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Aufzucht Xenopus laevis

Verfasst: Fr, 13.01.2012 01:57
von Azhdahar
Hallo liebe Froschfans,

ich besitze momentan ca. 20 Xenopus laevis Kaulquappen, die 20 Tage alt sind.
Allerdings hatte ich bis jetzt noch nie Frösche oder Amphibien und könnte ein paar Tipps zur Aufzucht gebrauchen.

Meine Quappen leben in einer Glasschale. Alle 24 Stunden bekommen sie neues Wasser(Leitungswasser, das einen Tag lang abgestanden ist). Füttern tu ich sie jeden Morgen mit Hefe, die ich zuvor in Wasser auflöse. Abends gibt es dann neues Wasser.
Sie stehen vor der Heizung, die Zimmertemperatur ist so ca. 22 °C.

Was sollte ich beachten? Könnt ihr mir Tipps geben? Was kann ich ihnen in dem Alter als Futteralternative anbieten, kennst sich jemand mit dieser Art aus? Was kann ich ihnen in die Schale tun, um es ein wenig interessanter zu gestalten, sie aber trotzdem noch gut sauberzuhalten ist?

Ich bin über jede Information froh :D
Die Kleinen sind mir jetzt schon sehr ans Herz gewachsen und ich will gerne alles richtig machen.

Vielen dank schonmal!

Re: Aufzucht Xenopus laevis

Verfasst: Fr, 13.01.2012 08:24
von alex
Ich habe folgendes gefunden: siehe unten
Gruss Alex

Aufzucht der Kaulquappen
A.) Schlupf
Die Larven schlüpfen in Abhängigkeit von der Temperatur bereits 2-3 Tage nach dem Ablaichen. Die Aufzucht Kaulquappen erwies sich zunächst schwieriger als erwartet. Die anfängliche Entwicklung verläuft relativ schnell. Die geschlüpften Larven liegen zunächst am Boden oder hängen an den Glasscheiben. Erst nach weiteren 2 – 4 Tagen braucht man mit der ersten Fütterung beginnen.

B.) Temperatur
In der Literatur findet man für die Aufzucht Temperaturangaben von 15 - 25 °C. Bei Temperaturen unter 20 °C soll die Entwicklung verzögert sein. Die besten Erfahrungen konnte ich bei der Aufzuchttemperatur von 22-24°C machen. Erstaunlicherweise starben relativ viele Kaulquappen bei Temperaturen über 26 °C. Bei der Temperatur von 22 °C schließen die ersten Tiere bereits nach 5 Wochen (durchschnittlich 8 Wochen) ihre Metamorphose ab, jedoch beendeten einige Larven ihre Entwicklung unter gleichen Bedingungen erst nach 6 Monaten.

C.) Larvenfutter
Die Larven beginnen erst 2-4 Tage nach dem Schlüpfen mit der Nahrungsaufnahme. Sie sind auf schwebende, pflanzliche Partikel angewiesen, da sie ihre Nahrung nur durch Filtration aufnehmen. Empfohlen werden Brennesselpulver, Haferflockenaufschwemmungen und Trockenhefe, auch Algenpulver, welche alle als Alleinfutter verwendet werden können. Besonders das Algenpulver soll den Vorteil bieten, daß es jederzeit standardisiert erhältlich ist und von den Kaulquappen gut aufgenommen wird. Leider hatte ich bisher nicht das Glück Algenpulver käuflich erwerben zu können. Bei der Gabe von zu großen Futterpartikeln kann es zu Verstopfungen des Filterapparates kommen, was zur Verzögerung der Entwicklung oder auch zum Hungertod führt. Bewährt haben sich bei mir besonders hartgekochtes Eigelb und Bäckerhefe, sowie Futtertabletten für Welse. Gefüttert wurde bei mir 2 x täglich. Das Wasser war nach der Fütterung trübe und die nächste Fütterung erfolgte sobald das Wasser wieder klar war, meist 12 Stunden später.


D.) Aufzuchtbecken
Als Aufzuchtbecken wählte ich zunächst kleine, handliche 30 l Becken, wechselte dann aber zu möglichst großen Becken (120 l). Auf Einrichtungsgegenstände wurde völlig verzichtet. Der Wasserstand liegt bei den großen Becken zwischen 20-60 cm, was scheinbar keinen Einfluß auf die Sterberate oder Entwicklung hatte.

Eine Filterreinigung kann nur dann angewendet werden, wenn sichergestellt wird, dass keine Kaulquappen mit angesaugt werden. Da aber auch das im Wasser schwebende Futter durch eine Filterung schnell eliminiert wird, praktiziere ich eine manuelle Reinigung durch vorsichtiges Absaugen grober Schmutzpartikel. Ich habe täglich, vor einer erneuten Fütterung mit einem dünnen Schlauch die abgesetzten Futterreste abgesaugt. Das Wasser wurde durch Sprudelsteine belüftet, was auch ein zu schnelles Absinken des Futters verhinderte. Die entnommene Wassermenge sollte unbedingt durch abgestandenes und streng temperiertes Wasser ersetzt werden. Niemals habe ich mehr als 1/3 der Gesamtwassermenge ausgetauscht.

Re: Aufzucht Xenopus laevis

Verfasst: Fr, 13.01.2012 09:29
von Azhdahar
Vielen Dank für deine schnelle Antwort!

Diesen Informationen entnehme ich, dass es nicht sinnvoll ist, das ganze Wasser auszutauschen? Und das 30l Becken, das empfohlen wurde, gilt für welche Anzahl an Quappen?

Die Sprudelsteine, die erwähnt wurden, sind die zwinged nötig? Wenn ja, bekommt man die in einem normalen Tierbedarfgeschäft?

Und ist es tatsächlich sinnvoll auf jede Art der Einrichtung zu verzichten, das kommt mir doch sehr langweilig für die Tiere vor.

Weiterhin stellt sich mir noch die Frage, ob es sinnvoll ist, alle Tiere zusammen zu halten, und ab welchem Zeitpunkt man sie in kleine Gruppen aufeilen sollte. Ich habe gelesen, dass sie sich manchmal kannibalisch verhalten.

Liebe Grüße