohnung! Und als ich dann wieder in der Küche stand wollte er dringend raus und er lief schnurstraks zur Türe wo dann dieser Sack dahinter lagerte. Stell Dir das mal vor!
Ich wünsche Dir eine schöne Woche. Bei uns gibts heut Fondue :)
Grüsse
Dany
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Henning
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Beitrag von Henning »

Hallo Dany, Dein Beispiel überrascht mich nicht. Der Geruch des Katzenfutters, das Du ja getragen hattest, haftete an Dir. Klar, dass der Hund diesen Geruch wahrnimmt und, da er Deine Gewohnheiten kennt, weiß, dass jetzt Katzenfutter dort gelagert ist, wo es immer liegt.
Gruß Henning
alex
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Beitrag von alex »

Hallo Zusammen,
Dany hat Recht, Hunde können sehr wohl einen bestimmten Menschen unter Tausenden erschnüffeln.
Der Tierarzt, welchem immer unangenehme Erinnerungen anhaften, ganz sicher.
Für die Fakten liebenden Mitglieder:
Im TV habe ich unlängst gesehen wie ein "Lawienen-Hund" aus der Schweiz ein Pfund Kaffee, welches 2 Fach Verpackt, und in einem von 50 wassergefüllten Eimern versteckt war, zielsicher erschnüffelt hat.
Ich war davon doch sehr beeindruckt, da 10l kaltes Wasser nicht gerade viel Molekühle aus einer wasserdicht verschweissten Kaffeepackung zum erschnüffeln freigibt.

Zum eigentlichen Thema:
Ich habe mit der sich herrauskristalisierenden These immer noch rege Mühe, denn ich kann mir bei Wildtieren welche sich offen zeigen müssen (Sonnenbad) keine getrübten Sinne vorstellen, zumal die gebotenen Reize eher verfrüht umgesetzt werden, als garnicht.
Auch ein "Vergessen" einer vertrauten Persohn würde ich nicht in den Fokus der These ziehen, denn innert drei schönwetter Tagen frequentiert man den Tieich nicht soh häufig, dass die Tiere erneut diese Persohn als harmlos einstufen können (somit erlernt den Fruchtrefelx unterbinden).

Dennoch belgründete man bei Hühnern den Fluchtreflex beim auftauchen einer Raubvogelsiluette durch das "seltene" Erscheinen am Himmel!

Somit währe Teil 1. "das wollen des Erkennens der harmlosen Teichbesucher" eher mit dem Wunsch nicht unnötig Energie zu vergeuden zu verbinden.
So sah ich zB. im "Europapark" zum ersten mal richtig an Menschen gewöhnte Wasserfrösche.

Zum 2. Teil: Das erneute Aufstocken der Fluchtdistanz an kalten Tagen.
Das Sehen und die Reitzverarbeitung fällt weg, da die Frösche bereits dann flüchten wenn sie auch an wahrmen Tagen nur schemenhaft die herrannahende Persohn erkennen.
Demzufolge lege ich der These eher die "starren" Muskeln zu grunde.
Um es näher zu veranschaulichen:
Jeder kennt bestimmt das Gefühl wenn im kalten Wasser die Muskeln unterkühlen und die Bewegung schwerer fällt.
Angenommen es währen Krokodiele im Wasser, wann würdet Ihr sie näher an euch herrankommen lassen (immer das Energiegesetz im Kopf behalten= mit möglichst wenig Energieaufwand alles erreichen- nicht immer beisst das Krokodiel)
natürlich dann wenn Ihr, falls nötig, am schnellsten fliehen könnt, sprich an wahrmen Tagen.
Um Kritikern vorzubeugen, ja Krokodiele sind wechselwahrm dennoch wählte ich Sie um im Medium Wasser bleiben zu können.
Gruss Alex
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Henning
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Beitrag von Henning »

Hallo an alle!

Natürlich kann ein Hund einen Menschen unter Tausenden erschnüffeln! Wenn er dessen Geruch enigermaßen unverfälscht in die Nase kriegt. Die Situation auf der Fähre war aber eine andere. Der Tierarzt war ca. zwanzig Meter entfernt und befand sich dort unter Massen anderer Leute. Das heißt doch, dass sich sein Geruch auf dem Weg bis in Bennos Nase gründlich mit den Gerüchen der (1000) anderen Personen vermischt hatte. In Euren Beispielen geht es immer um Fälle, in denen geringste Spuren von Gerüchen erschnüffelt werden mussten, die aber unvermischt waren. Deshalb sind diese Beispiele nicht vergleichbar.

Gruß Henning
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Henning
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Beitrag von Henning »

Hallo Alex, zu Teil 2 Deines Beitrags:

Deine Überlegungen sind hochinteressant, aber es sind Überlegungen, also Spekulationen. Ich habe auch schon Spekulationen aufgestellt. Aber als bekennender Laie darf ich das auch. Eventuell liefere ich dadurch ja auch Denkanstöße.

Dann möchte ich an dieses grundlegende Erlebnis vom letzten Sommer erinnern, wo sich einer meiner Frösche an einem heißen Tag seelenruhig von mir auf der Hand umhertragen ließ. Wie kann man dieses Verhalten mit Deinen Thesen von Fluchtimpuls und starren Muskeln und Energiesparen in Einklang bringen?

M.E. ist es jetzt eigentlich an der Zeit, die Angelegenheit abseits von Thesen und Spekulationen wissenschaftlich zu ergründen. Dazu braucht zwar niemand in ein Gewässer mit Krokodilen zu steigen. Aber ohne Experimente geht es wohl nicht. M.a.W.: wir sind hier überfordert und brauchen Unterstützung von außen. Ich für meine Person bin gern bereit, mich im nächsten Sommer zu erforderlichen Beobachtungen anleiten zu lassen und über die gefundenen Ergebnisse zu berichten.
Gruß Henning
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