Forum Froschnetz

Hallo zusammen,
Bei unserem waldsee der etwa 800 m entfernt ist, sind dieses Jahr ungewöhnlich viele Kaulquappen. Das hab ich so noch nie gesehen in den letzten Jahren.
Mein Sohn hat jedenfalls 4 mitgebracht, die wir seit 2 Wochen gehen und pflegen. Sie haben eine Wanne und werden mit gekochtem Salat gefüttert , versteckmöglichkeiten und Steine zum hochklettern gibt es auch. Sie sind auch schon ordentlich gewachsen. Eigentlich ist der Plan sie wieder auszusetzen sobald Beine wachsen. Jetzt überlegen wir aber trotzdem was dagegen spricht unsere 4 quappis in unserem Garten zu lassen, es gibt viele versteckmöglichkeiten in unserem großen Garten, die Nachbarn bauen grad ein kleinen Teich sogar und hätten nichts dagegen. Wir hatten schonmal eine Kröte im Garten und mögen das. der Weg zum See zurück wenn sie wollten ist über Feld etwa 800 m. Spricht grundsätzlich was dagegen aus krötensicht? Wie hoch ist allerdings überhaupt die Wahrscheinlichkeit das 4 erdkröten überleben( Vogelfutter)

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kröten das Laichalter erreichen ist nicht sehr hoch, dennoch würde ich die Tiere wieder zum Weiher zurückbringen, sie würden vielleicht im Garten leben können, aber wo gehen sie hin zum Laichen? Erdkröten sind sehr Laichplatztreu und gehen immer zurück zum Geburtsgewässer, das ja nicht existiert in eurem Fall, falls ihr sie einfach in den Garten setzt.
Wenn der Teich des Nachbars vor der Metamorphose fertig wird, könnt ihr sie auch dahin aussetzen. Aus Krötensicht macht es aber Sinn sie zum Weiher wo sie her sind zurück zu bringen.
800m sind nicht wirklich eine Entfernung für Kröten, die wandern auch schon mal 2-3km in die Sommerhabitate, das heißt die können auch so zu euch kommen, sie sind sicher auch schon da. Bei mir gibt es viele Grasfrösche und Erdkröten, dennoch sehe ich sie im Sommer fast nie, manchmal bei Gewitterregen. Sie leben sehr versteckt. Auffällig ist es nur wenn es so läuft, dass sie einen bestimmten Platz im Garten haben, wo man sie immer wieder sieht:
An unserer Terrasse lag eine Wurzel, wo tagsüber eine dicke Kröte drunter saß, sie ist jeden abend pünktlich da drunter hervor gekommen, immer denselben Weg zu einem Ameisenbau gelaufen, hat sich da ein paar geschnappt und lief dann weiter ins Dickicht. Das war putzig.

Ich sehe es genauso wie Nick. Die Erdkröten sind in der Regel sehr standorttreu. Mit 4 Kröten, wovon wohl mit Glück nur 1-2 die Geschlechtsreife erleben, lässt sich auch keine Population aufbauen, die sich vermehren kann. Am besten also, ihr setzt sie im Laichgewässer wieder aus, bevor die Metamorphose beginnt.