Froschbestimmung - Boebachtungen am Gartenteich

[Froschnetz]

Der neue Teich sieht sehr gut aus. Denke da wird sich bald einiges einfinden.
Bei uns ist's auch ruhiger geworden, nur noch selten ein wenig Gequake.

[Nick]

Finde ihn auch ganz gut gelungen, Übung macht den Meister ist jetzt der 5. Tümpel auf dem Grundstück.
Werde noch ein bisschen Kraut aus dem anderen Teich rein werfen, vielleicht noch einen Seekanneablger, ansonsten überlasse ich ihn sich selbst und bin gespannt was sich entwickelt.

[Nick]

Jetzt gab es eine Weile gar nicht allzuviel zu berichten.
Alfred ist eine Weile unterwegs gewesen und einseitig erblindet, am Wochenende habe ich ihn aber wieder am Teich entdeckt. Die halbstarken Frösche sind alle jetzt fast ausgewachsen, ich schätze sie auf 3 Jahre, sie sind nahezu so groß wie Alfred.
Insgesamt habe ich im Gartenteich 8 Frösche gezählt ein etwas kleinerer und schön gepunkteter ist dazu gekommen, denke er ist im 2. Jahr.

Im neuen Teich ist auch ein Wasserfrosch zu finden, ebenso im total zugewucherten Tümpel vom letzten Jahr.

Hatte ja mehrmals berichtet, dass es dieses Jahr keine Weibchen gab, bzw. nur einmal für 2-3 Tage und ich keinen Laich gesehen habe, dennoch habe ich gestern mehrere ganz kleine Grünfrösche im Teich entdeckt, sie sind wirklich Fingernagelklein, einer hatte sogar noch ein Schwänzchen. Das heißt irgendwas habe ich da wohl übersehen. Freut mich aber umso mehr.

Im Garten findet man immer mal winzige Grasfröschchen, von denen haben es also auch ein paar geschafft.

[Froschnetz]

Danke für deinen Bericht. Toll, dass es bei dir doch mit Nachwuchs geklappt hat.

Bei mir habe ich kaum mehr Frösche. Die meisten sind weg. Wenigstens sind noch ein paar Jungtiere da, die z.T. schon gut 2 cm gross sind.

[Nick]

Es sind 2 kleine graue, irgendwie habe ich diese aber noch nie in groß gesehen, scheint als würden die eher gefressen werden als die grünen Artgenossen. Von den grünen habe ich 6 gezählt, diese haben auch keine Scheu bei den Großen zu sitzen, wobei die natürlich unglaublich gut getarnt sind und man wirklich sehr genau schauen muss um überhaupt einen zu entdecken. Es ist wirklich putzig denen zu zu schauen, wie flink sie sind und wenn sie wie die Großen im Wasser treiben, nur in unbeholfen.

Bei dem feuchten Wetter dieses Jahr habe ich das Gefühl die Frösche wandern viel mehr und sind auch oft im Umland unterwegs, denn sobald die Sonne mehrere Tage scheint sind mehr Tiere zu sehen. Bei Regen zähle ich meist nur 2-3 Stück, bei Sonne bis zu 9 ausgewachsene.

Komischerweise sehe ich bei mir im Garten gar keine Feuersalamander mehr, da ging doch eine Pest um. Ich hoffe ich übersehe sie nur und die Population ist nicht ausgestorben.
Trotz das keine Krötenkaulquappen mehr hochkommen sieht man ab und zu Erdkröten nachts rumlaufen, das gibt Hoffnung ob vielleicht im kommenden Jahr wieder etwas hochkommt, habe schon überlegt ob ich ein Teil des Laichs in einen Feindfreien Tümpel umsiedle, damit die Population sich erholen kann. Letztes Jahr habe ich etwas Laich aus einem abgelassenen Fischteich umgesiedelt bevor er vertrocknet, aber ich glaube da kam auch nix durch.

[Naturfreund Spessart]

Hallo Nick,
Ein richtiges Frosch Paradies hast du in deinem Garten, bin echt begeistert.
Auch die natürlichen Quellen und Sumpfzonen sind super Voraussetzungen für einen Naturgarten.

[Nick]

Heute bin ich mal über mein Grundstück gestapft, jetzt wo alles abgestorben ist. 2 Teiche sind nahezu verlandet, da wird Arbeit nötig. Ich werde wieder einige Bäume Fällen und möchte noch mehr Tümpel und Feuchtbiotope anlegen. Es gibt einige Flächen, die ich nicht vernünftig nutzen kann, weil sie so matschig sind, da soll noch etwas passieren. Ist nur immer viel Arbeit, da man ja auch noch anderes zu tun hat und oft mit dem Zurückschneiden nicht nachkommt.

Im späten Herbst habe ich noch massenweise junge Grasfrösche gesehen. Bei feuchtem Wetter waren das sicher 15 Stück/Tag. Die waren schätzungsweise vom letzten Jahr. Da hatte ich ja extrem viele Landgänger, da scheinen einige durchgekommen zu sein.
Im Teich hatten sich vor dem ersten Frost auch schon Grasfrösche eingefunden. Man hat sie nachts immer wieder gesehen.

Freue mich jetzt schon aufs Frühjahr. Hoffe ich bekomme noch ein paar Tümpel hin bis dahin.

[Nick]

Beim ausgraben eines verlandeten Tümpels habe ich Kaulquappen entdeckt. Sehen aus wie Grasfroschquappen. Das war der Tümpel, wo im Frühjahr extrem viel Grasfrösche gelaicht hatten (im Verhältnis zur Größe). Ich denke das waren welche die sich auf Grund der Masse nicht entwickeln konnten. Sie waren recht lethargisch.
Wie verhält sich das, halten die auch Winterruhe? Der Tümpel ist nicht sehr tief ich nehme an der friert durch wenn es länger kalt bleibt. Habe jetzt ein paar Spatenstiche gemacht um den Tümpel auf ca. 30cm zu vertiefen, da können sie sich hin zurückziehen. Sehr viel Hoffnung habe ich aber nicht.
Hat das hier schonmal jemand beobachtet? Haben die falls sie den Winter überleben die Chance sich nächstes Jahr fertig zu entwickeln?

[Roman]

Gute Frage.
Antwort interessiert mich auch, da es bei mir eine ähnliche Situation gibt....

[Nick]

So heute habe ich mal ordentlich gegraben. Muss jetzt mal beobachten ob und wie sich die Tümpel füllen. Sie sind allesamt im Quell-/Sumpfgebiet, das heißt aus Erfahrung nicht, dass die auch das Wasser halten. Teilweise reicht es an die Sandschicht zu kommen und schon fließt das Wasser ab. Habe aber noch Zeit für Veränderungen. Warte jetzt mal ab und schau wie es sich entwickelt.




Das ist der Weiher, wo die Kaulquappen drin waren, jetzt ist er etwa doppelt so groß, heißt ca. 4x2m.




Hier habe ich ein verzweigtes Gewirr aus Quellen frei gelegt, hier muss ich mal schauen wie es sich entwickelt.
Das ist auch noch erweiterbar, aber wie gesagt erstmal beobachten.




Hier noch ein bisschen andere Perspektive.




Und hier habe ich den allerersten Tümpel von Schlamm befreit, sowie feuchte Stellen etwas vertieft.

[Roman]

Danke für die Fotos.
Scheint ein Froschparadies zu sein/werden ?

[Froschnetz]

Super, das ist sehr schön geworden. Auch die abwechslungsreiche Gestaltung gefällt mir. Da hat sich der Aufwand gelohnt.

Kaulquappen vom Grasfrosch im Herbst sind recht ungewöhnlich. Ich weiss nicht, ob die den Winter überleben. Vermutlich sind die wegen zu hoher Dichte, kaltem Wasser oder eine Kombination von beidem zurück geblieben.
Beim Wasserfrosch hingegen, kann das durchaus vorkommen. Die überleben dann teilweise auch.
Es ist allerdings auch nicht tragisch, wenn die den Winter nicht überleben, solange es vorher genug Nachwuchs gab. Für die Population ist es vor allem wichtig, dass die gesunden und starken überleben. Wenn zu viele schwache überleben, kann das sogar kontraproduktiv sein, wenn diese dann die Qualität des Genpools negativ beeinflussen und die Population später zu wenig an die Umgebungsbedingungen angepasst ist.

[Naturfreund Spessart]

Paradies für Grasfrösche, Molche und Feuersalamander.

Kaulquappen von Grasfröschen so spät im Jahr echt sehr außergewöhnlich. Bei uns in der Region sind die meisten im Juni kleine Frösche, 2-4 Wochen danach kommen die Erdkröten.
Naja in 3 Monaten Ende März geht's bei uns wieder los.

[Nick]

Danke für die positiven Rückmeldungen.
Mittlerweile sind die Tümpel tatsächlich alle vollgelaufen. Es hat ewig nicht geregnet, dennoch haben sie genug Wasser um als Tümpel zu gelten. Das hebt meine Laune sehr und ich werde eventuell noch ein bisschen erweitern. Das Gebiet umfasst ca. +200qm, davon ist jetzt etwa ein Drittel bearbeitet. Was mich interessiert wäre dann ob Tümpel auch warm genug werden, es ist schließlich Quellwasser, bei dem Tümpel auf dem ersten Foto, klappt das über die Umleitung des Wassers über Steine, der wird im Sommer richtig warm. Wenn ich Zeit habe und es hell ist mache ich nochmal Fotos, es sieht mit Wasser schöner aus als ohne, sagt sogar meine Freundin, die zunächst eher skeptisch war. Sah halt aus wie ein riesiges Dreckloch, genau wie ich an dem Tag
Ich möchte es im Frühjahr dann bepflanzen, damit da nicht nur "Unkraut" wächst. Es dominiert Schachtelhalm, Blutweiderich, Mädesüß und Springkraut. Das sieht zwar auch ganz nett aus, wuchert aber wie der Wahnsinn. Da soll zumindest stellenweise etwas "Kultur" rein, die Idee ist etwas oberhalb einen Sitzplatz anzulegen, wo ich dann im Sommer meine Auszeit am Sumpf genießen kann und das soll nicht nur Wildwuchs sein.
Jemand eine Idee welche Pflanzen sich da anbieten? Dadurch, dass auch sehr viel Brennessel wächst gehe ich davon aus, dass der Boden nährstoffreich ist.
Schön fände ich Gräser, wie dieses Pfeifenputzgras. Schilf wäre an sich auch schön, das wuchert ja aber auch wie verrückt. Mädesüß und Blutweiderich werde ich ausreichend stehen lassen (sind auch sehr wertvolle Heilpflanzen). Habe auch an Lilien gedacht, Froschlöffel, Seekanne und weitere Gräser. Eventuell kann ich auch eine Ecke mit Rohrkolben bepflanzen, aber das wuchert ja auch relativ stark. Zwergrohrkolben habe ich im Gartenteich, den kann man ganz gut unter Kontrolle halten.

So wie es jetzt ist sind in diesem Sumpfgebiet jetzt 2 große Tümpel (ca. 3x3m und 2x2m) sowie diese kleinen Pfützen die alle unter 1qm sind. Habe noch die Hoffnung, dass die Gelbbauchunken aus den umliegenden Waldgebieten, das annehmen.
Eine ungeklärte Frage ist noch, wie ich es schaffe, den Boden so zu bearbeiten, dass ich bei Regenwetter ganz seichtes Wasser in dem Gebiet habe. Bisher saugt der Boden das einfach auf und es wird nur unglaublich matschig. Wahrscheinlich ist mir das ohne Bagger gar nicht möglich. Vermute mal ich müsste die komplette obere Matschschicht abtragen und den Boden verdichten.
Werde versuchen das dennoch irgendwie zu bewerkstelligen, mit Hacke und Schaufel.


Zu den Kaulquappen: Dieses Jahr und in dem Tümpel war ein riesiger Überschuss im Verhältnis zur Teichgröße, manche Kaulquappen entwickelten sich sehr langsam, der Teich war aber bereits im Frühjahr sehr warm. An der Temperatur liegt es denke ich nicht, es waren einfach keine Fressfeinde da. Erst im Sommer kamen junge Ringelnattern und Plattbauchlibellenlarven. Beim ausgraben jetzt fand ich auch (kleine) Großlibellenlarven und weitere Plattbäuche, kommende Saison sollte also "besser" klappen.
3 Kaulquappen habe ich mal gefangen und auf die kühle Fensterbank gestellt, will mal schauen was da rauskommt. Im Teich hätten sie vermutlich sowieso nicht überlebt. Wir hatten Nächte mit -7 Grad, der friert jetzt sicher durch und dann hat sich das eh erledigt.

[Springfrosch 2]

Moin,

sehr schönes Projekt!

Also in meinen Augen sehr gut, dass Du etwas Mädesüß und Blutweiderich stehen lässt - wie Du auch schon sagtest sind das beides sowohl schöne Heilpflanzen als auch wertvoll für Insekten! Wenn es sich nicht um das heimische Springkraut (I. noli-tangere) handelt, lohnt sich dort auch eine Bekämpfung, um die Fläche halbwegs offen zu halten. Beim Schachtelhalm kann ich verstehen, dass er nicht sonderlich attraktiv scheint, aber da Du da wahrscheinlich sowieso kaum eine Chance hast, den loszuwerden, musst Du den wohl als gegeben hinnehmen.
Mit dem Pfeifengras (M. caerulea) wäre ich vorsichtig, da es gerne dominierende Bestände bildet, wobei es Deiner Beschreibung nach auch nicht am Optimalstandort stünde. Bei Schilf und Rohrkolben stimme ich dir auch zu: Wuchert zu stark für diese Kleinstgewässer und beschattet zudem auch noch.

Iris pseudacorus neigt auch dazu sehr mastig zu werden und könnte für den Tümpel zu groß werden - hier kommt es auf Deine Pflegebereitschaft an. Nymphoides peltata wäre mir wahrscheinlich auch zu dominant und ich weiß auch nicht, ob die in solch flachen Gewässern zurechtkommt, habe ich aber keine Erfahrung mit.

Würde Dir eher zartere Pflanzen empfehlen, die nicht zu viel Schatten werfen (Butomus umbellatus, Alisma plantago-aquatica, ...)
An Gräsern könnte ich mir einige Vertreter der Gattung Scirpus vorstellen, die gerne feucht und nährstoffreich stehen.
Offene Bodenstellen am Gewässer wäre ökologisch noch wertvoll für allerlei Insekten, falls das eine Idee wäre.

Ist natürlich auch alles Geschmackssache und habe jetzt nur die letzten Bilder gesehen.

Hoffe ich konnte etwas helfen!
Lennart