Laubfroschlaich in Regentonne

Amphibien im Gartenweiher und andere künstliche Gewässer
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Froschnetz
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Froschnetz »

Verschieden farbige Laubfrösche kommen durchaus vor, von braun über grau bis marmoriert. Die Farben können sich auch je nach Temperatur und Stimmung ändern. Meist ist es aber schon das uni Grün.

Es freut mich, dass wenigstens ein Teil des Laichs etwas geworden ist. Ich drücke die Daumen, das die Qaulquappen möglichst vollständig durch kommen. Mit zufüttern würde ich noch etwas warten, an der Tonne sollten sich noch genug Algen befinden. Sonst kannst du ja mal in 1-2 Wochen testen, ob sie die Tomaten schon annehmen.

Dass sie am Boden laichen finde ich eher ungewöhnlich. Normalerweise fixieren sie die Laichballen an Wasserpflanzen oder Steinen. Könnte aber sein, dass die dort nicht gehalten haben und abgesunken sind.
Jan Meyer
Froschnetz
Lioba
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Danke für deine Antwort, Jan. Tatsächlich habe es dann noch einfach mal probiert mit den Tomaten, teils gehen sie dran, den Magen werden sie sich ja hoffentlich nicht verderben können. Leider habe ich einen Egel in der Tonne, den ich nicht erwische, ich hoffe, er setzt den Quappen nicht zu sehr zu. Hatte übrigens auch beobachtet, dass die Wasserläufer an dem Laich saugen.

Es sind ca. 100 Stück in der Tonne, nicht viel aber besser als nichts. Ich möchte rasch ein großes Nahrungsangebot bereitstellen, die Wasserpest habe ich ja z.B. auch aufgehoben, denn sie sind ja schon relativ spät dran. Ab wann würdest du Fischfutter zugeben?

Aus dem Trog kommt tatsächlich nichts, ich hab eine Quappe mal gesehen, aber auch die ist unauffindbar, ich denke da sind zu viele Fressfeinde drin (und vielleicht tatsächlich etwas wenig Sauerstoff), u.a. ein Gelbrandkäfer, diesmal wirklich, und Libellenlarven, die ich ja schon auch unterstütze (die Libellen meine ich). Ich hab ein lachendes und ein weinendes Auge dabei, dass es diesmal nicht geklappt hat, denn die Reife der Frösche im Trog fällt immer zusammen mit der zweiten Mahd auf dem Feld und ich befürchte, dass dort ein Großteil umkommt.

Ich bin insgesamt nicht sehr entspannt, weil die Population wohl schon recht klein ist und eigentlich mitten in einer Siedlung und ich möchte eigentlich nicht erleben, dass sie hier "aussterben". Auch sind wir hier wohl der einzige Ort, an dem sie sich fortzupflanzen versuchen, denn ich höre sie nur bei uns. Ich vermute auch, dass sie andernorts bekämpft würden, sie sind den Leuten einfach zu laut.

Vielleicht setze ich mich mal mit dem Naturschutzbund in Verbindung, vielleicht gibt es eine Kartierung des Vorkommens, weil mich schon interessieren würde, wo sie herkommen.

Liebe Grüße

Lio
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Froschnetz
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Froschnetz »

Ab wann würdest du Fischfutter zugeben?
Ab ca 5mm Rumpflänge kannst du es mal versuchen. Einfach erst mal nur wenig aufs Wasser streuen und schauen ob sie es fressen. Wenn sie es liegen lassen, würde ich ein paar Tage warten bis zum nächsten Versuch.
Vielleicht setze ich mich mal mit dem Naturschutzbund in Verbindung, vielleicht gibt es eine Kartierung des Vorkommens, weil mich schon interessieren würde, wo sie herkommen.
Ist eine gute Idee. Die sind sind sicher ebenfalls interessiert daran, wo Laubfrösche vorkommen.
Jan Meyer
Froschnetz
Lioba
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

o.k., dann weiß ich Bescheid. Sie wachsen brav, 5 mm könnten sie schon haben. Die Wasserpest gestern wurde sehr gut angenommen und Tomaten fressen sie ja quasi schon von Anfang an. Ich berichte weiter, wenn ihr wollt...

Liebe Grüße

Lio
RINTINTIN
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von RINTINTIN »

Danke für den spannenden Beitrag. Wäre toll wenn Du weiter berichtest.
Eine Kartierung hier im Forum fände ich ziemlich klasse, wo jeder die gesichtete Art eintragen könnte. Wäre vielleicht eine gute Möglichkeit tatsächliche Bestände zu erfassen?
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Froschnetz
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Froschnetz »

Lioba hat geschrieben: Mo, 14.06.2021 08:19 Ich berichte weiter, wenn ihr wollt...
Sehr gerne
Eine Kartierung hier im Forum fände ich ziemlich klasse, wo jeder die gesichtete Art eintragen könnte. Wäre vielleicht eine gute Möglichkeit tatsächliche Bestände zu erfassen?
Dafür gibt es schon Meldestellen, in der Schweiz z.B. ist es beim CSCF. Abrufen kann man sie dann hier: http://lepus.unine.ch/carto/70120.
Für Deutschland weiss ich es leider nicht, es gibt aber sicher etwas vergleichbares. Hier im Forum nochmals Meldungen speziell zu sammeln, macht keinen Sinn.
Jan Meyer
Froschnetz
Nick
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Nick »

Bin auch für weiter berichten.

In Deutschland, Baden-Württemberg geht es über http://www.herpetofauna-bw.de/ dort kommt man zu einem Tool MultibaseCS und kann es dort machen.
Lioba
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Danke Jan und Nick für die Links!
Ich hab etwas recherchiert, und fand es mühsam. Viele Daten sind auch nicht einfach so zugänglich. Ich hab aber, da bei uns in der Siedlung gerade ein Bebauungsplan aufgestellt wird und die zweite Auslegung vorliegt, mir diverse Relevanzprüfungen dazu angesehen, und bin dort tatsächlich auf eine Erfassung des Europäischen Laubfrosches an einem Teich ganz in der Nähe gestoßen. Den suche ich mal. Unsere Laubfrösche haben sie allerdings nicht registriert. Werde mal mit der unteren Naturschutzbehörde Kontakt auf nehmen, aber nicht an der Gemeinde vorbei, die könnten das sonst falsch auslegen.

Ansonsten habe ich rote Bröckchen in der Tonne entdeckt und frage mich, welche Tiere daraus schlüpfen werden, die möglicherweise meine Quappis fressen. Denen geht es soweit gut. Ich lade später noch mal Fotos hoch (auf Seite 6 sind ja schon welche) zu Demozwecken. Teichfrosch Ludwig hält uns auch die Treue, hoffentlich bleibt er nicht bis nächstes Jahr sonst war es das wahrscheinlich mit den Laubfröschen. Er er ist übrigens ziemlich scheu, wo die Laubfrösche anscheinend mehr auf Tarnung setzen, flieht er lieber.

Lio
Lioba
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Hallo Froschfreunde,
wollte weiter berichten und mich rückversichern.
Den Kaulquappen geht es ganz gut, allerdings hatte ich gehofft, dass sie ein bisschen aufholen bei guter Fütterung, aber das ist leider nicht der Fall. Letztes Jahr gab es um die Zeit schon welche mit Hinterbeinchen, da tut sich noch nichts und ich hab auch noch ganz kleine dabei, die doch später noch geschlüpft sein müssen. Es sind mindestens 120, vielleicht mehr.

Frage nun: Ich habe sehr viele Fadenalgen sind es glaube ich, in der Tonne, die ich überwintert habe. Sie vermehren sich explosionsartig, die Quappis fressen sie auch gerne, und halten sich in den Algen auf, trotzdem wollte ich vorsichtshalber fragen, ob es problematisch werden kann, wenn es zu viele werden (Wasserqualität und auch Bewegungsspielraum). Das Wasser ist klar und riecht auch nicht, aber ich kenne mich nicht genug aus.

Ansonsten mögen sie die Tomaten, mit Fischfutter bin ich sehr sparsam, auch, weil es nur ein Teil der Kaulquappen annimmt. Völlig verrückt sind sie nach - ich weiß gar nicht wie ich das nennen soll, grünem glibberartigem, moderig wirkenden Bewuchs, den ich aus dem Trog immer wieder versuche, in die Tonne zu bringen.


Das ist übrigens "Ludwig", der hat sich inzwischen wieder verabschiedet, man sieht auf dem Bild ganz gut, was ich mit dem "Glibber" meine.

Bild


Da mampfen sie den Modder


Bild


Das sind die orangenen Klümpchen, von denen ich gesprochen habe. Ich glaube inzwischen, dass es Wasserschneckeneier waren. Auf jedenfall sind die Klümpchen weg und ganz viele kleine Wasserschnecken in der Tonne

Bild


Liebe Grüße

Lio
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Froschnetz
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Froschnetz »

Solange die Kaulquappen noch mehrheitlich frei schwimmen können, sind die Fadenalgen kein Problem. Wenn sie aber ziemlich dicht werden, würde ich ein Teil entfernen.
Das glibbrige Zeug sind auch Algen, die auf den Pflanzenteilen wachsen.
Jan Meyer
Froschnetz
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grenouille
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von grenouille »

Das Glibberige ist die Algenblüte. Normal ist sie im April und dann wieder im Juni, manchmal auch nochmals im September, je nach Witterung. Aber in diesem Jahr ist wohl alles ein wenig verschoben.
Wenn es bei euch so viel regnet und ständig feucht ist wie bei uns, dann ist es gut möglich, dass die Algen sich schneller entwickeln als sonst im Hochsommer... Bei mir im Schwimmteich sind sie auch zahlreicher als üblich um diese Jahreszeit. Der Algenwuchs ist ein ziemlich komplexer Prozess, abhängig vom System im Gewässer. Es braucht ein Gleichgewicht an Mikroorganismen, Pflanzen, Tieren, Nährstoffen und dazu eine günstige Witterung, um sie in Schach zu halten. Wenn sie zu oft oder zu lange blühen, wäre es besser wenigstens einen Teil zu entfernen.
Herzlichen Gruss
Susann
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Danke Susann, wieder was gelernt. Die Quappen sind völlig verrückt danach, leider sind die Blüten ein bisschen schwer vom Trog in die Tonne zu transportieren.
Im Frühjahr dachte ich, es stimmt was nicht mit der Wasserqualität im Trog, aber dieses Jahr ist das Wasser erstmals total klar, sonst war es immer grünlich-bräunlich.
Auch in der Tonne kann man noch durchsehen, aber da wächst ja nichts im eigentlichen Sinn, außer den Fadenalgen halt. Was ich diesmal auch habe sind Wasserlinsen (Entengrütze), die nagen die Quappis auch gerne an. Trotzdem wünschte ich, sie wären etwas weiter in der Entwicklung. Schon fast Mitte Juli und noch keine Hinterbeinchen in Sicht. Was tierisches Eiweiß angeht, weiß ich nicht so recht, was ich ihnen Gutes tun kann, das mit dem Fischfutter funktioniert dieses Jahr nur bedingt.

Liebe Grüße
Lio
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Froschnetz »

Das letzte Jahr war es schon deutlich wärmer und das wirkt sich stark auf das Wachstum aus. Die kühlere Witterung kann durchaus ein paar Wochen ausmachen. Ich würde mir da aber noch keine Sorgen machen, sie sind noch nicht sonderlich spät.
Bei mir kann ich die ersten mit Vorderbeinen ausmachen, andere hingegen haben auch noch keine Hinterbeine. Es wurde aber auch im Abstand von rund 2 Wochen gelaicht.
Die Algen vom Trog zu füttern ist sicher eine gute Idee. Fischfutter funktioniert meistens, manchmal aber nicht. Das hatte ich auch schon. Warum weiss ich allerdings nicht.
Jan Meyer
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Was, deine Laubis haben schon Vorderbeine? Da sind meine weit von weg.

Oder? Du meinst doch Laubfrösche, die anderen müssten ja längst fertig sein?

Hab jetzt allerdings schon ein paar gesehen hinten mit ganz kleinen Stummelchen. Und das Mäulchen ist auch schon ziemlich prominent bei manchen...Trotzdem sind sie relativ spät, finde ich, vor allem, weil man nie weiß, wie der Herbst wird. Es sind nicht so viele, so dass es möglichst nicht so viele Verluste geben sollte...Die Population ist klein...

Eine Frage noch: Meinst du /meint ihr, ich kann auch mal eine tote Nacktschnecke füttern? Ich töte keine Tiere, auch keine Schnecken, aber ab und zu finden wir eine tote Nacktschnecke, auf die vermutlich jemand aus Versehen draufgetreten ist. Muss man die erst entschleimen? Ich würde meinen Quappis gerne ein bisschen tierisches Eiweiß gönnen.

Für meine Katzen verfüttere ich manchmal rohe Hühnerherzen. Wäre das eine Option? Da es allerdings keine Bioware ist, weiß ich nicht so recht...

Viele Grüße
Lio
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Froschnetz »

Die Laubfrösche kommen nun schon raus.

Bild


Die Wasserfrösche hingegen sind noch nicht so weit, sofern ich überhaupt noch Kaulquappen entdecken kann.

Nacktschnecken kannst du verfüttern, einfach nur wenig. Fleisch fault relativ schnell im Wasser und dann stinkt es. Am besten eine nicht allzu grosse Schnecke nehmen oder einen kleinen Wurm oder ähnliches.
Jan Meyer
Froschnetz
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