jungen Erdkröten beim Verlassen des Teiches helfen?
Verfasst: Fr, 07.06.2019 23:17
Liebes Forum,
ich bin Bernd und lebe am Rande einer Großstadt im Ruhrgebiet/D. Vor 3 Jahren haben wir im "rustikal" gehaltenen Garten einen naturnahen kleinen Teich angelegt, rund 6 qm/ca. 4000 Liter. Nach vielen Unterwasserpflanzen haben wir an Fischen Moderlieschen eingesetzt und dazu Posthorn- und Sumpfdeckschnecken, die üblichen Wasserkäfer kamen von alleine.
2018 hatten wir erstmals Erdkröten im Teich entdeckt und deren Laichschnüre. Das Grundstück in einem reinen Wohngebiet ist von Straßen (=Bordsteinen und Gullydeckeln) umgeben und wir fragten uns, wie die Kröten den Teich gefundene haben, da es sowas auf diesem Grundstück noch nie gab. Ca. 1,5 km Luftlinie weiter ist ein alter Mischwald (Naturschutzgebiet). Die Kröten waren dann plötzlich wieder weg und ich empfand Verantwortung für den hundertfachen Nachwuchs, den ich im Geiste beim Abwandern schon vor Bordsteinkanten und in Gullyschächten verenden oder zertreten/überfahren sah. Meine Hilfeanfragen an den BUND und eine örtliche Amphibienschutzgruppe blieben unbeantwortet. Ich hoffte auf mindestens Rat, die Jungen beim Verlassen des Teiches einsammeln und im genannten Wald aussetzen zu können. Nach einem Starkregen war der Teich plötzlich leer und ich erkannte noch, wie die Letzten eine Stelle zwischen den Begrenzungssteinen vom Teich zur Sumpfzone aus Ausstieg benutzten. Einige der Kleinen fanden sich noch Tage später in unserer Zufahrt und denen der Nachbarn und auf unserer Terrasse. Was greifbar war, habe ich in meiner Ratlosigkeit wieder in den Teich gesetzt und in naturbelassene Ecken des Gartens.
Dieses Jahr hatten wir zu unserem Erstaunen erneut Laichschnüre im Teich und nun ca. 2 Hände voll Kaulquappen, etwas weniger als 2018. Aktuell sind die Hinterbeinchen schon ausgebildet. Ich rechne damit, dass die Kleinen in ca. 1 Woche mit ausgebildeten Vorderbeinchen reisefertig sein müssten und möchte dieses Mal hilfreicher sein.
Ein Gedanke war, den Teich mit einer Art Krötenzaun einzufassen inkl. eingegrabener Sammelbehältern. Aber das wäre durch die naturnahe Anlage innerhalb des Gartens schwer umzusetzen und es blieben genug Schlupflöcher.
Nun kam ich auf die Idee, ob man die Kleinen nach Ausbildung aller Beinchen - also in der Wartephase bis zum "Startschuss-Regen" nicht vorsichtig aus dem Teich keschern und dann in den Wald tragen könnte. Eigentlich sollten die Kleinen dann doch schon fit genug sein und ich würde ihnen den gefährlichen Weg ins dann auch gefährliche Naturschutzgebiet ersparen, was die Chancen auf ein Wiedersehen in ein paar Jahren deutlich erhöhen könnte.
So, und nun vielen Dank für die Ausdauer bis hierhin und noch mehr Dank für eure Meinungen!
LG, Bernd
ich bin Bernd und lebe am Rande einer Großstadt im Ruhrgebiet/D. Vor 3 Jahren haben wir im "rustikal" gehaltenen Garten einen naturnahen kleinen Teich angelegt, rund 6 qm/ca. 4000 Liter. Nach vielen Unterwasserpflanzen haben wir an Fischen Moderlieschen eingesetzt und dazu Posthorn- und Sumpfdeckschnecken, die üblichen Wasserkäfer kamen von alleine.
2018 hatten wir erstmals Erdkröten im Teich entdeckt und deren Laichschnüre. Das Grundstück in einem reinen Wohngebiet ist von Straßen (=Bordsteinen und Gullydeckeln) umgeben und wir fragten uns, wie die Kröten den Teich gefundene haben, da es sowas auf diesem Grundstück noch nie gab. Ca. 1,5 km Luftlinie weiter ist ein alter Mischwald (Naturschutzgebiet). Die Kröten waren dann plötzlich wieder weg und ich empfand Verantwortung für den hundertfachen Nachwuchs, den ich im Geiste beim Abwandern schon vor Bordsteinkanten und in Gullyschächten verenden oder zertreten/überfahren sah. Meine Hilfeanfragen an den BUND und eine örtliche Amphibienschutzgruppe blieben unbeantwortet. Ich hoffte auf mindestens Rat, die Jungen beim Verlassen des Teiches einsammeln und im genannten Wald aussetzen zu können. Nach einem Starkregen war der Teich plötzlich leer und ich erkannte noch, wie die Letzten eine Stelle zwischen den Begrenzungssteinen vom Teich zur Sumpfzone aus Ausstieg benutzten. Einige der Kleinen fanden sich noch Tage später in unserer Zufahrt und denen der Nachbarn und auf unserer Terrasse. Was greifbar war, habe ich in meiner Ratlosigkeit wieder in den Teich gesetzt und in naturbelassene Ecken des Gartens.
Dieses Jahr hatten wir zu unserem Erstaunen erneut Laichschnüre im Teich und nun ca. 2 Hände voll Kaulquappen, etwas weniger als 2018. Aktuell sind die Hinterbeinchen schon ausgebildet. Ich rechne damit, dass die Kleinen in ca. 1 Woche mit ausgebildeten Vorderbeinchen reisefertig sein müssten und möchte dieses Mal hilfreicher sein.
Ein Gedanke war, den Teich mit einer Art Krötenzaun einzufassen inkl. eingegrabener Sammelbehältern. Aber das wäre durch die naturnahe Anlage innerhalb des Gartens schwer umzusetzen und es blieben genug Schlupflöcher.
Nun kam ich auf die Idee, ob man die Kleinen nach Ausbildung aller Beinchen - also in der Wartephase bis zum "Startschuss-Regen" nicht vorsichtig aus dem Teich keschern und dann in den Wald tragen könnte. Eigentlich sollten die Kleinen dann doch schon fit genug sein und ich würde ihnen den gefährlichen Weg ins dann auch gefährliche Naturschutzgebiet ersparen, was die Chancen auf ein Wiedersehen in ein paar Jahren deutlich erhöhen könnte.
So, und nun vielen Dank für die Ausdauer bis hierhin und noch mehr Dank für eure Meinungen!
LG, Bernd