Forum Froschnetz

Hallo liebe Froschfreunde,

ich habe vor zwei Tagen einen kleinen braunen Frosch mit Zorromaske gefunden.

Er saß in der Buddelkiste meiner Kaninchen im Sand. Also im Freigehege in unserem Garten im Sand. Es war ziemlich trockenes Wetter. Auf die Schnelle wusste ich nicht, was ich machen soll und habe ihn erst mal in eine Faunabox gesetzt, die offen im Garten stand. Darin befindet sich Regenwasser und Pflanzen. Einige Regenwürmer, Asseln und Nacktschnecken haben sich darin auch eingerichtet. Er macht einen munteren Eindruck und hat ein kleines Bäuchlein. Aber Fressen habe ich ihn noch nicht gesehen.

Natürlich soll der Kleine wieder in die Freiheit - keine Frage!

Aber ich bin absolut ratlos wo ich ihn hinsetzen soll.

Mein Mann meint, er sei einjährig.

Bei uns wimmelt es von Katzen. Teiche gibt es wohl in dem ein oder anderen Garten. Aber da sind auch Goldfische drin.

Ich kann ja auch nicht unbedingt davon ausgehen, dass er hier geboren ist. Es kann ja auch sein, dass ihn jemand wo anders mitgenommen hat - oder?

Mein Schwiegervater hat einen Teich und aussenrum einige kleine Wasserstellen, wo auch Frösche aus der Umgebung zum Ablaichen hin kommen.

Ist es wirklich so,dass ein Frosch immer wieder da hin will, wo er als Kaulquappe zur Welt gekommen ist? Hüpft er dann nicht in den sicheren Tod?

Oder kann ich ihn auf einen Ausflug mitnehmen, wo es möglichst wenig Straßen, dafür aber viele Gewässer und Wiesen gibt? Würde er sich dort wohl fühlen oder immer nach seiner Heimat suchen?
Soll ich mich an NABU wenden?

Liebe Grüße von Elisabeth

Setzte ihn einfach in die Wiese. Irgendwie ist er ja auch bis zu Dir hingekommen.

Hallo Elisabeth24,
ich möchte mich meinem Vorredner anschliessen.
Laß ihn einfach wieder laufen, wo er saß.
Es wird vermutlich ein Grasfrosch sein, die nehmen es mit der Gewässertreue nicht so genau.

Wenn er noch jung ist, sucht er sich wahrscheinlich gerade ein neues Revier.

Jetzt im Herbst wird er sich einen flachen Teich in der Nähe suchen und dort auf dem Grund überwintern.
Wenn er so 2-3 Jahre alt ist, wird er sich Ende Februar oder im März ein Laichgewässer suchen.
Wenn Du genau hinhörst kannst Du sie dann leise brummen hören.

Danke für die Antworten - Wie gesagt, er saß IM Kaninchengehege im Sandkasten. Von welcher Seite er kam ist mir unklar und drum herum gibt es nur Straßen. Die einzige Wiese ist Tummelplatz mehrerr Katzen und Kinder.

Wenn er wirklich nicht so Gewässertreu ist (das war meine Hauptsorge), hat er es da in einem Nabu-Biotop nicht besser? Ich könnte ihn heute Nachmittag da hin fahren.

LG von Elisabeth

Naja, also an einer stark befahrenen Strasse solltest Du ihn natürlich nicht gerade aussetzen.
Besser ist es dort wo Wald und Wiesen sind, aber irgendwo in der Nähe des Fundortes.

Es wird nur nicht so gerne gesehen, wenn das Tier in ein entfernteres Habitat gesetzt wird, da er u. U. schließlich krank sein könnte und dann dort die gesammte Froschgemeinde angesteckt wird.
Des weiteren befürchten manche Tierschützer eine Veränderung des Genpools innerhalb der Spezies eines Biotops, wenn sich der Zugereiste mit den dort lebenden Tieren erfolgreich paart.
Bei den einzelnen Tieren innerhalb einer Gattung und Art, sind auch wenn diese gleich aussehen, nur ca. 99,99% der Gene ( das ist jetzt nur als Beispiel zu verstehen ) gleich. Der Rest ist bei jedem Induvidium unterschiedlich, wie bei uns Menschen auch.
Die Sache mit den Genen und der Vererbung wird nämlich bei Hund, Katze, Maus und überhaupt allen Tieren und Pflanzen sehr ernst genommen.
Besonders bei Züchtern aller Arten. Hier weiß man nämlich längst, dass sich sowohl körperliche Merkmale, wie auch charakterliche Eigenschaften ( siehe Kampfhundverordnung ) auf die jeweiligen Nachkommen vererben.
Ganz anders ist es dagegen bei den Genen der Menschen. Da wird die Sache dann so gehandhabt, dass man in Deutschland nicht darüber sprechen darf, oder besser gesagt noch nicht.

In der Nähe wo ich ihn gefunden habe gibt es nicht viel Wiese, Wald und schon gar kein Wasser. Nur einen winzigen Goldfischteich in einem Garten. Und die Leute haben auch zwei Katzen.
Mit einem Haufen Freigängerkatzen und einem künstlichen Teich kann man auch nicht mehr von Natur sprechen. Wenn ich ihn nicht beim Biotop aussetzen darf - habe dort angefragt aber keine Antwort erhalten - dann wäre er wohl besser dran gewesen, wenn er im Sandkasten schon vertrocknet wäre, bevor ich ihn gefunden habe

Ich kann Deine Argumente schon nachvollziehen. Versteh mich nicht falsch. Aber ich fühle mich auch verantwortlich für den Kleinen.

LG von Elisabeth

Wenn dem so ist, dann bringe ihn einfach zu dem genannten Biotop.

Ich würde es persönlich genau so machen, auch wenn besagte Probleme entstehen könnten.
Kann Deine Sorge sehr gut verstehen, finde bei uns fast täglich irgendwelche Amphibien auf der Strasse, die ich manchmal auch ins benachbarte Naturschutzgebiet bringe, wenn ich den Einduck habe, dass sie gesund und munter sind. Obwohl sie dort wahrscheinlich garnicht hergekommen sind.

Aber warte nicht solange damit, es ist nicht gut für den Frosch gefangen zu sein.

Ja - ich weiß, dass es nicht gut ist, dass er eingesperrt ist. Er ist zwar munter und interessiert. Er frisst auch Regenwürmer.
Aber ich werde ihn heute - spätestens morgen frei lassen.

Danke für Dein Verständnis!

Liebe Grüße von Elisabeth