Fressgewohnheiten bei Fröschen

Biologie, Lebensweise, Verhalten, Ansprüche...
Antworten
Benutzeravatar
Henning
Mitglied
Beiträge: 319
Registriert: Di, 18.07.2006 15:02
Geschlecht: männlich

Fressgewohnheiten bei Fröschen

Beitrag von Henning »

Letztes Jahr habe ich einen jungen Frosch dabei beobachtet, eine Wespe ganz gelassen zu verzehren. Damals stellte sich mir schon die Frage, was passiert eigentlich, wenn ein Futtertier durch den Schlund der Amphibie in den Magen wandert. Ist sie sofort tot oder betäubt? Vor einigen Tagen entdeckte ich beim Holzkacken einige Maden. Das sind ja diese Tiere, auf die die Amazonasindianer scharf sind, weil sie ihren Eiweißbedarf damit decken. Das wollte ich meinen Fröschen nicht vorenthalten. Allerdings kam ich ins Zweifeln, als mich eine der Maden schmerzhaft mit ihren kräftigen Zangen in die Hand kniff. Wenn sie das im Magen eines Frosches machen würde. Aus welchem Grunde auch immer fraß nur Straight (hat einen völlig geraden Aalstrich) und lebte weiter und lebt noch heute. Heute nun, einige Tage später, hatte ich wieder Maden (gefunden) und habe sie umgehend an die Frösche verfüttert, wobei diesmal alle gierig zubissen. Nicht aber Straight! Was hat das nun zu bedeuten? Sind ihm die Maden doch nicht bekommen? Und wenn ja, kann er sich etwa merken, was er vorher gefressen hatte? Oder ist das alles ein Zufall? Nun mal ran, Ihr Experten Jan und Alex. Gruß Henning
alex
Mitglied
Beiträge: 1090
Registriert: Di, 07.10.2003 08:45

Beitrag von alex »

Amphibien lernen durch "try and error"!
So lernen sie dass Wespen ungenisbar sind, und erkennen diese später an der Färbung des Hinterleibs, darum fuktioniert auch die Tarnung der Schwebfliege welche ebenfalls verschont wird.
Jedoch ist der Magen-Darmtrakt nicht schmerzempfindlich ist, darum hat die Wespe oder Made nur eine Chance im Gedächnus zu bleiben wenn sie bereits im Mund ihre Waffen zum Einsatz bringen kann und als Folge wieder ausgespuckt wird.
Bereits geschluckte Insekten werden als Beute registriert und im Gedächnis behalten.
In der Literatur findet man dazu einige schön illustrierte Verhaltensexperimente mit Erdkröten.

Zur 2. Frage:
Im Magen wird das Futter durch die Säure zersetzt und stirbt daran, jedoch habe ich bei juvenilen Unken merfach beobachte können, dass die gefressenen Fliegenmaden lebend wieder ausgeschieden wurden.
Dies liegt am Verhälinis Futter - Säure, jedoch werden in der Natur nur selten zu grosse Futtertiere erbeutet.....
So ist zur Sterbenszeit der Futtertiere eine Zeitspanne von nie bis sofort anzusetzen.
Gruss Alex
Antworten