Kaulquappen vertrocknen

Alles was nicht in eine Kategorie passt (Off-Topic, Webseite...)
Antworten
Benutzeravatar
Frogy
Mitglied
Beiträge: 21
Registriert: Mo, 07.04.2008 19:46
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Hessen

Kaulquappen vertrocknen

Beitrag von Frogy »

Hallo,
in der Nähe meines Hauses befindet sich ein kleiner Graben.
Jedes Jahr laichen darin Grasfrösche...
Leider trocknet der Graben im Mai meistens schon aus und die Kaulquappen sterben...kann man etwas tun?
Liebe Grüße, Frogy
Benutzeravatar
Benedikt
Mitglied
Beiträge: 720
Registriert: Di, 08.05.2007 15:36

Beitrag von Benedikt »

Wenn der Graben jedes Jahr austrocknet, dann ist das keine sich selbst erhaltende Population, sondern die Tiere stammen aus andern Populationen. Insofern ist der Verlust nicht so tragisch. Ausserdem haben die Frösche bei der Wahl des Laichgewässers einen Fehler begangen. Es ist nicht unbedingt sinnvoll, diesen Fehler korrigieren zu wollen.

Aber du kannst natürlich versuchen, den Graben durch bauliche Massnahmen so zu ändern, dass er länger, also bis etwa in den August, Wasser führt.

Gruss, Benedikt
alex
Mitglied
Beiträge: 1090
Registriert: Di, 07.10.2003 08:45

Beitrag von alex »

Salute Beni,
Welchen Hintergedanken hast Du bei dieser Aussage?
Ausserdem haben die Frösche bei der Wahl des Laichgewässers einen Fehler begangen. Es ist nicht unbedingt sinnvoll, diesen Fehler korrigieren zu wollen.
Gruss Alex
Benutzeravatar
Benedikt
Mitglied
Beiträge: 720
Registriert: Di, 08.05.2007 15:36

Beitrag von Benedikt »

Nun, offenbar ist der Graben für die Fortpflanzung ungeeignet. Trotzdem haben die Frösche gelaicht. Sie haben also bei der Wahl des Fortpflanzungsgewässers einen Fehler begangen. Wenn man die Kaulquappen nun aufzieht, so "züchtet" man möglicherweise Frösche, die später wieder falsche Laichgewässer wählen. So vergrössert man das Problem möglicherweise.

Daher: Wenn man etwas tut, dann das Laichgewässer verbessern, nicht aber jetzt Rettungsaktionen starten.

Gruss, Benedikt
alex
Mitglied
Beiträge: 1090
Registriert: Di, 07.10.2003 08:45

Beitrag von alex »

Ich hoffte auf eine Studie welche diese Tendenzen belegen.

Ich selbst denke es sind andere Faktoren welche die GF antreiben in Pfützen zu laichen. Als nur "Fehler"!
In der Region Laufenburg verzeichne ich 2 Standorte mit 300-600 Laichballen in Pfützen welche mit 80%tiger Warscheinlichkeit austrocknen.
Machen ca. 1000 GF wirklich einen Fehler???
Nein, diese resultieren von den wenigen nassen Jahren in denen alle Nachkommen überlebt haben.
Wenn ich nun diese Gewässer optimieren würde, bricht innert 10-15 Jahren die Ganze Population wegen den dann auch überlebenden Predatoren zusammen.
Solch ein Beispiel habe ich 5km weiter:
1989 = 700GF
Abdichtung mit Folie im 1990
Tiefstand im 2003 mit 54 GF aber 400Molchen
Leerpumpen des Teiches im 2003
Im 2007 164 GF
2008 wieder nur 98 GF dafür 53 EK
Nun überlege ich ob ich die Teichfolie an einigen Stellen durchlöchere.

Gruss alex
Benutzeravatar
Benedikt
Mitglied
Beiträge: 720
Registriert: Di, 08.05.2007 15:36

Beitrag von Benedikt »

Alex,

Wir müssen ja nicht darüber diskutieren, dass Weiher, die ab und zu austrocknen, für Amphibien gut sind. Wenn es alle paar Jahre mal klappt, dann reicht das. Das wäre meine Ferndiagnose für die Region Laufenburg.

Aber hier ist der Fall anders: Der Graben trocknet offenbar immer aus. Dann ist der Graben eine Falle und kein geeignetes, temporär wasserführendes Gewässer.

Gruss, Benedikt
alex
Mitglied
Beiträge: 1090
Registriert: Di, 07.10.2003 08:45

Beitrag von alex »

Ja, Ich zweifle auch nicht an Deinem Deinem Urteil, sondern eher am Betrachtungszeitraum des Tradeeröffners.
Denn in die von mir beschriebenen Gewässern trocknen in 4 von 5 Jahren zu früh aus.

Da 90% aller Verbesserungsmasnahmen in Form eines Gartenteiches enden, bedeudet dies den Verlust dieser Population.

Jedoch kann auch ich mir von hieraus kein Bild der Lage machen, und schon gar nicht die Aufwertungsmasnahme gravierend beeinflussen, doch kann ich eine andere Variante zu Deiner dem Frogi mit auf den Weg geben, und hoffen, dass er den heiklen Dartseilakt meistert.

Auch ich bin versucht die Pfützen nur in 2 von 4 Jahren austrocknen zu lassen, doch eine Baggerschaufel zu tief und die Tümpel trocknen nie mehr aus.
Mann muss sich bewusst sein, dass natürliches Austrocknen immer im Juni/Juli stattfindet und niemals zum idealen Zeitpunkt.
Doch nur mehrere Jahre in Folge bringen die Warheit über Erfolg oder Misserfolg zu Tage. Oft muss man nachbessern, und dies auch wegen der natürlichen Dynamik werlcher die Natur unterliegt, zumal man nur ein kleiner Teil daraus verändert und nicht alles mindestenz Ha weise resetten kann.
Gruss Alex
Antworten