[ Merkmale | Verwechslungsarten | Kaulquappen | Laich | Lebensweise und Lebensraum | Verbreitung | Gefährdung/Schutz | Literatur ]
Erklärung zu Kalender
1 2 3 | Monate |
Winterruhe | |
Aktivität ausserhalb Laichzeit | |
Laichzeit | |
Landpaarungszeit |
Der Feuersalamander erreicht in Mitteleuropa eine Grössevon 14-17 cm, manchmal sogar bis über 20 cm und ist damit der grösste einheimische Schwanzlurch. Aussereuropäische Unterarten können auch noch deutlich grösser werden. Die Weibchen vom Feuersalamander sind in der Regel etwas grösser als die Männchen und deutlich schwerer. Sie können ein Gewicht von mehr als 50 g erreichen, grosse trächtige und gut genährte Weibchen sogar noch deutlich mehr. Ansonsten ist ein Gewicht von ungefähr 40 g typisch.
Die Oberseite ist mit einem gelben bis rötlichen Muster auf glänzendem
schwarzen Grund versehen. Dieses Muster ist je nach Unterart verschieden von
gefleckt bis gestreift. Es gibt Tiere wo der schwarze oder der gelbe Teil
überwiegt, selten gibt es sogar gänzlich schwarze oder gelbe Exemplare. An
der Bauchseite sind sie grau, bräunlich oder schwarz mit gelben oder
rötlichen, manchmal verwaschenen teilweise aber auch scharf begrenzten Flecken.
Die Färbung kann auch beeinflusst werden durch Umweltfaktoren. Auf eher hellen
Böden wie z.B. Löss kommen mehr gelbe Salamander vor, auf dunklem Untergrund
wie Rohhumus oder Moorboden sind Exemplare mit grösserem Schwarzanteil
häufiger.
In der Schweiz und Deutschland leben zwei Unterarten, die aufgrund der
Rückenfärbung gut unterschieden werden können. Beim Gebänderten
Feuersalamander (Salamandra salamandra terrestris) sind die länglichen gelben
Flecken in zwei Linien angeordnet die parallel zur Körperachse laufen. Der
Gefleckte Feuersalamander (Salamandra salamandra salamandra) weist eine
unregelmässige Fleckung auf, die nie Streifen bildet. Diese Unterart ist
generell auch etwas kleiner als der Gebänderte Feuersalamander. Die Fleckung
ist für jedes Tier individuell und bleibt zeitlebens gleich, so dass ein
Individuum eindeutig anhand der Zeichnung erkannt werden kann.
Der Rumpf des Feuersalamanders ist breit und am Rand mit Rippenfurchen versehen. Entlang der Mitte des Rückens ist auf beiden Seiten eine Reihe kleiner Drüsen vorhanden. Der Kopf ist eher lang als breit. Hinter den grossen Augen befinden sich nierenförmige Parotiden (Ohrdrüsenwülste). Die einzelnen Drüsen darauf sind als kleine Pünktchen zu erkennen. Diese Parotiden können zusammen mit denen am Rücken befindlichen Drüsenreihen bei Gefahr ein weissliches, giftiges Sekret absondern. Dieses Sekret löst bei Menschen nur ein leichtes Brennen auf der Haut aus, bei sehr empfindlichen Personen auch Übelkeit oder Atembeschwerden. Bei Beutegreifern wie auch Hunde oder Katzen können vorübergehende Lähmungserscheinungen oder starker Speichelfluss auftreten. Selten wir auch vom Tod dieser Beutegreifer berichtet. Daneben dient dieses Gift dem Schutz der Haut vor Bakterien oder Pilzbefall.
Die Schnauzenform ist je nach Unterart verschieden, von breit bis spitz. Der Schwanz ist maximal so lang wie die Länge des Rumpfes mit dem Kopf und ist im Querschnitt rundlich bis oval. Neben der Nase besitzten Feuersalamander ein weiteres Geruchsorgan, das sog. Vomeronasalorgan. Es ist als eine Einstülpung auf der Aussenseite der Nasengänge vorhanden. Diese Geruchszellen sind an den nasalen Geruchszellen angeschlossen.
Die Feuersalamander sind zu Lautäusserungen befähigt. Anders als die Froschlurche setzen sie diese aber nicht zur Partnersuche ein. Sie stossen vielmehr quietschende oder piepende Laute aus wenn sie bedroht werden um damit den Angreifer abzuschrecken.
Die Geschlechter sind ausserhalb der Paarungszeit schwer zu unterscheiden. Im Sommer ist die Kloake des Männchens aufgewölbt und halbkugelig, beim Weibchen flach. In der Längsrichtung des Körpers verläuft beim Männchen ein gut sichtbarer Spalt.
leider kein Bild vorhanden
Der Feuersalamander ist lebend gebärend, daher ist von ihm kein Laich zu finden.
Sauerstoffreiche, kühle Waldbäche dienen als Larvengewässer des
Feuersalamanders
Der typische Lebensraum des Feuersalamanders ist der Laub- (Buchen-) Wald. Er besiedelt dort vor allem die Waldrandlagen. In feuchteren Wäldern ist er häufiger als an trockeneren Orten. Er kann sich auch im Siedlungsgebiet über einen Kilometer vom Wald entfernt aufhalten, sofern hier geeignete Gewässer und Verstecke vorhanden sind. Reine Nadelwälder werden gemieden, höchstens lückige Bereiche in Fichtenwäldern die eine Moos- und Krautvegetation aufweisen werden hier besiedelt.
Die Paarungszeit des Feuersalamanders erstreckt sich in Mitteleuropa von März bis September, mit der Hauptaktivität im Juli. Die Paarung erfolgt an Land. Dabei verfolgt das Männchen das Weibchen und drückt mit seiner Schnauze auf dessen Rücken und versucht sich danach unter den Rumpf der Partnerin zu schieben. Es stemmt dann die Partnerin hoch sobald die Köpfe beider übereinander liegen. Es umklammert mit den Vordergleidmassen das Weibchen und stimuliert mit Schwanzbewegungen seine Partnerin. Wenn das Weibchen diese Bewegungen beantwortet, setzt das Männchen ein Samenpaket ab, das vom Weibchen mit der Kloake aufgenommen wird. Nach der inneren Befruchtung entwickeln sich die Larven des Feuersalamanders in der Gebärmutter des Weibchens, anders als bei den anderen einheimischen Amphibienarten. Sie gebären nach einer Tragezeit von etwa 8 Monaten 2.5 - 3 cm lange Larven, die mit den äusseren Kiemen atmen. Die Eihüllen platzen erst während dem Gebären auf. Am meisten Larven werden im März abgesetzt. Ein Weibchen gebärt 8-60 Larven. Einzelne Unterarten können auch schon voll entwickelte Jungsalamander zur Welt bringen. Dies ist wohl eine Anpassung an die dort trockenen Lebensräume, wo nicht immer geeignete Laichgewässer vorhanden sind. Die Samen des Männchens kann das Weibchen mehrere Jahre aufbewahren, so dass eine Fortpflanzung während dieser Zeit auch ohne Sexualpartner möglich ist.
Als Larvengewässer werden hauptsächlich kühle, nährstoffarme und sauerstoffreiche Waldbäche, aber auch Quellgewässer und stehende Kleingewässer genutzt. Die Larven halten sich in Bereichen geringer Strömung und guter Deckung auf wie unter Steinen, Wurzeln oder Fallaub. Die Vegetation der Gewässer spielt kaum eine Rolle.
Die Larven des Feuersalamanders wandeln sich nach einer Entwicklungszeit von etwa 4 Monaten zum landlebenden Tier um. Sie messen dann 4.5 - 6.5 mm Gesamtlänge. Bei Gebirgspopulationen kann sich die Entwicklungszeit auch auf 6 Monate ausdehnen. Mit 2-4 Jahren werden sie geschlechtsreif und erreichen ein Alter von 20 Jahren in freier Wildbahn. In Gefangenschaft wurde ein Feuersalamander auch schon mehr als 50 Jahre alt.
Der Feuersalamander ist nachtaktiv, bei Regen nach langer Trockenheit auch am Tage. Am Tag versteckt er sich in Felsritzen, Höhlen, Bauten von Kleinsäugern, Mauerritzen oder Schächten. Oft werden diese Verstecke ebenfalls für die Überwinterung genutzt sofern sie frostfrei und feucht sind. Jungtiere sind auch tagsüber aktiv. Nachts gehen sie auf die Jagd nach Wirbellosen wie Nacktschnecken, Asseln, weichen Käfern, Regenwürmer, Spinnen oder Insekten. Manchmal fressen sie auch andere Amphibien wie Molche und kleine Frösche. Die Beute wird entweder angesprungen und mit den Kiefern gepackt oder mit der Zunge erbeutet.
Die Überwinterung dauert von Oktober/November bis etwa Mitte Februar. In südlicheren Ländern kann eine Überwinterung auch fehlen, dort werden eher die trockenen Sommermonate in feuchten Verstecken überdauert. In milden Wintern kann auch bei uns eine ganzjährige Aktivität beobachtet werden.
copyright KARCH September 2002, Kartengrundlage GEOSTAT (BFS) BLT
CH: Gebänderter Feuersalamander (Salamandra
salamandra terrestris): Alpennordseite bis 700 m, selten bis 1200 m,
relativ verbreitet in Nordost und Nordschweiz.
Gefleckter Feuersalamander (Salamandra salamandra salamandra):
Alpensüdseite recht häufig an Talflanken von 200 - 1400 m
Europa: In 10 Unterarten vertreten von Frankreich über Deutschland (ausser Nordosten) bis ans Schwarze Meer und Griechenland, ganzer Balkan, höher gelegene Gebiete Italiens, Teile der Iberischen Halbinsel.
Der im Tessin ansässige Gefleckte Feuersalamander ist dort noch sehr verbreitet und daher nicht gefährdet. Die Verbreitung des Gebänderten Feuersalamanders auf der Alpennordseite ist nur schlecht bekannt, daher kann keine sichere Beurteilung der Gefährdungssituation gemacht werden.
Der Feuersalamander ist vor allem gefährdet durch die Zerstörung von Laubwäldern und Umwandlung zu Fichten-Monokulturen. Die Verschmutzung von Gewässern oder der Besatz mit Forellen sind weitere Ursachen für den Rückgang von Populationen. Die Wasserentnahme aus Waldbächen sollte auf ein Minimum beschränkt bleiben. In Siedlungsgebieten ist die Zerstückelung der Lebensräume durch Strassen eine Bedrohung sowie die Versiegelung oder Entfernung von Verstecken und Intensivierung der Nutzung. Strassen in Wäldern mit Salamandervorkommen sollten Amphibiendurchlässe aufweisen und sofern die Strassenentwässerung mit Schächten bewerkstellig wird, müssen diese Ausstiegshilfen aufweisen.
Schweiz: verletzlich (VU)
Deutschland: Art der Vorwarnliste
Österreich: gefährdet (3)