Molch gefunden

Wenn du nicht weisst, was dir über den Weg gelaufen ist oder du was entdeckt hast
Schneewölfin
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Beitrag von Schneewölfin »

Ja, den Frosch hab ich gesehen, wir schreiben dauernd zeitgleich :wink: Sieht im übrigen ebenfalls wunderschön aus.

Nein, von der Haltung von Molchen hab ich leider überhaupt keine Ahnung. Hier in der näheren Umgebung - wir wohnen im Tal eines Dorfes - gibt es leider auch keine anderen Teiche. Einen knappen Kilometer entfernt den Berg hoch gibt es einen Naturlehrgarten, ganz in der Nähe von dem Bauernhof, wo unsere Pferde stehen. Allerdings hat da ein großer Greifvogel sein Revier, und in dem Naturlehrgarten sind viele Kinder unterwegs, dazu wieder diverse Katzen und auch einige Hunde. Zwar sind die beiden Teiche umzäunt, aber die meisten Kids klettern trotzdem drüber, und die Molche halten sich ja nicht das ganze Jahr über im Wasser auf.
Bedeutet er dir viel?
Das auf jeden Fall. Meinen "Beschützerinstinkt" hat er schon mal geweckt, und als absoluter Tierliebhaber ist er mir alles andere als egal.
ich kann ja mal später in das Buch schauen, was da geschrieben steht
Das wäre klasse! Meine Mutter hat mal Terrarientiere gehalten (Reptilien), ich weiß nur nicht, ob es das Terrarium noch gibt.
Falk
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Beitrag von Falk »

Hallo Schneewölfin,

gebe Donnydarko recht. Eine goße Überlebenschanche hat der Molch in freier Wildbahn nicht. Höchstens im Terrarium! Zu auffällig für Fressfeinde. :evil:

Ich habe mal einen weißen Sperling im Garten gesehn.War auch sehr interessant.

Gruß Falk
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Ich verspreche dir, dass ich mir das Buch vornehme und dir morgen vormittag schreiben werden. wie man Bergmolche hält
Donny
Schneewölfin
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Beitrag von Schneewölfin »

Danke :) Und ich hoffe, dass ich das Kerlchen morgen aus dem Teich gefischt bekomme und ihm ggf. ein Not-Terrarium herrichten kann.
Und dass meine Eltern mich nicht für verrückt erklären. 5 Ratten, ein Pferd - und ein Molch :wink:

EDIT: A propos ein Molch - wie schaut es bei den Tierchen mit Artgenossen aus? Denn dann müsste ich ja ggf. noch weiterfischen.
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B. Viridis
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Beitrag von B. Viridis »

@Schneewölfin: Dir ist da wirklich ein ganz toller und seltener Fund gelungen.
Ich bitte dich aber dennoch diesen Molch nicht in ein Terrarium zu setzen. Für Wildfänge aus der freien Natur braucht man eine spezielle Genehmigung und die bekommt man nicht, wenn kein wirklich guter Grund vorliegt ein Tier zu entnehmen. Alles andere ist leider strafbar.
Wenn dieser Molch bisher in freier Wildbahn überlebt hat (es gibt auch albinotische Erdkröten, die das Erwachsenenalter erreicht haben), dann sollte man ihm das nicht nehmen. Dem Tier geht es in der freien Natur sicherlich wesentlich besser, als in den Händen einer unerfahrenen Person.
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Donnydarko
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Text

Beitrag von Donnydarko »

Der Bergmolch bleibt bis Juni im Wasser, ist aber im Gebirge noch später anzutreffen. Im Sommer bis in den Spätherbst hinein ist er an Land unter am Boden liegenden Gegenständen, wie Holz und Steinen zu finden.

Terrarienhaltung:
Der Bergmolch kann mit kleinen und gleichgroßen Molchen vergesellschaftet werden.
Eier und Larven aus dem Behälter entfernen, da sie sonst gefressen werden.
Das Frühjahr und der Frühsommer ist die interessanteste Zeit zur Haltung.
Es eignet sich ein Aquarium, das reichlich mit Wasserpest bepflanzt ist, die an der Oberfläche des Wasser eine kleine schwimmende Insel bilden sollte.
Als Bodengrund nimmt man gewaschenen Kies. Durch einsturzsichere übereinandergelegte, flache Steine ergeben sich niedere Hohlräume,die Versteckmöglichkeiten bieten. Mindestmaße des Aquariums für ein Pärchen 60 x 40 x 40 cm.
Wasserstand: 30 cm
Eine ausbruchssichere Abdeckung des Aquariums ist unbedingt notwendig.
Wasserwechsel 14tägig mit Tümpelwasser oder halb Leitungswasser, halb Regenwasser. Dabei sollte man auch den Schmutz vom Bodengrund absaugen.
Stand des Aquariums an einem Ost- oder Westfenster, aber auch an einem Nordfenster möglich.
Temperaturen durchschnittlich bei 16 – 20 Grad Celsius.
Nach der Eiablage überführt man die gesamte Pflanze mit den Eiern in ein Einmachglas oder kleines Plastikbecken.
Dieses Aufzuchtgefäß kann auch an einem Südfenster stehen.
Eine Beleuchtung ist durch eine Neonlampe möglich, jedoch nicht notwendig. Auch ein kleiner Aquarienfilter kann nicht schaden.
Keine Heizung.
Die Temperatur darf eher unter als über der angegebenen Durchschnittstemperatur liegen.

Versuchen die Tiere unter hektischen Schwimmbewegungen die Glasscheibe zu erklimmen oder halten sie sich länger auf den Wasserpflanzen auf, ist es an der Zeit, sie entfeder am Fangort auszusetzen oder das Aquarium in ein Aqua-Terrarium umzuwandeln.
Dies geschieht folgendermaßen: Der Wasserstand wird maximal 15 cm abgesenkt. Mit Kies, den man durch schwere Steine daran hindert, in den Wasserteil abzurutschen, baut man einen Landteil, der die Hälte des Behälters einnimmt. Dieser Landteil wird mit Moos, das man bei nachlassender Frische auswechselt, sowie mit Holz und Rindenstückchen, die als Versteckmöglichkeit dienen, ausgestattet. Wenn sich alle Tiere ausschließlich an Land aufhalten, kann man den Landteil auf den gesamten Behälter ausdehnen.
Der Bergmolch kann auch im Gartenteich gehalten werden.
Überwinterung: Ab Mitte Oktober stellt man das Aquaterrarium bzw. Aquarium in einen kühlen Raum, der eine Temperatur zwischen 8 und 0 Grad Celsius im Winter aufweist. Zuvor sollte ein langsames Absenken der Temperatur erfolgen, etwa durch ein Umstellen des Behälters in kühlere Räume, aber auch dadurch, daß man den Behälter auf den Balkon stellt.
Die Temperatur darf nicht unter den Gefrierpunkt fallen.
Es empfiehlt sich für die Überwinterung den Wasserstand auf die Körperhöhe zu senken und durch flache griffige Steine dem Tier die Möglichkeit zu bieten, aus dem Wasser zu kommen. Eine wichtige Vorraussetzung ist der gute Allgemeinzustand der Tiere, der sich durch eine abwechslungsreiche, vitaminreiche Kost in den letzten Wochen erreichen läßt. Dazu bestreut man am besten die angebotenen Futtertiere mitden ensprechenden Vitaminpräparaten, die im Fachhandel angeboten werden.

Futter: An Land Insektenlarven, Spinnen, junge Asseln, Nacktschnecken und Regenwürmer. Im Wasser: Wasserflöhe, Bachflohkrebse, Mückenlarven und Regenwürmer.
Nur in Notfällen auf Mehlwürmer, Tubifex und Enchyträen zurückgreifen.

Jungtierzucht: Die Jahreszeit, in der in der Regel frisch umgewandelte Molche zu erwarten sind, bietet eine Fülle von geeignetem Aufzuchtfutter. Geeignet sind dafür kleine Mücken, frisch geschlüpfte Spinnen, junge Asseln und andere Kleininsekten, die nicht hartschalig sind. Ansonsten gibt man die stummelflügelige Form der Taufliege (Drosophila) oder hin und wieder einzelne Tubifex oder Enchyträen. Als Aufzuchtbehälter für die Jungmolche genügt bereits ein kleines Plastikbecken, das man in jeder Zoohandlung erhält. Auch hier darf nicht auf eine ausbruchssichere Abdeckung verzichtet werden, die man mittels eines engmaschigen Vorhangstoffes, der mit einem Gummiring über den Behälter gespannt wird, bewerkstelligt. Die Überführung der Molchlarven in einen solchen Behälter vollzieht man, sobald der Großteil der Larven Vorder- und Hinterbeine besitzen. Mit feinem Kies wird dann die Hälfte des Behälters in einen flachen Landteil verwandelt, der flach auslaufend in den Wasserteil übergeht. Der maximale Wasserstand sollte ca. 6 cm hoch sein. Kontrolle, dass der Wasserstand nicht verdunstet!
Bis zur Umwandlung zum Jungmolch füttert man noch die bereits für den Wasseraufenthalt beschriebenen Futtertiere.
Die Metamorphose der Molchlarven kündigt sich durch kleiner werdende Flossensäume und Kiemen und die Änderung der Färbung an. Sind alle Tiere an Land, dann schüttet man den Wasserteil mit Kies zu. So ergibt sich auch die notwendige Feuchtigkeit für die frischen Jungmolche, da unter dem Kies noch Wasser vorhanden ist. Auf dem Landteil kann man Tradeskantien (in Gärtnerei erhältlich) einpflanzen oder aber auch mit frischem Moos den Bodenbelag bilden. Einen kantigen Stein als Widerlager für die Häutungen der Jungmolche und ein gebogenes Rindenstück vervollständigen die Einrichtung des Behälters.
Die Überwinterung entfällt im ersten Jahr. Damit erreicht man ein schnelleres Wachstum, so dass die Tiere im zweiten Jahr bereits in den Behälter mit den Alttieren gesetzt werden können (aber erst zur Überwinterung).

Quelle: Kurt Rimpp „Das Terrarium“. Ulmer 1990
Schneewölfin
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Beitrag von Schneewölfin »

Huhu,

ich hab mir die Sache nochmal durch den Kopf gehen lassen. Ich habe den Kleinen vorhin im Teich gesehen (übrigens sehr nah an der Stelle, wo ich ihn gestern ins Wasser gesetzt hab), und er wird dort bleiben. Ich denke, ich müsste ja noch einem weiteren Molch seine Freiheit nehmen, damit er nicht allein sitzen muss, und ihm selber eben auch.
Ich werde natürlich ein Auge auf unseren Findling haben - und hoffe, dass er ein paar schöne Jahre hier verbringen kann. Ich wüsste auch gar nicht, ob ich ihn wirklich artgerecht halten könnte - wie B. Viridis schrieb, bin ich einfach völlig unerfahren.

Noch mal zwei Interessensfragen: Wie alt werden Molche eigentlich? Und wie erkenne ich, ob unser Weißer vielleicht eine Weiße ist? Bei normal gefärbten Molchen ist das ja anhand der unterschiedlichen Farben recht einfach, aber bei ihm hier gestaltet sich das etwas schwierig.
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Das ist eine weise Entscheidung und du hast gersehen was die Alernatived wäre. So ein Molch macht auch Arbeit und man musste über Jahre die Interesse haben, sich für diese Tierart zu interessieren.
Gruss Donny
Schneewölfin
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Beitrag von Schneewölfin »

Hallo Donny,

das Interesse gerade auch an Molchen ist von Kindesbeinen an da, und ich spiele nun tatsächlich mit dem Gedanken, mir Molche von einem Züchter zuzulegen. Aber so auf die Schnelle, denke ich, würde das nicht gut gehen. Wenn ich mir eine neue, mir bisher von der Haltung her völlig unbekannte Tierart ins Haus hole, will ich mich vorher umfassend informieren können.
Und für den Molch finde ich es letztlich schöner, dass er weiter frei bleiben kann, wenn er es so gewohnt ist. Ich könnte ihm ja nie die gleichen Bedingungen bieten, die er in unserem Teich findet.
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B. Viridis
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Beitrag von B. Viridis »

Schneewölfin hat geschrieben:Noch mal zwei Interessensfragen: Wie alt werden Molche eigentlich? Und wie erkenne ich, ob unser Weißer vielleicht eine Weiße ist? Bei normal gefärbten Molchen ist das ja anhand der unterschiedlichen Farben recht einfach, aber bei ihm hier gestaltet sich das etwas schwierig.
Amphibien in freier Wildbahn erreichen im Schnitt ein Alter von ca. 5-6 Jahren.
Da geht mit ein, dass viele Individuen bereits im Larvenstadium oder später im subadulten oder adulten Stadium vom Fressfeinden verspeist werden, bei der Wanderung zum Laichgewässer überfahren werden oder in einen Gully fallen. Daraus kann man ableiten, dass die Mortalitäsrate von Lebensraum zu Lebensraum unterschiedlich ist, je nachdem welche natürlichen und unnatürlichen Strukturen den Lebensraum definieren oder welche und wie viele Fressfeinde vorkommen.
Bei guten Haltungsbedingungen im Terrarium erreichen auch einheimische Amphibien ein Alter, das häufig über die 10 Jahre weit hinaus geht.

Anhand der schlanken Körperform würde ich das Tier als männlichen Bergmolch identifizieren. Wenn er in Paarungsstimmung kommt, müsste seine Kloake deutlich größer sein im Vergleich zu einer eher flachen Kloake beim Weibchen.
Die Weibchen sind im Allgemein etwas kompakter, ihr Kopf etwas breiter und die Beine etwas kürzer.
Schneewölfin
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Beitrag von Schneewölfin »

@ B. Viridis: Ich danke dir. Ich hätte gar nicht gedacht, dass Amphibien so alt werden.
Also in der Tat ein Kerlchen - ich bin ja wirklich gespannt, ob wir irgendwann weiße Nachkommen von ihm zu sehen bekommen. Wobei so etwas sicher ausgesprochen selten ist.
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

du kannst ja machen mit dem Molch was du möchtest. Es ist deine Sache und du hast gelesen dass die Terrarienhaltung auch viel Arbeit bereiten würde.
Gruss Donny
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Benedikt
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Beitrag von Benedikt »

Donnydarko hat geschrieben:du kannst ja machen mit dem Molch was du möchtest.
Da möchte ich doch widersprechen. Ein Tier ist keine Sache, über die man einfach nach Lust und Laune verfügen kann.

Gruss, Benedikt
Schneewölfin
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Beitrag von Schneewölfin »

@ Donnydarko: Wenn es nach meinem ersten Impuls gegangen WÄRE, säße der Kleine jetzt vielleicht tatsächlich in einem Terrarium. Aber mir geht es nicht um meine Wünsche, sondern um die Bedürfnisse des Molchs.



Und nun die tolle Nachricht: Nachdem ihn nun eine Woche lang niemand gesehen hat, habe ich "Fuchur" (ich habs mir nicht nehmen lassen, ihm einen Namen zu geben :wink:) gerade eben gesehen :) Es hatte grad gewittert und ziemlich stark geregnet und gehagelt, und da saßen im Uferbereich insgesamt 4 Molche: Der Weiße, neben ihm ein weiblicher Bergmolch, soweit ich das erkennen konnte, an zwei anderen Stellen noch ein männlicher Bergmolch und noch ein weiterer weiblicher Bergmolch. Der Weiße schien mich regelrecht anzuschauen, jedenfalls kam es mir so vor.

Ich bin so glücklich, dass er noch da ist und sich scheinbar bester Gesundheit erfreut :)
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Hallo,
das freut mich sehr, dass es den Molchen gutgeht. Denke auch, dass sie bald an Land gehen . Wurzeln, altes Holz und aufgeschichtete Steine bieten gute Versteckmöglichkeiten für die Molche.
Bei uns hier gibt es sehr viele Kammolche und Teichmolche. Bergmolche aber kommen hier nicht vor. Viele Waldtümpel sind bald wieder trocken, aber das stört den Molchen nicht.
Sorry mein Netbook ist hier zu winzig und es fällt schwer mit diesem zu tippen.
Gruss Donny
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