Froschbestimmung - Boebachtungen am Gartenteich

[Springfrosch 2]

Edit: Eupatorium cannabium ist noch eine schöne spätblühende Insektenpflanze!

[Nick]

Wow danke für die ausführliche Antwort.
Jetzt muss ich aber erstmal die wissenschaftlichen Namen aufdröseln. Kenne da nur wenige von.

Springkraut sind das gelbe (also das heimische) im Wäldchen auch das kleinblütige glaube ich, aber hauptsächlich das indische vertreten. Übrigens kann man die Samen essen, die sind lecker.
Wiesenknöterich wächst an einer Stelle flächendeckend. Was auch viel wächst ist Minze, sowie Beinwell an den schattigen Stellen. Alles gut besuchte Blüten. Vorallem Beinwell zieht extrem viele Hummeln an.

Ein Freund von mir ist Landschaftsgärtner, der kommt sowieso demnächst wegen Baumfällarbeiten. Er kennt sich zwar nicht super mit Sumpf aus, aber vielleicht hat der noch Gestaltungsideen.

Die Offenfläche ist eine gute Idee, auch damit man ein bisschen beobachten kann.

Danke für Deinen Beitrag.

PS.: Wasserdost kommt ebenfalls natürlich vor, hab mir da auch Samen geholt um ihn zu verbreiten. Den Namen hab ich direkt erkannt. Das ist ebenfalls eine Heilpflanze.

[Springfrosch 2]

Freut mich, dass ich helfen konnte!

[Nick]

Hallo,
gestern habe ich die ersten Grasfrösche entdeckt. Habe die Teichpflanzen geschnitten, nochmal Laub und alte Pflanzen entfernt, dabei habe ich wohl ein paar Frösche aufgeweckt, denn am abend habe ich dann ein Pärchen und 2 Männchen gesehen. Sie waren noch ganz versteckt, aber relativ flott unterwegs. Eigentlich würde ich vermuten es ist noch zu frisch, vorallem nachts, aber die Grasfrösche sind ja sowieso sehr robust was das angeht.
Ich bin gespannt wann es richtig losgeht.

[Roman]

Ich staune !

[Naturfreund Spessart]

Hallo Nick,

hab ich mir gedacht das bald die ersten Grasfrosch Meldungen kommen. In welcher Region wohnst du eigentlich Nick, muss eine relativ niedrige milde Lage sein tippe auf Südwestdeutschland (Rhein oder Breisgau). Bei uns wirds wahrscheinlich noch 4 Wochen dauern, die Wetterlage stellt sich aktuell eh auf eher kälteres und trockeneres Wetter um.

[Froschnetz]

Bei uns in der Schweiz sind die Amphibien in den tieferen Lagen auch schon seit einigen Tagen unterwegs. Mit z.T. 15°C tagsüber, milden Nächten und Regen ist das ideales Wanderwetter. Zwischendurch ist es zwar etwas kälter und auch hin und wieder sind die Nächte frostig, aber das stört die kaum. Sie unterbrechen dann die Wanderung kurz. Ich hatte auch schon Grasfrösche gesehen, die bei wenigen °C über Null und dünnen Schneeresten unterwegs waren.

[Naturfreund Spessart]

Hier lagen die Höchstwerte bei 9 Grad die Nächte waren bis jetzt noch zu kalt für Amphibien. Die Wintermonate lagen jedoch 3 Grad über dem langjährigen Mittel ein viel zu milder Winter. Ich hoffe nicht das jetzt im Frühjahr der Winter zurückkehrt, aktuell schneit es hier sogar.
Grasfrösche orientieren sich auch am mittlerweile höher gelegenen Sonnenstand, wenn dann paar milde Nächte kommen werden sie gleich aktiv.

Dann bin ich mal gespannt, das Froschfieber hat mich noch nicht gepackt, aus der Erfahrung heraus dauert es hier meistens 4 Wochen länger als im nahe gelegenen Rhein/Main Gebiet.
Wenns dann soweit ist gehe ich dann wieder mit Eimern abends auf Rettungsmission, da hier leider keine Amphibien Zäune aufgestellt werden müssen leider einige Erdkröten dran glauben. Vielleicht finde ich dieses Jahr ein paar Helfer, zum Glück ist die Straße nicht stark befahren.

Viel Spaß an alle bei denen es schon losgeht, schickt mal paar Bilder

[Nick]

Richtig aktiv sind sie noch nicht, ich vermute das waren welche die im Gewässer überwintert haben. Sie waren unter Wasser in einer Folienfalte.
In der Gegend sind die Zäune jetzt aufgestellt, leider an der von mir seit Jahren gemeldeten Stelle immer noch nicht und das obwohl ich letztes Jahr die gesamte Wanderung dokumentiert habe und jede identifizierbare Leiche gemeldet habe (300 tote Erdkröten sind wohl zu wenig).
Wanderung ist noch keine, ich wollte heute eventuell wenn es reicht in den milderen Tallagen mal schauen ob dort schon Laich ist.
Ich selbst wohne im schwäbisch-fränkischen Naturpark, mein Wohnort liegt knapp unter 300m ü.NN.
Es gab wohl schon die eine oder andere milde Nacht, aber auch meine Igel schlafen noch tief und fest. Ich denke es dauert noch, zumal auch hier frostige Nächte gemeldet sind.

[Nick]

Zwar keine Froschmeldung, aber ich möchte dennoch eine gute Nachricht teilen. Habe mit Hartnäckigkeit die stark befahrene Wanderstrecke gemeldet, Jahr für Jahr, seit jetzt 5 Jahren. Nun bin ich auch zum NABU, einer Gruppe in der Gegend und habe von denen den Ansprechpartner beim Amt erfahren, den habe ich auch kontaktiert und meine letztjährige Dokumentation geschickt. Prompt kam eine Rückmeldung und wir haben telefoniert, sowie uns gestern nach der Arbeit am besagten Straßenabschnitt getroffen, endlich, und es scheint, das hier etwas passieren wird und zwar eventuell nicht nur ein Warnschild, sondern auch ein Zaun. Wir haben auch das Gewässer besichtigt und es war gänzlich unbekannt bisher, dass es hier eine so große Population gibt.
@Naturfreund Spessart, ich hoffe du bekommst irgendwann Unterstützung bei der Rettungsaktion, versuche es bei verschiedenen Stellen, NABU, Herpetofauna, Amphibienschutz und letztendlich bei der Naturschutzbehörde. Hartnäckigkeit kann sich auszahlen.

[Naturfreund Spessart]

Super Nachricht.

Ja meine Partnerin und der Nachbar haben schon zugesagt. Danke für den Hinweis, melde mich zuerst bei den Staatsforsten die konnten mir auch beim letzten Mal helfen.
An einem größeren See indem sehr viele Erdkröten und einige Grasfrösche laichen wurde unmittelbar nach der Laichzeit der vom Bieber verstopfte Abfluss befreit, und der Wasserspiegel sank um 40cm.
Der komplette Laich ist dann trocken gefallen nur ein paar Nachzügler haben dann noch gelaicht.

Viele Wanderer und der Pächter selber haben natürlich nichts gecheckt, verstehe als nicht wie man so unaufmerksam bzw. so ahnungslos sein kann.
Hab dann mit dem Schneeschieber 2 Stunden lang den Laich ins Wasser geschoben, wurde dann beeugt und wahrscheinlich für verrückt abgestempelt. Zu dieser Jahreszeit hält der Laich über feuchtem Untergrund ein paar Tage, daher konnten hoffentlich einige Quappen schlüpfen.

[Nick]

Das ist doch gut. Dann schaffen es mehr als ohne Deine Hilfe.

Die Austrocknungsproblematik kenne ich von hier auch. Es gibt eine Wiese, da ist eine Art Tümpel, so eine Überschwemmungsfläche. Dort laichen sehr viele Grasfrösche. Jetzt wird die Wiese aber bewirtschaftet und wenn durch die Grundwasserabsenkung nicht der Tümpel sowieso trocken fällt, dann wird auch durchs Gewässer gefahren und kräftig gedüngt. Daher sammle ich einen Teil des Laichs meist ein und bringe ihn 100m weiter an einen Waldtümpel, wo ebenfalls eine kleine Population laicht. Ich weiß so ganz erlaubt ist das nicht, aber ich kann das nicht mit ansehen, wenn da 25 Laichballen einfach zerpflügt werden. Das wäre etwas anderes, wenn es auf natürliche Art passieren würde. Zudem ist das Ausweichgewässer, nicht weit weg und der Lebensraum sehr gut für Grasfrösche: licht durchfluteter Erlenauwald mit angrenzender Schilfwiese, durchsetzt mit kleinen Tümpeln und Überschwemmungsflächen.
Dort werde ich auch komisch angesehen, wenn ich eine Tüte aus dem Gewässer voll mache, weg trage und wieder ausschütte.

[Naturfreund Spessart]

OK Klasse, vielleicht kannst du ja auch mal mit dem Bauer sprechen und ihn darauf hinweisen, würde wahrscheinlich ähnlich handeln um die Population zu retten/schützen. Was richtig beunruhigend ist, daß wir vor 10-20 Jahren deutlich stärkere Grasfroschpopulationen hatten. Das liegt an den vorkommenden länger anhaltenden Hochdruck Phasen, bei uns hatten wir die letzten Jahre häufige Apriltockenphasen und zusätzlich Kaltlufteinbrüche bis Mitte Mai. Die Populationen haben um über 50% abgenommen.
Die Erdkrötenpopulationen bleiben relativ konstant, liegt daran das sich die Erdkröten bei uns im Gebiet zu 90% Gewässer aussuchen die nicht austrocknen.
Wenn ich schonmal dabei bin, kleiner Wasserfrosch (gelbgrüner punktloser kleiner Wasserfrosch mit weißen Schallblasen), Laubfrosch, Gelbbuchunke nimmt stark ab.
Fadenmolch, Teich- und Bergmolch, Feuersalamander, Wasserfrosch, auch konstant. Seefrosch gefühlt mehr, mittlerweile auch in kleineren Gewässern vorkommend oft in Verbindung mit Wasserfrosch.
Andere Amphibienarten habe ich bei uns noch nicht entdeckt.
Bis bald

[Nick]

Das ist hier ganz ählich mit den Grasfröschen, aber in meinem Garten sehe ich eine gegenteilige Entwicklung. Als ich vor 4 Jahren hier her zog, gab es nur noch 3 Fischteiche in nächster Umgebung, wo ein paar Grasfrösche laichten, direkt im ersten Jahr legte ich ja einen Tümpel an und im Sommer einen größeren Teich, in beiden laichten ein paar Grasfrösche, also 2019 im Quelltümpel, 2020 im Gartenteich, mittlerweile habe ich ja noch 3 weitere Teiche gebaut und das Sumpfgebiet wieder als wirkliches Sumpfgebiet angelegt. Die Population hat sich hier nicht nur erholt sondern sogar ich würde sagen vervierfacht oder sogar verfünfacht (2019 ca. 6 Laichballen im Fischteich, 1oder 2 im Quelltümpel, 2020 17 Laichballen im Gartenteich, 2 im Quelltümpel, 2021 dann 2 Laichballen im Quelltümpel, 6 im neuen Tümpel und fast 30 im Gartenteich, in den Fischteichen ist jetzt weniger los, es blieb dort stabil bei 5-6Ballen im Jahr). Erdkröten haben nur einmal im ersten Jahr im Gartenteich gelaicht, da kam aber glaube ich keine einzige hoch, in den Fischteichen kam letztes Jahr nichts hoch, obwohl dort noch relativ viele Kröten laichen. Auch die Teichfrösche werden mehr, deutlich langsamer als die Grasfrösche, aber die Teichfrösche waren auch eigentlich verschwunden aus dem Ort. Von daher sehe ich es dennoch sehr positiv, letztes Jahr kamen ja mehr als nur 1-2 kleine hoch.
Auch Bergmolche sind von 1-2 Stück zu letztes Jahr bestimmt 20 im Teich angestiegen.
Auch Ringelnattern sieht man jetzt sehr oft, die Teichfrösche sind da , ich denke das wirkt sich auf ganz viel weiteres aus, z.B. habe ich kaum Schnecken, obwohl es recht feucht ist. Leider sehe ich kaum noch Feuersalamander.
Wie auch immer, wenn man den Tieren wieder Raum gibt und der Natur allgemein, dann erholt sie sich doch recht schnell und das finde ich sehr erfreulich.

Bei uns gibt es eigentlich keine Laubfrösche leider, dafür doch einige Gelbbauchunken (es gibt hier im Kreis aber auch sehr viele Schutzmaßnahmen). Letztes Jahr waren 1 oder 2 Tümpelfrösche da, gibt es auch in der Umgebung Inselartig, Seefrosch breitet sich auch aus, hab davon ja einen Stammgast, Teichfrosch würde ich als stabil bezeichnen. Es gibt auch Kammolche, Teichmolche, Feuersalamander. Da wo viel Landwirtschaft ist, sind alle Arten rückläufig, aber wo man die Natur lässt oder erhält wächst die Population wieder.
Betreue vom Angelverein aus auch mehrere Tümpel, die als Gelbbauchunkengewässer angelegt wurden, gerade da explodiert das Vorkommen von (jungen) Teichfröschen und Teichmolchen, Kammolche sind auch da, Gelbbauchunken tauchen auch wieder auf.

Also als Fazit, durch die Beobachtung im eigenen Garten und den betreuten Tümpeln habe ich eine Hoffnung entwickelt, dass nicht alles verloren ist und man auch selbst viel machen kann. Natürlich ist es dennoch schade, dass vielerorts eben nichts gemacht wird.

[Naturfreund Spessart]

Freut mich sehr. Bei uns im Garten waren bis jetzt nur Wasserfrösche, Bergmolche und im Sommer ein paar Erdkröten. Auch sind einige Zauneidechsen zugewandert, ich hoffe nur das bleibt so da der Garten von 4 Katzen regelmäßig heimgesucht wird. Die Eidechsen und Wasserfrösche sind aber zu schnell, bis jetzt wurden leider 2 Erdkröten platt gemacht und direkt vor die Tür gelegt.