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Verfasst: Do, 05.07.2007 11:04
von alex
Guten Morgen Zusammen,
Dieses Thema entwickelt sich langsam aber sicher zu den Grundsätzen der Verhaltensforscher.
Hierzu gibt es Buch füllende Arbeiten welche einen recht tiefen Einblick in unser Menschliches handeln erlauben. Sapannend finde ich wie verblüffend sich Paralellen zu tierischen Verhaltensweisen aufzeigen.
Besonders im Sexualverhalten zeigt sich immer wieder, dass wir sehr Instinkt geleitet sind.
Den männlichen Lesern kann ich auf Grund der Tatsache, dass die Weibchen den Partner wählen, dringendst ans Herz legen einige dieser Arbeiten zu lesen - es ist schon verblüfend wie einfach mann ans Ziel der Begirde kommt, wenn man weiss wie man die Schlüsselreize auslösst.
Ist nun der Einsatz dieses Wissens (Spiel mit gezinkten Karten) sadistisch
weil es das Weiblichegeschlecht als instinktgeleitetes Wesen entlarvt oder erniedrigt?
Oder ist es dem Schminken der Frauen gleich zu setzen (vorgaugeln falscher Tatsachen) um somit mehr Aufmerksamkeit vom männlichen Geschlecht zu erlangen = Werben auszulösen, was wiederum Macht bedeuten kann = Sadismus.
Ich denke es dürfte nun jedem eineuchten worauf ich hinaus will!
Wir alle spielen täglich mit unserem Sadismus, und fühlen uns bei erfolgreichen Einsatz SSUUPPPPER!
Doch was pasiert wenn jemand nie dieses Gefühl erfolgreich Sadist zu sein in der eigenen Liga ausüben kann??????
Wo, wie und vorallem mit was/wem kann man Sadismus bedinkte Befriedigung bzw dessen Efekt auf sich und die Umwelt üben?
Ist er deswegen ein schlechter Mensch????


alex

P.S.
Ich wage mal zu behaupten, dass all jene welche am lautesten moniert haben, dringendst in sich gehen sollten um nach zu prüfen was Sie dazu bewegt.

Verfasst: Do, 05.07.2007 11:25
von Dany
Ja, ein Mensch der quält, ohne dass es der Gequälte möchte oder sogar geniesst , ist ein schlechter Mensch!!
Da diskutiere ich gar nicht mehr mit. Jegliches Beschönigen dieser Filme finde ich daneben, ja völlig absurd!!
Grüsse
Dany

Verfasst: Do, 05.07.2007 11:51
von alex
Hallo Dany,
Niemand beschönigt!
Allerhöchstens beschwichtigt!
Dennoch finde ich urteilst Du voreilig und ohne den gesamten Sachverhalt zu kennen....warum?
So sehe ich im ersten Film keinen Scheiterhaufen sondern eher eine Begräbniszeremonie gespikt mit dem etwas schlecht ausgeführten Versuch cool zu sein.
Bedenke auch Dein wehementes aburteilen ist Sadismus, doch leider nur dann mit wohltuhender Wirkung wenn die Umwelt es respektiert bzw gut heisst. Aber durch mein Wiederstand wird es eher ein Frust Akt.
Was wiederum die Begirde Sadismus erfolgreich auszuleben weckt!
Wer wird Dein Opfer?
Sei bitte jezt nicht zu konstaniert oder ignoriere mein Trade einfach, denn mir geht es im Grunde nur darum zu zeigen, dass wir alle gerne mit Macht spielen, mehr noch es ist ein wichtiger und fester Bestandteil von uns um unseren gesellschftlichen Platz zu behaupten.
Schade ist nur wenn wir die richtige Richtung verlieren und uns mit so kleinen Befriedigungen begnügen welche ein offensichtlich zu schwaches Opfer (zB. Amphibien) impliziert. (Schwach sind übrigenz auch jene die Ihre Opferrolle nicht kennen, und sich somit auch nicht verteidigen können)
Gruss alex

Verfasst: Do, 05.07.2007 12:32
von Sabine
@Alex:
Du setzt Machtausübung mit Sadismus gleich ? Ich sehe da schon einen Unterschied. Wenn die Machtausübung als Selbstzweck der Befriedigung dient, dann ist es eher Sadismus, und damit meines Erachtens krankhaft.
Wir alle spielen täglich mit unserem Sadismus, und fühlen uns bei erfolgreichen Einsatz SSUUPPPPER!
Was wir täglich tun, ist die Machtausübung, um gewisse Ziele zu erreichen, und fühlen uns super, weil wir ein Ziel erreicht haben, und nicht, weil wir Macht ausgeübt haben.

Wenn dieser Mechanismus nicht funktioniert, ich also die Befriedigung ein Ziel erreicht zu haben nicht bekomme, werde ich evtl. zum Sadisten, der die Bedriedigung durch den Selbstzweck der Machtausübung bekommt.

Gruß - Sabine

Verfasst: Do, 05.07.2007 13:35
von alex
Gut, strenggenommen muss man etwas differenzieren (Sadismus ist "nur" eine Form der Macht), doch wird beides mit den selben Hormonen belohnt und ich diese Wortwahl um einiges Prozessbeschreibender finde als nur Macht.
Ob es nun per seh krankhaft ist oder nicht hänkt doch etwas von den Ramenbedinungen des Betrachters ab.
Oder bin ich nun krank, wenn ich behaupte, dass ich eher sadistisch veranlagt bin?
Doch hat diese Ausschweifung leider nicht mehr viel mit den Amphibien zu tun. - back to the roads
Gruss alex :wink:

Verfasst: Do, 05.07.2007 13:57
von Sabine
Oder bin ich nun krank, wenn ich behaupte, dass ich eher sadistisch veranlagt bin?
Vielleicht sehen wir die Bedeutung dieses Wortes etwas unterschiedlich, ich kann mir nicht vorstellen, daß Du krank bist bzw. daß das krankhaft bei Dir ist.
Doch hat diese Ausschweifung leider nicht mehr viel mit den Amphibien zu tun.
Da hast Du allerdings Recht.

Übrigens wohnt unser Eisvogel tatsächlich hier in der Nähe. Neulich "stand" er so lange über dem Teich, daß ich ihn fast aufs Foto bekommen hätte. Letztlich war ich dann aber doch zu langsam.

Gruß - Sabine

Back to the roots? No!

Verfasst: Do, 05.07.2007 17:30
von Henning
Wir sind ein Amphibien-Forum, und die Diskussion um Machtausübung und/oder Sadismus ist weit über dessen Rahmen hinausgegangen. Warum? Weil uns die Thematik gepackt hatte. Insbesondere Alex hat in seinen letzten Beiträgen interessante Ansätze geäußert, die viel zu schade sind, um jetzt einfach beiseite gekehrt zu werden. Ich würde das Thema gern mit ihm vertiefen. Leider habe ich allein wegen seiner individuellen Schreibweise manchmal den Sinn seiner Äußerungen nicht erfassen können. Henning

Verfasst: Do, 05.07.2007 18:01
von alex
Ja ja meine Legastie lässt grüssen.
Ich weiss dass dieses handicap in Foren nicht gerade ruhmversprechend ist.
Alles im Word vortippen möchte ich auch nicht, deshalb bin ich so frei und vergewaltige euer Hirn einbischen.
Ich hoffe dass es Jan verzeiht dass wir sein Forum etwas missbrauchen
doch ich werde versuchen mich auf Literaturangaben zu beschrenken.
Henning schiess mal los....
Gruss Alex

Verfasst: Fr, 06.07.2007 00:33
von Sebi
wow ihr seid ja fleissig sieht hier ja aus wie im Politikforum so langsam.Naja ich werde nun auf meiner Schnauze sitzen bleiben,den dieses Thema ist endlos.

Verfasst: Fr, 06.07.2007 10:14
von Henning
Hallo! Ich raffe im Augenblick noch nicht, worauf Alex hinaus will, und möchte deshalb zunächst die Grundlagen dieser Diskussion klarstellen, damit wir wissen, worüber wir reden: Sadistisches Verhalten, also das Empfinden von Befriedigung durch Zufügung körperlicher oder seelischer Qualen, setzt i.d.R. Machtausübung voraus. Umgekehrt ist Machtausübung aber nicht per se sadistisch, sondern kann, z.B. im Verhältnis Eltern zu ihren kleinen Kindern, durchaus zum Wohl des "Opfers" eingesetzt werden. Machtausübung wird erst dann sadistisch, wenn sie allein dem Zweck dient, einem anderen Qualen zuzufügen, um sich daran zu weiden. Diese Neigung als krank zu bezeichnen, halte ich nicht von vornherein für abwegig.

Der Gebrauch des Begriffes "krank" ist, wie ich beim nachträglichen Durchlesen meines Beitrages empfand, äußerst heikel und wird leicht missverstanden. Ich möchte daher die drei Konsequenzen aufzählen, die sich m.E. aus einer Einstufung des Sadismus als Krankheit auf den ersten Blick zu ergeben scheinen:

1. Ein Sadist ist für seine Neigung nicht verantwortlich, ebenso wenig wie jeder für uns für blonde Haare oder blaue Augen. Wenn es allerdings um die Praktizierung dieser Neigung geht, ist es formaljuristisch (nach deutschem Strafrecht) eine Frage der Zurechnungsfähigkeit, inwieweit ein Sadist zur Rechenschaft gezogen werden kann.

2. Es besteht keine Veranlassung, sich moralisch über einen Sadisten zu erheben.

3. Krankheit erfordert Heilung.

Henning

Verfasst: Fr, 06.07.2007 14:43
von alex
Gut gut, jedoch folge ich momentan nicht ganz.
Ich dachte Du würdest gerne über das Instinktive menschliche Verhalten und die Paralelle zum Tierreich diskutieren wollen, doch nun wird Sadismus deffiniert?!?!?
Wobei ich immer noch jeglichen Machthunger bzw dessen Umsetzung gerne als Sadismus titulieren möchte.
Dem zu Folge währen wir alle Sadisten - untherapierbare sogar!!!!
Alex

Verfasst: Fr, 06.07.2007 15:22
von Henning
Ich habe in meinem vorherigen Beitrag die Grundlagen zu klären versucht, auf denen sich eine Diskussion aufbauen könnte, und habe daher einen Sadisten in Reinkultur zugrundegelegt, eine klinische Ausgabe sozusagen. Aber es ist ja keiner von uns so naiv, dieses Bild 1 zu 1 in eine Figur umzusetzen, die man sich als ein Monster vorstellen müsste, das wutschnaubend durch die Gegend läuft und ständig nach Opfern für seine abartigen Gelüste sucht. Dass es Menschen geben mag, deren Denken und Handeln nur noch von sadistischen Antrieben bestimmt ist, kann man nicht ausschließen. Sie dürften aber so selten sein, dass sie hier vernachlässigt werden können.

Realistisch dürfte sein, dass jeder von uns mehr oder weniger sadistische Neigungen hat. Die Betonung liegt dabei auf "mehr oder weniger". Kaum einer von uns wird sich seines Sadismus bewusst sein. Sadistisches Verhalten tritt bevorzugt in larvierter Form auf. Man beobachte mal Eltern mit ihren Kindern, Hundehalter mit ihren Hunden und den ganzen Bereich der fürsorgerischen und pflegenden Berufe. Ich möchte betonen, dass der ganz überwiegende Teil der von mir aufgezählten Personenkreise sicherlich anzuerkennende Leistungen vollbringt. Aber es finden sich darunter auch vermehrt sadistisch geprägte Menschen, weil gerade für die von Alex erwähnten schwachen Menschen, die sich für die Umsetzung ihrer sadistischen Neigungen mangels Machtfülle etwas einfallen lassen müssen, die Rollen als Eltern, Haustierhalter oder Betreuer, Fürsorger pp. verführerische Nischen zum Ausleben ihrer Neigungen sind. Man muss nur einmal genau hinsehen. Kinder (und sogar Hunde) haben ein feines Gespür dafür, ob beispielsweise die ihnen entgegengebrachte Strenge gutgemeint ist oder nur der Befriedigung des Sadismus ihrer Eltern/Halter dient. Es gibt bei Thomas Mann gelungene Darstellungen dieses Phänomens.

Gemeinhin wird Sadismus gern mit Sexualität in Verbindung gebracht. Das mag daran liegen, dass der selige Freud die Begriffe Sadismus und Masochismus am Beispiel der Sexualität entwickelt hat. Sicherlich wird ein sadistisch veranlagter Mensch auch im Bett sadistisch agieren. Aber eben nur "auch" im Bett. Sadismus ist - und dies haben wir wohl Erich Fromm zu verdanken - eine die gesamte Persönlichkeit erfassende Haltung. Ich versuche mich mit diesem Exkurs dem ersten Beitrag von Alex anzunähern, der ja die Frage aufgeworfen hatte, ob die Manipulation möglicher Geschlechtspartner durch das Aussenden bestimmter Schlüsselreize bereits als Sadismus einzustufen wäre. Ich möchte diese Frage verneinen. Es fehlt an dem Merkmal des Quälens anderer. Reine Machtausübung ohne Freude am Leid des Gequälten ist kein Sadismus. Aber es ist doch wohl nicht einmal Machtausübung, wenn eine Frau sich die Lippen schminkt, um einen Mann zu verführen, oder sehe ich da etwas falsch? (Ich bin 49....)

Verfasst: Fr, 06.07.2007 15:40
von alex
Der Text ist wunderbar, doch der Schluss "(ich bin 49)" erschreckend....
hihihihi
:lol:

Verfasst: Fr, 06.07.2007 16:02
von Henning
???

Verfasst: Fr, 06.07.2007 16:10
von alex
Es war ein kleiner Scherz zum weekend...
Bis Montag wieder....
Gruss Alex