Grasfrosch

[Naturfreund Spessart]

Erster Grasfroschlaich bei uns in der Region leider trocken gefallen und 1/3 erfroren.

[Naturfreund Spessart]

Der Bieber schafft viele neue Lebensräume für Amphibien, hier hat er kleine Bäche in richtige Tümpellandschaften verwandelt. Die alten Laich Plätze der Grasfrösche sind aktuell schon wieder fast trocken.

[Nick]

Gestern war ich die bekannten Stellen besuchen, wo auch der meiste Laich trocken fällt. Tatsächlich habe ich nur einen trocken gefallenen Ballen gefunden. Dafür 2-3 Ballen, wo bereits schlüpfende Kaulquappen zu sehen waren, die müssen in der Warmphase im Februar gelegt worden sein, mich wundert, dass er weder trocken fiel noch erfroren war. Zusätzlich ganz frische Ballen. Natürlich auch einen jagenden Graureiher. Ein Männchen hat tapfer am Laichballen verharrt und wollte auch nicht abtauchen als wir kamen.


Die vom Biber geschaffenen Lebensräume sehen wirklich schön aus. Aber schade um den Laich, hoffentlich kommt der Rest durch.

[Naturfreund Spessart]

Das ein Grasfroschmännchen den Laich regelrecht bewacht hab ich schon oft beobachtet, die sind als bis zum Schlüpfen der Quappen am oder unterm Laich.

Das Foto hab ich gestern an einer größeren Pfütze in Waldnähe gemacht.

Sorry das ich hier so aktiv bin, find das Froschnetz einfach cool.

[Nick]

Ich find's cool, dass du so aktiv bist

Habe auch ein paar Bilder gemacht, muss sie aber noch verkleinern, um sie hoch zu laden.
In meinem Gartenteich geht es derzeit ziemlich ab, jeden Tag kommen neue Paare und es sind bereits 10 Laichballen abgelegt worden. In jedem Tümpel den ich gebaut hab sieht man nachts Grasfroschmännchen und im richtigen Gartenteich war gestern Grasfroschkonzert. Das dumpfe Knurren ist total beruhigend. Die Männchen sind vornehmlich um den Laich herum positioniert, ich denke sie warten da auf ihre Chance ein Weibchen zu bekommen.

[Naturfreund Spessart]

Im Wald sind mehrere Tümpel gespeist von Quellwasser, dieses Jahr sind die Grasfrösche sehr früh dran bei uns. In diesem Gebiet gibt's zum Glück keine Austrocknungsprobleme. Trotzdem wäre es besser wenn die Grasfrösche Ihre Eier etwas tiefer ins Wasser setzen was mir zusätzlich aufgefallen ist, in einigen Gelegen sind frische Ballen auf ältere Ballen abgelegt. Vielleicht weiss unser Frosch Administrator warum das so ist.

[Nick]

Diesselbe Beobachtung habe ich auch gemacht. Ein Ballen lag sogar am Ufer, andere auf dem anderen. Wäre schön eine Antwort darauf zu bekommen. Im Normalfall "verwächst" sich das ja, wenn der Laich sich mit Wasser vollgesogen hat rutscht der andere nach. Vorallem wenn die Sonne scheint, haben die oberen Eier ja Wärmevorteile. Aber merkwürdig sieht es aus.

Das sind wirklich schöne Gewässer bei Dir und sehr stark besucht von den Grasfröschen. Was für Amphibien sind da noch unterwegs?
So früh finde ich das gar nicht, letztes Jahr waren im Februar schon mehr Tiere aktiv. Allerdings war es auch viel wärmer. Dieses Jahr wirkt es eher wie eine Explosion. Habe jeden Tag mehr Ballen im Gartenteich, heute morgen sind wieder mehr als 7 dazu gekommen auf den ersten Blick unten war ich nicht, da schaue ich nachher mal. 2 waren ebenfalls einfach oben drauf gelegt. Letztes Jahr hat es sich durch die Kälteeinbrüche und den frühen Start länger herausgezogen. Da kamen die Ballen über mehrere Wochen.

[Nick]

Ich glaube die Bilder passen hier ganz gut rein:











Hier ganz liebestoll 3 auf einmal sie konnten sich kaum fortbewegen und in Panik sind sie dann herumgekullert




Hier nochmal vielleicht erkennt man es besser.




Hier hab ich den Spielverderber gemacht




Das war der obere...wunderschöne Arme hat er. Schaut ganz böse.




Das waren die ersten, die ankamen. Unwissentlich, dass die beiden da sind haben wir den Teich vergrößert und umgestaltet, schließlich war da noch Randeis und ich dachte nicht das die schon wandern. Bilder lade ich in anderen Thema hoch.
Nachts im Taschenlampenschein sieht man dann doch mehr als tagsüber. Dabei haben wir auch noch Kaulquappen vom letzten Jahr entdeckt. Quicklebendig.







Die beiden waren auch da.

[Naturfreund Spessart]

Hallo Nick,

richtig kräftige und gesunde Grasfrösche hast du in deinem Gartenparadies, freut mich.

Wir haben sehr viele Waldseeen und Quellen. An dieser Stelle entspringt im Wald auf circa 400m NN eine Quelle, diese speist 6 Teiche/Weiher, der 7 ist ein See der liegt dann auf 300m NN. Weiter Berg ab unzählige Tümpel und Weiher mittlerweile von einem Bach durchströmt mit mehreren Quellzuflüssen weiter unten ein breiteres offenes Tal mit überschwemmten Sumpfwiesen und auch tieferen Stellen dann auf 200m NN.

Auf 400m in den kalten kleinen Weihern :
Grosse Grasfrosch Populationen, in den kleineren Becken Bergmolch und Feuersalamander

Auf 300m in dem See :
Grosse Erdkröten Populationen, sonst nichts da Fische dort herum schwimmen

Auf 200m im Tal:
kleiner Wasserfrosch (ausschließlich), bis jetzt keine Vermischung mit Wasserfrosch oder Seefrosch. Teichmolch, Fadenmolch und Laubfrosch.

Im Tal unten gibt's noch Zauneidechse, Waldeidechse, Ringelnatter, Schlingnatter und Blindschleichen natürlich.


Was ich bei uns in der Region noch nie gesehen habe ist Rotbauchunke, Moorfrosch, Kreuz- / Wechsel- und Geburtshelferkröte. Hab auf der Amphibienkarte mal geschaut, Rotbauchunke und Geburtshelferkröte gibt's hier eh nicht.

[Nick]

Ja, vorallem die Weibchen sind sehr groß hier. Das ist in der Umgebung fast nirgends so. Das sind richtige Brummer. Erst die letzten Paare waren dann kleiner.
Hier scheint jetzt eine Pause zu sein oder aber die Grasfrösche sind bereits durch, es gibt aber auch Nachtfrost hier, der Gartenteich-Laich hat schon Frostschaden. Im Gartenteich sind aktuell 17 Laichballen (wie letztes Jahr), im neuen Tümpel (oder mittlerweile schon Teich) sind 12 Laichballen (letztes Jahr 6) in einem der neuen Sumpfgewässer ist einer (letztes Jahr gabs das Gewässer nicht) und in dem aller ersten Quelltümpel sind 2 Stück (letztes Jahr ebenso 2), heißt 32 Laichballen zu letztes Jahr ich glaube 25. Der Bestand scheint sich einzupendeln bzw. leicht zu steigen.
Die Nachzügler Laichballen lagen alle auf dem (sehr eng begrenzten) Fladen im Gartenteich, das machen die wohl gern so. Im Tümpel liegt der Laich relativ verteilt auf 4 Stellen.

Sehr artenreich bei dir. Das ist schön. Hoffentlich bleibt das so.

[Naturfreund Spessart]

Massive Auswirkungen des Betonhochs seid knapp 4 Wochen.
Früher gab's von 5 Jahren vielleicht 1 Jahr mit diesen Trocken Phasen, mittlerweile ist es umgekehrt. Wie sehen die Beobachtungen bei den anderen Mitgliedern aus?
Es gibt's zwar aktuell schwerwiegendere Probleme aber vielleicht lenkt das ja etwas ab.

[Nick]

Ist hier ganz ähnlich. Habe aber das Gefühl, dass es doch auch gar nicht so schlecht ist, wenn es kalt und trocken ist bevor die Wanderung richtig losgeht, so dass die Laichgewässer die sonst genutzt werden ausgetrocknet sind und Ausweichgewässer mit mehr Wasser gewählt werden. Richtig toll ist das zwar nicht, aber doch eine Anpassung.
Bei mir im Garten kommt eigentlich nahezu immer genug Wasser, sodass die Tümpel, zumindest nicht alle, gar nicht austrocknen und kaum Laich austrocknet. ich glaube nur ein Ballen liegt grenzwertig am Rand.
In der Umgebung hatten die Frösche, die ich gesehen habe fast alle in tiefere Ausweichgewässer gelaicht.

[Naturfreund Spessart]

Ja hier sind die Grasfrösche zu 90% durch mit dem Laichen, die Trockenphase hätte also früher kommen müssen damit Sie ausweichen können.

Anscheinend sind die Grasfrösche bei dir im Gebiet flexibler und anpassungsfähiger. Hier laichen viele in Ihren ursprünglichen Pfützen die dann bzw. aktuell schon austrocknen obwohl 5m nebenan Tümpel sind, welche nicht austrocknen.

Kann mir das nur damit erklären, dass die Frösche darauf spekulieren dass sich die Quappen in wärmeren Pfützen schneller entwickeln und weniger Feinde wie Molche und Libellenlarven vorhanden sind.

[Nick]

Das kenne ich auch, man denkt so mit seinem Menschenverstand, hey laich doch da drüben hin, da verschwindet das Wasser nicht! Aber das tun sie nicht.
Die Gelbbauchunkengewässer (4 ca. 1m² Tümpel), die ich betreue werden auch immer von Grasfröschen als Laichplatz genutzt, da liegt fast mehr Laich als Wasser drin und sie trocknen regelmäßig aus. 10m weiter ist ein kleinerer Weiher, der nicht austrocknet, der beherbergt zwar auch Molche, aber soviel Laich wie da liegt würden das dennoch genug schaffen, da laichen sie aber nicht. Da setze ich im Sommer, wenn die Tümpel am austrocknen sind ab und zu ein paar Kaulquappen um, aber eigentlich sollte das die Natur regeln.
Anders ist es anfangs bei mir gewesen, ich hatte ja seichte sonnenbeschienene Tümpel angelegt, weil ich ja weiß, das die meisten Amphibien das mögen, da hatten die Grafrösche dennoch oben in den eiskalten Forellenteichen gelaicht, also genau umgekehrt. Das kam erst jetzt über die letzten 2 Jahre, dass sie umgezogen sind.
Ich denke das sind mehrere Faktoren, die da zusammenkommen. Einmal, das was du sagst, schnellere Entwicklung in warmen Tümpeln, weniger Feinddruck, andererseits aber sicher auch Laichplatztreue (Grasfrösche sind meiner Beobachtung nach Treu, zwar nicht so sehr wie Erdkröten, aber doch schon sehr gebunden). Es scheint mir, dass auch wenn die Tümpel austrocknen genug Landgänger zustande kommen (hier auch, wie auch immer die das schaffen) um den Bestand zu erhalten, ich sehe im Sommer auch dort oft genug kleine Fröschchen, wahrscheinlich kommt irgendwo ein Ballen durch und das genügt. Das müsste man mal vergleichen, tieferer Tümpel, der nicht austrocknet, aber kühler ist und Feinddruck hat und warmer seichter Tümpel ohne Feinddruck.

[Froschnetz]

Schöne Bilder. Toll was sich da so tummelt.

Die Frösche laichen gern in seichtem Wasser, da sich das schneller erwärmt und sich die Kaulquappen damit schneller entwickeln. Daher befindet sich der Laich oft am selben Ort. Dass er dann auch hin und wieder trocken fällt, nehmen sie in Kauf. Offenbar ist diese Strategie besser als in tiefem und kühlerem Wasser zu laichen und hat sich in der Evolution daher durchgesetzt. Ob das mit der Klimaerhitzung immer noch zutrifft, ist eine andere Frage. Die Trockenperioden nehmen zu. Die Frösche können sich jedoch nicht genug schnell anpassen, die machen weiterhin das was sich bewährt hatte.