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Verfasst: Di, 10.07.2007 16:38
von alex
Sicher?

Verfasst: Di, 10.07.2007 16:49
von Sabine
@Henning: Soweit ich mich erinnere hast Du doch auch Fische im Teich oder ? Dann wird es mit dem eigenen Nachwuchs wochl nichts (Frösche natürlich).
@Alex: Ja, ich meinte auch die wildere/buntere Färbung/Zeichnung. Kann ich bei meinen Fröschen gut beobachten, sind fast nur Männchen, außer zur Laichzeit. Und Jetzt sind die Männchen in einem Teich, ein Weibchen im anderen und die Jährlinge (eigene, nicht zugewandert worden) überall verteilt.

Gruß - Sabine

Verfasst: Di, 10.07.2007 17:04
von Henning
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@Sabine: richtig, ich habe Fische. Aber der fehlende Nachwuchs bei den Fröschen beruht mehr darauf, dass keine Herren da sind. Die sind in diesem Fall mal unverzichtbar.
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@Alex: Dass jeder von denen dieses Gnurksen von sich gibt, kann ich nicht beschwören. Aber sicher ist, dass keiner laut und männlich quakt. Die Frösche im Teich des Nachbarn sind jetzt aber auch still.

Der etwas gelblichere Frosch (Yellwo genannt) ist auch deutlich kleiner als die anderen. Ansonsten kann ich an seinem Verhalten keine Unterschiede zu den Weibern erkennen. Seit kurzem ist einer von den Großen zurückgekehrt, der ebenfalls eine hellere Färbung hat, wenn auch nicht so ausgeprägt wie bei Yellow.

Ach ja, der leise Vorwurf wegen der eingewandert gewordenen Frösche. Den will ich nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Ich habe wirklich einen großen Teil der Frösche draußen gefangen und dann an meinem Teich ausgesetzt. Und ich bin bereit, dafür ein schlechtes Gewissen zu entwickeln, wenn mir nachvollziehbar dargelegt wird, dass ich damit der Tierart einen nachhaltigen Schaden zugefügt habe. Die Betonung liegt dabei auf "nachhaltig". Und kommt mir nicht mit überflüssigen Hinweisen auf das Verbotensein des Einfangens von Fröschen oder mit diesem volksschullehrerhaften Argument: "Wenn das jeder machen würde!"

Verfasst: Do, 12.07.2007 08:54
von alex
Guten Morgen Henning,
Es ist per seh nicht zu beurteilen ob Dein Handeln nun nachhaltig eine Population geschädigt hat oder nicht.
Es gibt durch aus Populationen welche eine Schröpfung vertragen.
Da ich mal gelesen habe dass Du auch Fische im Teich haben solltest, somit ist eine erfolgreiche Reprodugtione eher unwarscheinlich, darum meine Frage warum hast Du denn eigentlich die Wasserfrösche geholt, wenn sich eh keine Stabile Population entwickeln kann?
Gruss alex

Verfasst: Do, 12.07.2007 09:59
von Lennart
Wieso fängst du dir denn Frösche???
Wenns denen gefällt wandern die doch von alleine zu,vielleicht solltest du einfach deinen Teich mal attraktiver gestalten(zb Fische raus!) dann werden sie sich auch bei dir vermehren!
Mich wundert das doch soviele dageblieben sind und nciht schon längts abgehauen sind.
Also bei Kindern kann ich das ja noch verstehen,weil sie meisst nicht wissen das die Tier unter Schutz stehen,doch du weisst das doch? Das ist auch nicht mit "die Population wird doch eh nicht geschädigt" gerechtfertigt.
Ich stelle mir grade vor wie du mit 48 Jahren mit einem Eimer und einem Kescher an einen Teich gehst und dir Frösche einfängst.
Die Frösche sollten für den Erhalt ihrer Art sorgen und nicht von dir zur Belustigung bis zum Mastschwein gefüttert werden!!!

Lennart

Verfasst: Do, 12.07.2007 11:14
von Henning
Als ich noch Hundehalter war, hatte ich häufig Kontakt zu Naturschützern, weil ich - wie Ihr Euch bei mir sicher vorstellen könnt - vom Leinenzwang absolut nichts hielt. Als Reaktion auf die obligatorische Aufforderung, den Hund anzuleinen, habe ich mir immer wieder den Spaß gemacht, den Intelligenzlevel dieser Herrschaften zu testen. Zunächst habe ich meinen Hund bereitwillig angeleint, dann aber scheinheilig gefragt, was denn der Grund für den Anleinzwang sei. Dies ist eine Schlüsselfrage, mit der man mit Sicherheit herausbekommt, wes Geistes Kind sein Gegenüber ist. Jeder halbwegs intelligente Mensch ist in der Lage, ein Verbot sachlich zu erklären, und angesichts der Wichtigkeit, die der Anleinpflicht in Naturschützerkreisen beigemessen wird, sollte das ja auch ohne weiteres möglich sein. Kleingeister allerdings sind schon mit dieser einfachen Frage überfordert. Dass man ein Verbot überhaupt in Frage zu stellen wagt, ist ihnen unbegreiflich. Ich habe immer wieder erlebt, dass solche Menschen vor Empörung über mein Ansinnen nach einer Begründung erst hilflos nach Luft schnappten und dann meist ordinär laut wurden, statt in dürren Worten zu erklären, warum sie das Anleinen meines Hundes verlangten.

Und nun muss ich erleben, dass es hier ganz genauso zugeht. Ich hatte eingeräumt, dass ich Frösche an meinen Teich eingewildert habe, und dazu gefragt, was daran schlimm sei. Von vornherein hatte ich gebeten, als Begründung nicht das mir sattsam bekannte Verbot anzuführen. Aber: es hat nichts geholfen. Penetrant wird auf das Verbotensein verwiesen, ohne ein einziges sachliches Argument anzuführen.

Ich schwanke jetzt, ob ich erleichtert sein kann, weil ich kein schlechtes Gewissen zu haben brauche, oder ob ich über das Niveau solcher Beiträge bekümmert ein muss.

@ Alex: Bisher stellte sich die Frage nach der Reproduktion nicht, weil die Frösche noch nicht geschlechtsreif waren. Das wird aber im nächsten Frühjahr hoffentlich anders sein. Wofür allerdings auch ein Männchen vorhanden sein müsste. Und mit den Fischen muss ich mir was einfallen lassen. Ich war bisher davon ausgegangen, dass sie keine Kaulquappen fressen, habe mich hier aber etwas anderem belehren lassen.

Verfasst: Do, 12.07.2007 13:40
von alex
Na ja, so unpräzise wie Du meinst sind die Antworten wohl nicht ausgefallen!
Erstaunlich, dass Du ohne grössere Diskusion akzeptierst, dass Deine Fische Kaulquappen fressen.
Meiner 6 jährigen Tochter ist aufgefallen,
dass man aus einer schrumpfenden Gumibärchenfamilienpackung eine Hand voll beschlagnamen kann, und somit eine gewisse Zeit noch Gumibärchen zum essen hat (eventuell sogar länger als alle anderen), doch wenn man nicht der Produzent ist, giebts irgendwann keine mehr.

Klar und trocken genug?

Oder ist das gewählte Beispiel noch zu abstrakt?
Wenn Du willst versuche ich es noch mit der Biene und der Blume jedoch ist es dann nicht mehr ganz Kinderfrei.

P.S. ich weiss der letzte Teil ist eigentlich das, was ich immer vermeiden wollte, dennoch war es eine Wohltat diesen Trate aus den Fingern laufen zu lassen.
Entschuldigt ....
Gruss Alex

Fressen Fische Kaulquappen von Fröschen?

Verfasst: Do, 12.07.2007 17:02
von Henning
@Alex: Ich war bisher davon überzeugt, dass Fische keine Kaulquappen fressen. Im Aquarium hatte ich mal beobachtet,wie ein Stichling eine Kaulquappe probeweise aufnahm und dann angewidert wieder ausspuckte. Außerdem hatte ich jedes Jahr im Frühjahr trotz meiner Karauschen Schwärme von Kaulquappen, die die Pflanzen schwarz besetzten. Dann wurde ich hier im Forum damit konfrontiert, dass man zwischen den Kaulquappen von Fröschen und denjenigen von Kröten unterscheiden müsse. Kaulquappen von Fröschen würden sehr wohl von Fischen gefressen. Eins ist daran dubios: sowohl Kröten- als auch Froschkaulquappen bewegen sich so langsam durchs Wasser, das sie für Fische eine leichte Beute wären. Wenn Fische wirklich die Kaulquappen von Fröschen fressen, müsste das einen gewaltigen Aderlass verursachen, der durch die Anzahl der Kaulquappen nicht aufgefangen werden könnte. Hier stimmt etwas nicht, oder ich habe irgendetwas übersehen.

Und was die Gummibären anbelangt, frage ich mich, welcher Bestand denn schrumpfen soll?
Henning

Verfasst: Do, 12.07.2007 17:26
von alex
In der Tat beobachte ich immer wieder, dass in Gewässern mit schwachem "Friedfisch" Besatz durch aus Krötenkaulquappen durchkommen. Doch wenn der Besatz zu dicht wird gelinkt es noch nicht mal den Erdkröten die Methamorphose zu erreichen.
Die Grasfroschkaulquappen werden nahezu alle gefressen.
Darum ist ein Fischbesatz so bedenklich.

Dennoch möchte ich nicht verschweigen, dass auch in fischfreihen Gewässern durch aus alle Kaulquappen in den Mägen der Molche und Libellenlarven verschwinden können.

Deshalb trocknet ein optimales Anurengewässer jährlich aus.

Gruss alex

Verfasst: Do, 12.07.2007 17:39
von Henning
Ich beobachte ständig die Gewässer in einer nahegelegenen Kieskuhle. Es befinden sich zahlreiche Fische darin. Sie ziehen in dichten Schwärmen dahin, wenn man sich unbeweglich wie ein Reiher am Ufer verhält. Auch Hechte habe ich schon darin stehen sehen. Und ausgerechnet aus diesem Gewässer entstiegen Ende Mai /Anfang Juni dermaßen viele Jungkröten, dass der Sand davon schwarz zu sein schien. Ich habe eine derartige Invasion noch nie erlebt. Man hätte die Tiere einfach blind aufschaufeln können. Darunter befanden sich einige wenige Frösche, deutlich zu unterscheiden an den viel schnelleren Bewegungen. Dies ist nur eine (1) Beobachtung, aus der man folgern könnte, dass ein Fischbesatz selbst eine solche Massenvermehrung nicht verhindert. Aber hast Du denn mal selbst gesehen, dass ein Fisch eine Kaulquappe gefressen hätte? Henning

Verfasst: Mo, 16.07.2007 08:18
von alex
Vor gut 20 Jahren habe ich solch eine Massenvermehrung gesehen doch heute sind diese Massen wegen zu geringer Populationsgrösse gar nicht mehr möglich.
Dennoch dränkt sich die Frage, seit wan das beschriebene Gewässer Fische enthält, auf.
Nach meinen Beobachtungen müsste das zusammenbrechen der Population eine Frage der Zeit sein!
Noch nie habe ich über Jahzente hinweg Stabile Anurenpopulationen in Fischteichen gesehen!
Gruss Alex

Stabilität bei Populationen

Verfasst: Di, 17.07.2007 19:09
von Henning
@Alex: Du beklagst bei Populationen - fast nie ohne Verwendung des ehrfurchtgebietenden, aber nicht jedermann geläufigen Begriffes "Anuren" - immer wieder deren fehlende Stabilität bzw. Konstanz. Ich frage mich, was Du damit bezweckst. Populationen wohnt der Begriff Stabilität nicht inne (um das Wort "immanent" zu vermeiden, das fast so schlimm ist wie "Anuren"). Und mir ist - nicht nur bei Amphibien - , sondern ganz allgemein in der belebten Welt kein Fall einer stabilien Population bekannt. Auch die Dinosaurier sind ausgestorben, wenn auch nach einer stattlichen Existenzdauer, und jene zur Zeit für ihre Größe sehr erfolgreiche Säugetierart, die es schon auf über 6 Milliarden Exemplare gebracht haben soll, stellt eine eher dynamische als stabile Population dar. Ihr derzeitiger Erfolg ist dabei keineswegs sicher. Ein einziges winziges Virus, gegen das diese Säugetiere nicht immun wären, könnte sie hinwegfegen. Sie könnten aber auch an ihrem eigenen Erfolg zugrundegehen, weil sie die Energiequellen der Erde vergeuden (müssen), auf die sie angesichts ihrer Vielzahl angewiesen sind.

Der Sinn des Lebens ist das Leben. Das klingt paradox und ist doch richtig. Wenn eine Population untergeht (Saurier), hat sie dennoch den Sinn des Lebens für die Dauer ihrer Existenz erfüllt. Das gilt auch für jedes noch so kleine Biotop. Du beklagst ja bei Gartenteichen, dass deren Konstanz nicht besonders hoch sei. Aber wenn eine Froschpopulation für ein paar Jahre in einem Gartenteich existiert hat, gilt auch für sie dasselbe wie für die Saurier. Die Frösche haben gelebt, und wenn anstelle des Gartenteiches öder Zierrasen gewachsen hätte, hätte dort weniger Leben bestanden.

Aus all diesen Gründen kann ich Deinen Klagen über mangelnde Stabilität/Konstanz bei Populationen nicht beipflichten.

Verfasst: Mi, 18.07.2007 09:34
von alex
Hoch Achtung, Du hast mit Deinem Posting ziemlich genau ins Schwarze getroffen.
Demzufolge schliessen wir eben das Forum und schnapsen zum Andenken noch ein paar Hylas ein, anschliessend können wir die Habitate zuteeren und wer will grün anmalen.
Dann ist es eben kein Vierus sondern der Teer welcher dem Leben den Gar aus macht, doch was solls sie haben ja gelebt und dies sogar recht lange...
Wir fangen gleich mal bei Deinem Teich an, lass doch bitte mal das Wasser ab, ich komme am Wochenende zum Teeren vorbei, und weil Du soo lieb bist bring ich auch noch etwas Farbe mit.
Welchen Farbton hättest Du denn gern?
Doch halt warum hast Du eigentlich den Wunsch verspürt überhaupt Wasserfrösche an Deinen Teich zu setzen?
Warum pflegst Du Dein Grundstück so naturnahe?
Der grüne Rasenteppich aus dem Baumarkt ist doch viel Pflegeleichter!

Nieder mit dem Naturschutz - es lebe der Asphalt!!!
Hura!

Grüsse aus der Kanzel der Teermaschiene....wir kommen... hihi

Verfasst: Mi, 18.07.2007 10:24
von Benedikt
Ich habe da nur gerade die letzten paar Beiträge gelesen also entschuldigt bitte, wenn ich etwas übersehen habe.

Also: Fische fressen Amphibien. Amphibien haben in Gewässern mit Fischern kleinere Populationsgrössen. Wenn es in einem Gewässer Fische hat, so wird es von vielen Arten gemieden. Daran gibt es, auch wenn es natürlich immer mal eine Ausnahme gibt und es diverse Fischarten gibt, nichts zu rütteln. Dazu gibt es auch massenweise Literatur. Eine Zusammenfassung neuerer Literatur gibt es hier:

http://www.karch.ch/karch/d/ath/afisch/ ... atur_d.pdf

Ich empfehle auch die Folien 12 und 13 dieses Vortrags:

http://www.fischereiberatung.ch/Site_ab ... umbach.pdf

Gruss,
Benedikt

Verfasst: Mi, 18.07.2007 10:29
von Benedikt
Und noch ein Beitrag zum Thema "Stabilität". Ich verstehe das Argument nicht, dass die Dinosaurier ausgestorben sind und was das mit dem Amphibienschutz zu tun hat? Das Aussterben der Dinosaurier war ein natürlicher Prozess und hat wenig zu tun mit dem vom Menschen verursachten aktuellen Rückgang der Amphibien.

Klar ist auch, dass jede einzelne Population stark in der Grösse schwankt und auch ganz erlöschen kann. Deshalb ist es eben wichtig, dass wir nicht Einzelpopulationen schützen sondern Gruppen von Populationen (sogenannte Metapopulationen). So haben wir eine gute Gewähr, dass jeweils wenigstens eine Population der Gruppe überlebt und die Art erhalten bleibt.

Gruss,
Benedikt