Maximale Wassertemperatur bei Kaulquappen

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laurencio
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Maximale Wassertemperatur bei Kaulquappen

Beitrag von laurencio »

Hallo liebe Community

Ich habe mich hier neu angemeldet, aber ich verfolge die Beiträge schon seit einiger Zeit.

Jedenfalls habe ich dieses Jahr wieder Kaulquappen vom Bach, die ich erfolgreich zu Jungfröschen aufziehen will.

Hier meine Frage:
Da es im Moment ziemlich warm ist und ich die Kaulquappen outdoor aufziehe, frage ich euch, welche Wassertemperatur das Wasser der Kaulquappen auf keinen Fall übersteigen sollte. Also welche maximale Wassertemperatur ist noch akzeptabel, dass die Kaulquappen nicht unter O2-Mangel leiden.
Im Moment schwankt die Wassertemperatur so zwischen 19°C (Nacht) und 25°C (Tag). Ich verschone die Kaulis ebenfalls vor direkter Sonneneinstrahlung.
Ist es schlimm, falls das Wasser einmal die 30°C-Marke erreicht?

Vielen Dank für Antworten.
Gruss laurencio

PS: Ich weiss über das Halteverbot von Kaulquappen Bescheid.
Doch da ich schon viel Erfahrung in der Haltung habe und Todesfälle absolut selten sind (sogar bei Jungfröschen), denke ich, dass es kein Verbrechen ist, wenn ich ein paar Kaulquappen zu Jungfröschen aufziehe.
[u][b]Zuchtstatus der Kaulquappen (23. Mai 2009):[/b][/u]

- 16 Kaulquappen der Art Grasfrosch
- Todesfälle / Verletzungen: 0 / 0
- Alle haben Hinterbeine
- Fütterung mit Zierfischfutter
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Wenn du dir jetzt deiner Sache nicht 100 Prozent sicher bist, dann setze die Quappen wieder in den Bach zurück. Das ist besser, als ein schlechtes Gewissen zu haben, etwas falsch gemacht zu haben.
Eine Überhitzung ist für alle Tiere schädlich. Grasfrösche mögen auch keine grosse Hitze.
Welche Überhitzung des Wassers wohl schädlich sein könnte, da bin ich überfragt. Aber ich denke 30 Grad sind zu viel für Grasfroschquappen.

Ich wundere mich, warum hier noch niemand geantwortet hat.

Gruss Donny
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Benedikt
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Re: Maximale Wassertemperatur bei Kaulquappen

Beitrag von Benedikt »

laurencio hat geschrieben:PS: Ich weiss über das Halteverbot von Kaulquappen Bescheid. Doch da ich schon viel Erfahrung in der Haltung habe und Todesfälle absolut selten sind (sogar bei Jungfröschen), denke ich, dass es kein Verbrechen ist, wenn ich ein paar Kaulquappen zu Jungfröschen aufziehe.
Verboten ist verboten und bleibt verboten. Da ändert auch viel Erfahrung nichts dran.

Vorallem wenn du hier
https://www.froschnetz.ch/forum/fragen-z ... 0-s30.html
schreibst
laurencio hat geschrieben:Bei mir jedenfalls hat es Jahre gedauert (mehrere Aufzüchte) von Kaulquappen, bis ich nun die Kaulquappen / Frösche mit gutem Gewissen aufziehen kann. Zuerst starben bei mir sehr viele Tiere, weil ich mit den Aufzuchtbedingungen nicht vertraut war, nicht das richtige Futter gab oder schlichtweg zu wenig Zeit investierte.
Genau deswegen ist die Haltung eben verboten! Weil zu viele Leute ohne Erfahrung Kaulquappen und andere Amphibien halten und diese dann elend verrecken.

Gruss, Benedikt
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Diese Antwort gefällt mir. Ich selbst traue mir auch nicht zu, meine Quappen selbst aufzuziehen. Ich warte bis die Quappen aus den Eiern geschlüpft sind und sie werden dann ausgewildert. Besser, als die Eier (ein Teil ist jetzt in einem gesonderten Aquarium auf dem Balkon) jetzt auszuwildern, wegen der Stockenten und Fische. Ich werde sie in Schüben an drei guten Stellen auswildern, wo sie sich verstecken können. Die Frösche können sich später noch selbst entscheiden, in den Stadtkanal mit den vielen Goldfischen zu wandern.

Aber ich verstehe voll und ganz, wenn jemand Quappen aus einem ausgetrockneten oder verseuchten Weiher rettet und sie bewahrt, bis ein geeignetes Gewässer gefunden ist.
Gruss Donny
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laurencio
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Beitrag von laurencio »

Natürlich bin ich inzwischen auch dagegen, dass man Kaulquappen ohne Aufzuchterfahrungen hält.

Doch dieses Jahr bin ich mir sicher, dass ich etwas gutes getan habe, als ich Laich aus dem Bach holte. Denn wenige Tage danach sah ich mir die Stelle mit dem Laich am Bach noch mal an und siehe da: Die meisten Eier lagen trocken und der Rest war nur noch ein nicht überlebensfähiger Klumpen (Ich weiss zwar nicht wieso) und die Kaulquappen am Bach sind nicht geschlüpft!
Als dann meine Kaulquappen geschlüpft waren, habe ich hunderte freigelassen (in der Nähe des ehemaligen Laichs) und behielt 16 Tiere.

Als ich dann Wochen danach nach den freigelassenen Quappen am Bach nachsah, sah ich an dieser Stelle keine mehr. Vielleicht wurden sie weggeschwemmt, vielleicht wurde das Wasser verseucht, wahrscheinlich leben die meisten nicht mehr! Ich kann nur Vermutungen aufstellen.

Jedenfalls geht es meinen 16 Quappen sicher besser als allen anderen, die freigelassen wurden, nicht die Rede vom abgestorbenen Laich.

Ich verstehe deshalb überhaupt nicht, wieso ich nicht 16 Quappen zu gesunden und gutgenährten Jungfröschen aufziehen sollte, die höchstwahrscheinlich eine gute Überlebenschance haben.
Es ist gut möglich, dass es sogar die einzigen Jungfrösche dieses Jahr in meinem Bachgebiet sein werden, da die genannte Laichstelle die einzige war, die ich entdeckte!

Ich hoffe, ihr versteht meinen Haltungsgrund.
Gruss Laurencio
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Hallo,
wie ist das mit dem sog. Growdingeffekt, von dem ich hier öfters gelesen habe? Wieviel Quappen kann man in einem Aquarium halten, so dass sie normal wachsen?
Gruss Donny
alex
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Beitrag von alex »

wie ist das mit dem sog. Growdingeffekt, von dem ich hier öfters gelesen habe? Wieviel Quappen kann man in einem Aquarium halten, so dass sie normal wachsen?
2 Quappen pro Liter Wasser
5 Quappen pro Liter Wasser wenn man gut füttert und alle 3-5 Tage einen Wasserwechsel macht.

Die grösten Jungfrösche resultieren bei einem Verhältnis von 1 Quappe /10Liter Wasser.
Auch ein möglichst grosses Temperaturspektrum (von 10-30°C) in dem die Quappen Ihren Aufenthaltsort frei wählen können kommt der Metamorphosegrösse zu gute.

Gruss Alex

P.S. Am Wochenende verbringe ich die Zeit in der "Natur" nicht am Kombi,
darum überlasse ich das Antworten den Kombi-süchtigen.
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Benedikt
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Beitrag von Benedikt »

Vielleicht war es eine gute Tat, vielleicht auch nicht. Man könnte auch so argumentieren: Diese Frösche haben im Bach an der falschen Stelle abgelaicht. Nämlich dort, wo der Nachwuchs keine Chancen hat. Nun "rettet" man den Nachwuchs und fördert so potenziell das Laichen am falschen Ort. Ist das sinnvoll?

Mit der Aufzucht hat Laurencio viel Zeit in die Amphibien investiert. Aber diese Zeit wäre wahrscheinlich mit andern Aktionen sinnvoller eingesetzt worden. Vielleicht hätte er durch Mithilfe bei einer Krötenzaunaktion in der gleichen Zeit viel mehr Amphibien retten können?

Gruss, Benedikt
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Danke für die Antworten. Da reicht mein Becken auf dem Balkon. Ich will sowieso nur 3 selbst aufziehen. Bloss bis jetzt ist noch keine Larve geschlüpft.
Wie ist das eigentlich in der Natur? Schadet Innzucht eigentlich einer Population? Weil dieses Jahr ein sehr schlechtes Seefroschjahr zu sein scheint. Und Teichfrösche habe ich am Teufelssee auch noch nicht gesehen? Andere berichteten auch, dass ihre Privattümpel dieses Jahr nicht von Fröschen heimgesucht wurden.
Gruss Donny
alex
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Beitrag von alex »

Ja, Inzucht bedeutet immer ein Verlust der Diversität was sich auf die Anpassungsphähikeit auf veränderte Umweltbedingungen und Krankheiten negativ auswirkt.

Zur Entwicklung ferner Populationen kann man nur schwer eine kompetente Aussage treffen, zumal der Populationsverlauf in meiner Region seit 4 Jahren steil nach oben zeigt.
Generell ist jedoch ein weltweiter Rückgang der Amphibien zu verzeichnen.

Wenn Du den Amphibien wirklich helfen willst musst Du aktiv werden, dann kann man schon einiges erreichen.
Aber es kostet einiges an Schweiss und viel Beharlichkeit in Behördenangelegenheiten.
Gruss Alex
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Hallo,
danke für Antwort.
Gerade habe ich gesehen, dass die ersten Quappen geschlüpft sind. Ich bin mit der Lupe rangegangen, weil dort etwas an der Scheibe klebte. So winzig. Sie sind erst wenige Millimeter lang, kaum zu erkennen. Algen und Wasserpflanzen sind drin, so dass sie gleich Nahrung haben. Dieses Fischfutter habe ich mir gemerkt (Spirolina) so hiess das. Gut, dass das doch keine tauben Eier waren.
Gruss Donny
alex
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Beitrag von alex »

Spirulina zählt man zu den Bakterien (früher zu den Algen)
und ist in fast allen Tetra-Fischfutterprodukten enthalten.
Für die Kaulis reicht schon ein billigeres Fischfutter.
Gruss Alex
raha1
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Re:

Beitrag von raha1 »

Benedikt hat geschrieben: Aber diese Zeit wäre wahrscheinlich mit andern Aktionen sinnvoller eingesetzt worden. Vielleicht hätte er durch Mithilfe bei einer Krötenzaunaktion in der gleichen Zeit viel mehr Amphibien retten können?
Hallo,
meiner Meinung nach sind diese Krötenzaunaktionen wirklich nur blinder Aktionismus. Die Zeit wäre anderweitig z.B. Biotobpflege Neuanlagen (richtige Partei wählen!) besser investiert. Klar haben die Teilnehmer danach ein besseres Gewissen quasi Absolutionserfahrung aber das Problem ist nur kurzfristig aus der Welt. Im Nächsten Jahr steht es wieder an. Gleiches Problem wie bei den Kaulquappen die Zuhause großgezogen und dann nach abgeschlossener Entwicklung in einer völlig unbekannter Welt ohne Bezug zum Laichgewässer ausgesetzt werden. Nicht falsch verstehen Pädagogisch finde ich alles sehr lobenswert und für das Verhältnis Mensch zu Tier auch gut. Gerade für Kinder können solche Erfahrungen sehr prägend sein was dem gesellschaftlichen Verständnis dieser Tiere gegenüber dann sehr dienlich ist.

Das wichtigste ist das Biotop an geeigneter Stelle mit entsprechender Vernetzung zu weitern Biotopen über entsprechende Trittsteinbiotope. Wenn nun mal eine Landstraße/Autobahn ein Biotobverband zerschneidet ist das erst mal so. Wichtig ist dann aber wie z.B. in Österreich, dass immer entsprechender Ersatz geleistet wird. Also neues Biotop, weg von der stark befahrenen Straßen. Dann haben die Tiere die Möglichkeit sich umzuorientieren.
Meiner Meinung nach ist aber z.B. die Landwirtschaft ein oft vernachlässigter viel gravierender Aspekt. Wer kennt nicht das Lied "Im Märzen der Bauer die Röslein anspannt... ." ! März ! gerade zur Amphibienwanderung nur sind das heutzutage kein Röslein mehr sondern riesige Landmaschinen. Wenn ein 6m oder 8m Breiter Kultivator die Oberfläche im Eiltempo zerfräst und zerkleinert da kreucht und feucht danach nix mehr! Da gibt es kein entrinnen - die riesigen zig Hektar große Flächen sind dann quasi steril gemacht. (Intesivlandwirtschaft)
Ich kenne da so einige Beispiele wo sich das "Krötenzaunaufstellen" dann von alleine erledigt hat. Es stimmt mich immer sehr sehr Traurig wenn die nächste Wiese zum Maisacker umgepflügt wird. Aber Heu und Gras wird scheinbar aufgrund der rückläufigen und kaum noch praktizierten Tierhaltung (Kühe Pferde) der wenigen verbliebenen Bauernhöfen nicht mehr benötigt. Ich hoffe, dass hier umgehend ein Umdenken eintritt! Ich könnte heulen gerade der Mais mit dem Problem des Maiswurzelbohrers.
Meiner Meinung nach (so muss ich das Scheiben) hat die Verwendung des Pflanzenschutzmittels Clothianidin zu massive Kollateralschäden bei Bienen, Insekten geführt. Dieses Jahr habe ich erst eine Biene gesehen und bin täglich draußen unterwegs - alle weg! Hier stimmt doch aktuell was ganz und gar nicht!
Lieber ein Frosch in der Hand als ein Spatz auf dem Dach!
Chiara
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Registriert: Mo, 09.04.2018 16:30

Re: Maximale Wassertemperatur bei Kaulquappen

Beitrag von Chiara »

Ich züchte Sie auch, naturgemäß und die habe Spaß, bin 13 und mache das seit meinenicht 4 Lebensjahr
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