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Re: Verletzte Kröte

Verfasst: Fr, 05.11.2010 19:48
von Froschnetz
Gegenüber der lebenslangen "Haft" von Amphibien aufgrund von Verletzungen stehe ich skeptisch gegenüber. Geht es der Kröte in Gefangenschaft wirklich besser, fühlt sie sich wohl? Das sieht man dem Tier nicht an.

Bei kleineren Verletzungen würde ich die Tiere belassen wo sie sind. Das heilt meist von selbst und man erspart dem Tier den ganzen Stress der Gefangenschaft. Bei mir am Teich lebte ein Wasserfrosch eine lange Zeit mit einem lahmen Bein, das ihm ein Gelbrandkäfer als juveniler Frosch ausgerissen hatte (ich musste da gerade zuschauen :( ) und er wuchs auch anständig. Über mehrere Jahre hatte ich auch einen der auf einem Auge blind war. Er schnappte zwar immer wieder mal daneben, konnte aber offenbar trotzdem genug Nahrung finden.
Auch bei sehr schweren Verletzungen würde ich nichts machen, da ist jede Hilfe zwecklos und verlängert das Leiden nur.
Bei mittelschweren Verletzungen kann man mal helfen, jedoch sollte die Hilfe stets nur temporärer Natur sein. Einen im Kellerschacht fast verhungerten Frosch kann man meinetwegen ein paar Tage aufpäppeln, aber danach gehört er in die Freiheit. Das gilt auch für Verletzte, spätestens wenn sie geheilt sind sollte dem Frosch wieder die Freiheit geschenkt werden.

Re: Verletzte Kröte

Verfasst: Sa, 06.11.2010 00:27
von Frank D.
Ich kann garnicht glauben was ich da lesen muss....

Eine Kröte ist selbstverständlich auch mit 3 Beinen überlebensfähig :idea:
Ich habe bereits mehrfach verletzte Tiere im Teich gesehen, die sich sogar fortgepflanzt haben.
An stark befahrenen Strassen trifft man häufig Amphibien mit derartigen Verletzungen an.

1. Weibliche Tiere mit fehlendem Vorderbein sind bei der Paarung dadurch nicht behindert.
Die Tiere können ebenso ungehindert Nahrung aufnehmen und sich annähernd so schnell wie gesunde Kröten fortbewegen.

2. Bei männlichen Tieren käme es zu Problemen beim Amplexus. Dies ist aber eher nebensächlich, da sich selbst gesunde männliche Kröten nicht immer fortpflanzen können, da das Geschlechterverhältnis zu Gunsten der Männchen ausgelegt ist und diese damit überzählig sind. Bei der Nahrungsaufnahme werden diese Kröten ebenfalls nicht benachteiligt, Fortbewegung ist ebenfalls möglich.

3. Ein fehlendes Hinterbein dagegen wird weder weibliche noch männliche Kröten bei Paarung, Fortbewegung und Nahrungsaufnahme großartig behindern. Kröten gehen oder laufen, sie springen nicht wie Frösche !

Das Regenerationspotential der freilebenden Amphibien ist außerordendlich hoch. Verwundungen durch abgetrennte Gliedmassen heilen selbst ohne Behandlung meistens sehr schnell aus. Bei Molchen werden abgetrennte Gliedmassen sogar einfach wieder erneuert.
Selbst innere Organe wie Teile des Gehirns werden bei Molchen problemlos bei Verlust oder Beschädigung wieder ersetzt :idea: :idea:

Findet man eine verletzte Amphibie, sollte man damit einen Tierarzt aufsuchen.
Es ist auch möglich zerfetzte Gliedmassen zu amputieren, aber da möchte ich an dieser Stelle nicht näher drauf eingehen.

Also bitte keine Amphibien töten, nur weil diese verletzt sind :!:

Re: Verletzte Kröte

Verfasst: Sa, 06.11.2010 12:34
von Laubfrosch 2
Zunächst einmal ist ein Tierarzt aufzusuchen .
Es kommt immer ganz drauf an , wie schwer die Verletzung ist. Ist das ganze Bein
und ein Teil des Körpers von einer starken Verletzung betroffen , ist das Tier von einem
sachkundigen Tierarzt ( kein Kaninchen u. Meerschweinchen Tierarzt sondern ein
Herpetologe oder Reptilien u. Amphibientierarzt !!! ) Einzuschläfern .
Die Idee mit einem Motorroller Drüberzufahren ist entweder Unkentniss oder das Werk eines
Idioten :evil: ( ich bitte die Administration dies nicht zu löschen ! das ist nun mal eine Tatsache .).
Ich denke die Pflege einer Beinamputierten Kreuzkröte ist durchaus vertretbar .
Alleredings muss ich dazusagen , dass ich an meiem kleinen Biotop über einen längeren Zeitraum einen Rana esculenta beobachten konnte ,der nur einen Hinterfuß hatte . Ich hoffe mal er hat ein gutes
Winterquatier gefunden .
Sich nur um Individuen zu kümmern hat nichts mit großer Tierliebe zu tun !

Gruß : Laubfrosch !