Froschbabys am Straßenrand

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Luna
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Froschbabys am Straßenrand

Beitrag von Luna »

Hallo freunde ,
also heute morgen habe ich 19 froschbabys gefunden und zwar am straßenrand sie haben versucht über die straße zu kommen es waren schon zahlreiche überfahren , daa hab ich gedacht ich nehme sie mit , so nun ist das problem ich kann sie noch nicht aussetzen da sie noch ziehmlich kränkend sind also ich habe eine schwester die sich gut mit amphibien auskennt ich habe sie gefragt und sie hat mir ihr terrarium gegeben das habe ich mit wasser gefüllt und steine und wasserpflanzen rein nun meine frage was fressen die kleinen meine schwester kennt sich zwar aus und hat nur insekten gesagt aber erst nach der methamophose !
diie kleiinen sind auch schon fertig sie atmen und sind ca.1cm groß alsoo noch sehr klein !! Was fressen siie
wann soll ich sie aussetzen

danke schonmal im vorraus !! :) :) :) :D
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Kleine Kellerasseln, kleine Heimchen, kleine Würmer und Insekten aller Art, ihrer Größe angemessen.
Gruss Donny
Cavetroll
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Beitrag von Cavetroll »

Wenn die kleinen die Straße überqueren wollen sind sie schon fertig entwickelt.

Setze sie bitte schnell wieder raus! Du hättest sie doch einfach nur über die straße bringen können.

Woher weißt du das sie Krank sind? Die Tiere brauchen nun mehr Land als Wasser sonst ertrinken sie, stell mal ein Foto (Frösche + Terrarium) rein.

Gruß Martin
Frank D.
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Beitrag von Frank D. »

Hallo Luna,
zunächst einmal ist es verständlich, das wenn Du diese kleinen scheinbar halb verhungerten Frösche oder wahrscheinlich auch Kröten einsammelst um ihnen zu helfen.
Nur so unbeholfen sind sie garnicht, wie sie vielleicht aussehen.
Die Tiere überqueren massenweise jedes Jahr nach der Metamorphose die Strassen, um sich ihr eigenes Revier zu suchen.
Etliche von ihnen werden dabei überfahren.
Wenn Du ihnen wirklich helfen möchtest, bringe sie über die Fahrbahn in die Richtung wo sie scheinbar gehen wollen und lasse ihnen sodann die Freiheit.
Junge einheimische Frösche in einem Terrarium halten zu wollen, ist keine gute Idee. Viele von ihnen werden sterben.
Die Ernährung dieser Tiere ist schwierig, durch den Stress der Gefangenschaft brechen viele Krankheiten der Tiere aus, die in der Natur durch ein gesundes Imunsystem unterdrückt würden.

Darum lass sie frei wo Du sie gefunden hast.
Sie sind gerade erst zur Welt gekommen und wollen noch nicht sterben.
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Luna
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Hii

Beitrag von Luna »

also habe die kleinen babys ausgesetzt
in einem weiher in lambsheim !!
habe den besitzer des weihers gefragt ob ich sie dort aussetzen darf und er hat es mir erlaubt!! :) :)
ich habe die kleinen mit heimchen (mikro heimchen ernährt die sahen am nächsten tag besser aus und dann hab ich mir gedacht ich lasse sie frei das wäre ja sonst tierquälerei sie von der natur zu nehmen !! :arrow:

Also nur nochmal zu der aussage ich hätte ihnen ja auch auf die andere seite helfen können ;)
! Es war eine schnellstraße und leider war auf der anderen seite nur eine brücke und kein wald sonst hätte ich ihnen ja geholfen :)
War ja nur eine Notlösung sie mitzunehmen !
Danke Luna :) :) :)
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Liebe Luna,
da hast du gut dran getan die Frösche in einen Weiher zu setzen.

zu Frank:
Krankheiten durch Streß brechen nur dann aus, wenn der Frosch bereits infiziert ist.

Gruss Donny
Frank D.
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Beitrag von Frank D. »

Liebe Donny,
Viele Keime, sei es Chitryd, Red-Leg, oder auch einfach nur Flaggelaten und Felarien wie auch Strongioliden sind neben vielen anderen Erregern fast ständig IN JEDEM FROSCH :!: vorhanden.

Jeder Tierarzt wird Dir das ganz sicher bestätigen.
Einen lebenden Frosch ohne irgendwelche Krankheitserreger gibt es nicht.

Die Erreger werden im Amphibium durch das körpereigene Imunsystem unter Kontrolle gehalten. So kommt es in der Regel erst zum Ausbruch, wenn das Tier unter körperlichen oder psychischen Stress gesetzt wird.
(Veränderungen jeglicher Art )
Dies ist der Grund, warum Frösche beim Züchter scheinbar 1a stehen und kurz nach dem Kauf, selbst unter optimalen Bedingungen gehalten, ganz plötzlich unerwartet erkranken.

Genau dies ist ebenso der Grund, dass neue Tiere ungeachtet der Herkunft, unter Quarantäne zu halten sind. :idea:

Selbst Deine Seefrösche werden auch nach jahrelanger Haltung unmengen an Krankheitskeimen in sich tragen, die nur darauf warten, auszubrechen.
Solange die Lebensumstände gut und unverändert sind und der Frosch " gesund " ist, passiert erst einmal nichts.
Kommt es jedoch zu einer Veränderung im System, kann es zum Ausbruch einer Krankheit kommen.
Selbst beim relativ neuen Chytriderreger wissen wir heute 100% sicher, dass jeder Frosch in unseren Breiten diesen Erreger bereits in sich trägt :!: auch Deine.
Da ist absolut nichts mehr dran zu rütteln.
Die Frage ist daher nicht " ob " die Frösche draussen in der Natur oder in diesem Fall auf der Strasse Krankheitserreger in sich tragen, sondern " wann und warum " die Krankheit ausbricht :idea:
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Frank D. hat geschrieben:Liebe Donny,
Viele Keime, sei es Chitryd, Red-Leg, oder auch einfach nur Flaggelaten und Felarien wie auch Strongioliden sind neben vielen anderen Erregern fast ständig IN JEDEM FROSCH :!: vorhanden.

Jeder Tierarzt wird Dir das ganz sicher bestätigen.
Einen lebenden Frosch ohne irgendwelche Krankheitserreger gibt es nicht.

Die Erreger werden im Amphibium durch das körpereigene Imunsystem unter Kontrolle gehalten. So kommt es in der Regel erst zum Ausbruch, wenn das Tier unter körperlichen oder psychischen Stress gesetzt wird.
(Veränderungen jeglicher Art )
Dies ist der Grund, warum Frösche beim Züchter scheinbar 1a stehen und kurz nach dem Kauf, selbst unter optimalen Bedingungen gehalten, ganz plötzlich unerwartet erkranken.

Genau dies ist ebenso der Grund, dass neue Tiere ungeachtet der Herkunft, unter Quarantäne zu halten sind. :idea:

Selbst Deine Seefrösche werden auch nach jahrelanger Haltung unmengen an Krankheitskeimen in sich tragen, die nur darauf warten, auszubrechen.
Solange die Lebensumstände gut und unverändert sind und der Frosch " gesund " ist, passiert erst einmal nichts.
Kommt es jedoch zu einer Veränderung im System, kann es zum Ausbruch einer Krankheit kommen.
Selbst beim relativ neuen Chytriderreger wissen wir heute 100% sicher, dass jeder Frosch in unseren Breiten diesen Erreger bereits in sich trägt :!: auch Deine.
Da ist absolut nichts mehr dran zu rütteln.
Die Frage ist daher nicht " ob " die Frösche draussen in der Natur oder in diesem Fall auf der Strasse Krankheitserreger in sich tragen, sondern " wann und warum " die Krankheit ausbricht :idea:
Ein Züchter ist natürlich in erster Linie daran interessiert, die Frösche zu vermarkten, oder meinst du etwa, er nimmt zusätzlich Kosten des Tierarztes auf sich?
Zweitens, in Berlin ist Chytrid nicht verbreitet und Redleg Desease bietet keine Überlebenschance bei Veränderungen oder Streß.
Drittens: Ein gesunder Frosch übersteht auch Umsetzung, Reinigung des Beckens. Meine Jungen im Balkonteich haben jetzt auch ein anderes Umfeld (es ist kälter) schadet ihnen aber dennoch nicht.
Viertens:
Weil du schlechte Erfahrungen gemacht hast, kannst du dieses nicht mit anderen auf eine Stufe stellen.

Gruß Donny
Frank D.
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Beitrag von Frank D. »

Donny, Du schreibst Dir da wieder ein Zeug zusammen, da kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln !

Mensch, denk doch bitte einmal darüber nach, wieviele Leute Deine Zeilen hier im Forum lesen ?

Liebe Donny, ich schreibe das nicht aus langeweile oder um mich hier zu provilieren. Ich habe auch noch einen anstrengenden Job dem ich nachgehe.
Du solltest vielleicht nicht nur Deine Frösche im Aquarium beobachten, sondern auch mal ein paar gute Bücher über Amphibien lesen.

Im Internet steht sicher auch viel geschrieben, da muss man aber wissen, was man davon glauben darf und was nicht.
Oder glaubst Du ernsthaft Berlin ist vom Chytrid verschont geblieben ?

Der Pilz war schon vor der Wende da, Mauern sind für ihn nie ein Hindernis gewesen. Du wirst mir das jetzt wahrscheinlich nicht glauben, aber der Pilz ist sogar von Kontinent zu Kontinent gesprungen :idea:
Berlin zu überwinden, ist dann nur noch eine Kleinigkeit, findest Du nicht auch ?

Zu Dir und Deinen Fröschen :

Deine Frösche sind beim umsiedeln auf den Balkon vielleicht nicht, oder sagen wir mal noch nicht krank geworden.
Frösche werden auch nicht zwangsläufig krank, wenn sie umgesetzt werden. Aber so etwas kann eben passieren und dann stecken sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit untereinander an.
Das Imunsystem der Amphibien ist nicht besonders gut entwickelt. Amphibien sind eine sehr alte Spezies, die generell nicht sehr gut auf Änderungen der Umweltbedingungen reagieren können.
Es braucht nur etwas kälter auf Deinem Balkon zu werden, bei weniger Sonne und hoher Luftfeuchtigkeit. Das kann schon ausschlaggebend sein, zumal Deine Frösche nicht natürlich überwintert wurden, sondern im Wohnzimmer !
Es ist unbestritten, dass dies für das Imunsystem der einheimischen Frösche überhaupt nicht gut ist, aber gut für den Pilz :!:
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Um den Pilz zu bekommen, gehört wohl eine Infektionsquelle dazu, Frank. Oder meinst du vielleicht, die kommt mit der Post?
Zum anderen habe ich Nur diese Frösche, keine Neuen seit Jahren, mache alle 3 Wochen generell sauber, kaufe keine anderen Frösche, habe weder Molche noch Fische. Nur eine Königsnatter, und das ist ein Reptil, seit 20 Jahren.
Wenn du Probleme mit Chytrid hattest lag es ganz sicher daran, dass du die Tiere von verschiedenen Händlern und Quellen unbekannter Herkunft erworben hast.
Gruss Donny
Frank D.
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Beitrag von Frank D. »

Donny, so schwer sind meine Zeilen doch garnicht zu verstehen ?

Hier geht es doch garnicht um mich oder meine persönlichen Erfahrungen.

Selbst Deine sicherlich wohlbehüteten Seefrösche werden mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Erreger infiziert sein, wie fast jeder andere Frosch in Gefangenschaft oder in der freien Natur auch.

Die Krankheit muss nicht ausbrechen, das ist richtig. Aber der Pilz ist trotzdem da.
Der Pilz als solches ist oft nicht einmal die Diagnose beim infizierten Tier.
Vielmehr ist es mittlerweile so, dass bei einer tierärztlichen Untersuchung zunächst andere " Übeltäter " befunden werden, die sich jedoch nur durch den Imunsystemschädigenden Pilz entwickeln konnten.

Der praktizierte Hautabstrich ist nur bei wirklich heftigen Befall positiv.
Erst eine genaue Untersuchung des frisch getöteten Frosches bringt Sicherheit.
Die Übertragung ist über direkten Kontakt, über Futtertiere, über Terrariengegenstände, Pflanzen, Wasser oder einfach nur der Luft ( Sporen )möglich.

Über dieses Thema gibt es etliche Arbeiten und noch mehr Fachbücher die dieser Sache nachgehen. Googeln geht, aber da steht auch viel Mist.
Lies mal den Mutschmann.

Aber zurück zum Thema :
Jeder Frosch trägt eine Vielzahl von Erregern ( Bakterien, Viren und Pilzen ) in sich ohne daran gleich zu erkranken. Erst geänderte Umweltbedingungen begünstigen den Ausbruch einer Erkrankung, gleich welcher Art.
Nur deshalb soll jeder Frosch, egal woher er kommt zunächst in Quarantäne :!:
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Hier ist mal was für dich Frank. Habe es mal einkopiert. Oft frage ich mich natürlich, wie du deine sehr üppig bepflanzten Becken überhaupt einigermaßen keimfrei hälst, bzw. überhaupt eine gründliche Reinigung möglich ist.
Aber lies mal das hier:


Zitat:
Chytridiomykose
Diese Krankheit wird durch einen primitiven Pilz der Familie Chytridiomycota, Batrachochytrium dendrobatidis (LONGCORE et. al., 1999), ausgelöst und stellt fast weltweit eins der grössten Probleme, vor allem für freilebende Amphibien dar. Im Terrarium wurde die Krankheit vor allem bei Dendrobaten nachgewiesen, die aus Zentralamerika importiert wurden oder bei Nachzuchttieren, die zu importierten Wildfängen Kontakt hatten. Chytridiomykose kann innerhalb kurzer Zeit einen ganzen Amphibienbestand dahinraffen. Die Infektionskrankheit betrifft sowohl Anuren (Froschlurche) wie auch Urodelen (Schwanzlurche). Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass vor allem Arten aus kühleren Lebensräumen wie z.B. Bergregenwäldern betroffen sind. Dort steigen durch die globale Erwärmung die Minimaltemperaturen zwar an, durch die daraus resultierende Wolkenbildung sinken die Maximaltemperaturen aber ab. Dieses Temperaturgefüge kommt dem Pilz sehr entgegen (POUNDS et. al., 2006). Man geht heute davon aus, dass z.B. bei 67% der in den letzten 17 Jahren ausgestorbenen, über 100 Harlekinkrötenarten Chytridiomykose schuld ist.

Ursache
Ursache für die Krankheit ist ein Tröpfchenpilz, der erst 1997 als Auslöser der Krankheit identifiziert werden konnte. Nach neusten Vermutungen stammt der Pilz ursprünglich aus dem südlichen Afrika und wurde durch den Menschen über Krallenfrösche (Xenopus laevis), die von 1930 bis 1960 für Schwangerschaftstests verwendet wurden, verschleppt (WELDON et. al., 2004). Nachgewiesen wurde er zuerst in Australien und Amerika. Dort bedroht er viele, eh schon unter Druck stehende Amphibienarten. Inzwischen ist er aber auch in Europa, vor allem auf der iberischen Halbinsel, aber auch in Deutschland und Italien, aufgetreten. In der Schweiz sind bis heute keine Infektionsfälle in freier Wildbahn bekannt, allerdings gibt es dokumentierte Fälle aus der Terraristik.

Symptome
Batrachochytrium dendrobatidis dringt in die oberste Hautschicht postmetamorpher Amphibien ein und ernährt sich vom dort vorhandenen Keratin. Als Symptome werden Apathie, Nahrungsverweigerung, lange Aufenthalte im Wasser sowie Rötungen und Ablösungen der Haut, sowie plötzliche Todesfälle beschrieben. Erkrankte Tiere können sich nicht mehr umdrehen, wenn sie auf den Rücken gelegt werden (OEVERMANN, 2004). Kaulquappen und Larven sind von der Infektion nur am Maul betroffen, da nur dort das für den Pilz notwendige Keratin vorhanden ist. In der Haut fehlt ihnen diese Hornschicht.
Neuste Erkenntnisse gehen davon aus, dass ein grosser Teil der Dendrobaten in der Terraristik unbemerkt befallen sind, die Krankheit aber nicht zum Ausbruch kommt. Allerdings können Veränderungen in der Haltung oder andere gesundheitliche Probleme zur explosionsartigen Vermehrung des Pilzes und zum Ausbruch der Krankheit führen.
Häufige Auslöser eines Chytridiomykose-Ausbruchs sind:

Neuzugänge im Terrarium, insbesondere Wildfänge und Tiere aus zweifelhaften Quellen

Andere Infektionen (z.B. Nematoden, Aeromonas- oder Pseudomonas-Erreger)

Plötzliche Veränderung des Klimas (Trocken- / Regenzeit) oder des Terrariums (--> Stress)

Vorsorge
Es gelten die üblichen Hygienemassnahmen im Terrarium. Ausserdem sollten Neuzugänge immer eine Quarantänephase durchlaufen (sollte sowieso immer gemacht werden). Auf Wildfangtiere sollte grundsätzlich verzichtet werden. Allerdings ist das Auftreten des Pilzes nicht ausschliesslich auf schlechte Haltungsbedingungen zurückzuführen.
Um Stress bei den Tieren soweit möglich zu verhindern, ist eine möglichst artgerechte Haltung anzustreben. Dazu gehören nebst einem sinnvoll eingerichteten Terrarium auch das Terrariumklima, die Beleuchtung und eine ausgewogene Ernährung der Tiere. Des Weiteren ist anzuraten, mehrere Amphibienterrarien nicht durch ein gemeinsames Abwassersystem miteinander zu verbinden. Dieses würde es dem Pilz problemlos ermöglichen, von einem Terrarium ins nächste zu gelangen.

Behandlung
Es gibt nach wie vor keine garantiert erfolgsversprechenden Behandlungsmethoden. Da der Pilz bei tieferen Temperaturen (17 - 25°C) besser gedeiht als bei Temperaturen über 25°C, erscheint es als sinnvoll, erkrankte Tiere bei etwas erhöhter Temperatur zu halten. Das einzige erfolgsversprechende Medikament ist Itrakonazol, meistens kommt aber eine Behandlung zu spät, da es nach wie vor keine Möglichkeit gibt, Chytridiomykose am lebenden Tier einwandfrei zu diagnostizieren. Eine fachgerechte Quarantäne ist natürlich bei einem Befall absolut unerlässlich (Quaratäne-Anleitung).

Wichtig: Es ist aber auf jeden Fall auch darauf zu achten, dass keine toten Tiere und kein infiziertes Material aus dem Terrarium in die Umwelt gelangt und dort die einheimischen Amphibien bedrohen kann. Am besten wird Kontakt mit einem Tierarzt oder einer zuständigen Stelle aufgenommen.

Chytridiomykose im Freiland
Die Krankheit dürfte nebst der Zerstörung des Lebensraumes zu einem grossen Teil dafür mitverantwortlich sein, dass wir derzeit am Anfang der vermutlich grössten Aussterbewelle bei einer Wirbeltierklasse seit dem Untergang der Dinosaurier stehen. Rund ein Drittel der etwa 6000 bekannten Amphibienarten sind unmittelbar vom Aussterben bedroht, über 130 Arten sind in den letzten Jahren bereits unwiederbringlich verloren gegangen. Das Stoppen dieser Entwicklung wird wohl die bisher grösste Herausforderung im Artenschutz.

Zitat Ende
Frank D.
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Beitrag von Frank D. »

Danke Donny,
den Text kenne ich bereits. Man kann da noch einiges hinzufügen.
Die Forschungen diesbezüglich sind nämlich nicht stehen geblieben.

Vor allem die Symptome der Erkrankungen müssen nicht wie geschildert verlaufen.
Die Medikation hat sich ebenfalls etwas geändert.
Neuste Forschungen ergeben positive Ergebnisse von Medikation in Verbindung mit starker Erhöhung der Temperatur während der Behandlung.

Daraufhin habe ich einen Versuch unternommen, erkrankte Tiere halbstündlich in einem Medikament zu baden und dabei die Temperatur mittels Infrarotstrahler weit über das übliche Mass zu erhöhen.
Es war mir möglich langsam bis weit über 40 Grad zu gehen !
Alle Frösche überlebten die Behandlung scheinbar unbeschadet und erfreuten sich nach 5 tägiger Wechselbehandlung bester Gesundheit.
Ein erneuter Abstrich war negativ.

Ich vermute sogar, dass die " Temperaturmethode " selbst ohne Medikamentengabe funktionieren könnte.
Es gibt diesbezüglich einige vielversprechende Tests an Laubfröschen aus England. Bei diesen Versuchen wurde die erkrankte Haut des Frosches Partiell bestrahlt, wonach der Pilz auf diesen Hautstellen vollständig verschwand.

Was bei Grünfröschen gut funktioniert, dürfte bei Dendrobaten jedoch in die Hose gehen.
Temperaturen wie meine Ranas würden die mit Sicherheit niemals aushalten....

Allgemein gesagt kann ein Ausbruch der Krankheit scheinbar bereits durch etwas höhere Haltungstemperaturen erfolgversprechend verhindert werden.

In der Natur oder im Garten und Balkonteich wird das schwierig, es sei denn das Wetter spielt mit.
Ich fürchte allerdings auch, ich bin am Thema vorbei und der Themenstarter will das alles garnicht so genau wissen...

Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass die wenigsten Frösche in Gefangenschaft eines natürlichen Todes sterben !
Sebi
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Beitrag von Sebi »

Donny le Klugscheisser par excellence!

Ich sehe dein Interesse für Amphibien ist imens, dann würde ich dir anraten, dich richtig zu informieren und nicht aus Selbstüberzeugung und Erfahrung der Amphibiensklaverei einfach wie ein Irrer drauf los zu tippen.

Deine Tiere sind bestimmt nicht glücklich!Der einzige der glücklich ist, bist du und das ist Egoismus.
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Donnydarko
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Beitrag von Donnydarko »

Weißt du, Bücher über Amphibien habe ich genug, auch aktuelle. Und das was ich schreibe hat schon Hand und Fuß. Und Sklaverei war wohl im Alten Rom Mode gewesen. So müßte jeder Terrarianer oder Haustierhalter ein Sklavenhalter sein. Aber du bist noch zu jung um darüber urteilen zu können.

Nein es geht darum, dass ich hier Frank widersprechen werde, weil er behauptet, jeder hätte Chytrid im Terrarium bzw. in jedem Landabschnitt herrsche Chytrid vor. Irgentwie zeugt so etwas von Besessenheit.
Gruss Donny
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